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Filidor der Dorfferer [i. e. Stieler, Kaspar von]: Die Geharnschte Venus. Hamburg, 1660.

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Zweytes Zehen.

Fürwahr/ du schlägest einen blossen/
mein Augen-wink gilt mehr bey ihr
als wenn du hundert-tausend Eyde
würdst schweeren mir und ihr zu Leide.
Rosille merkt es zugeschwind
was Falschheit/ Trug und Finten sind.

5.
Du willst uns zwar zusammen hezzen
kommst aber heßlich kaal darvon.
wir lachen der bescheinten Nezzen/
und sprechem allem Neide Hohn/
kein Fels ist je so fest gegründet
als unsre Liebe sich befindet.
Stürm immer zu. Wir stehen fest
als sich kein Berg bewegen läst.
6.
Drum denke nicht/ Zelinde/ denke
daß ein verfälschtes Lügen-Kind
Rosillen von mir abelenke.
Hättstu noch duppelt mehr ersinnt/
wird doch mein Schaz mich nimmer hassen
soltstu zerbersten und erblassen/
so liebt sie mich doch wie vorhin.

Gott lob/ daß ich nicht schüldig bin!
Die
E v

Zweytes Zehen.

Fuͤrwahr/ du ſchlaͤgeſt einen bloſſen/
mein Augen-wink gilt mehr bey ihr
als wenn du hundert-tauſend Eyde
wuͤrdſt ſchweeren mir und ihr zu Leide.
Roſille merkt es zugeſchwind
was Falſchheit/ Trug und Finten ſind.

5.
Du willſt uns zwar zuſammen hezzen
kommſt aber heßlich kaal darvon.
wir lachen der beſcheinten Nezzen/
und ſprechem allem Neide Hohn/
kein Fels iſt je ſo feſt gegruͤndet
als unſre Liebe ſich befindet.
Stuͤrm immer zu. Wir ſtehen feſt
als ſich kein Berg bewegen laͤſt.
6.
Drum denke nicht/ Zelinde/ denke
daß ein verfaͤlſchtes Luͤgen-Kind
Roſillen von mir abelenke.
Haͤttſtu noch duppelt mehr erſinnt/
wird doch mein Schaz mich nimmer haſſen
ſoltſtu zerberſten und erblaſſen/
ſo liebt ſie mich doch wie vorhin.

Gott lob/ daß ich nicht ſchuͤldig bin!
Die
E v
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[71/0107] Zweytes Zehen. Fuͤrwahr/ du ſchlaͤgeſt einen bloſſen/ mein Augen-wink gilt mehr bey ihr als wenn du hundert-tauſend Eyde wuͤrdſt ſchweeren mir und ihr zu Leide. Roſille merkt es zugeſchwind was Falſchheit/ Trug und Finten ſind. 5. Du willſt uns zwar zuſammen hezzen kommſt aber heßlich kaal darvon. wir lachen der beſcheinten Nezzen/ und ſprechem allem Neide Hohn/ kein Fels iſt je ſo feſt gegruͤndet als unſre Liebe ſich befindet. Stuͤrm immer zu. Wir ſtehen feſt als ſich kein Berg bewegen laͤſt. 6. Drum denke nicht/ Zelinde/ denke daß ein verfaͤlſchtes Luͤgen-Kind Roſillen von mir abelenke. Haͤttſtu noch duppelt mehr erſinnt/ wird doch mein Schaz mich nimmer haſſen ſoltſtu zerberſten und erblaſſen/ ſo liebt ſie mich doch wie vorhin. Gott lob/ daß ich nicht ſchuͤldig bin! Die E v

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Zitationshilfe: Filidor der Dorfferer [i. e. Stieler, Kaspar von]: Die Geharnschte Venus. Hamburg, 1660, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieler_venus_1660/107>, abgerufen am 21.11.2024.