Filidor der Dorfferer [i. e. Stieler, Kaspar von]: Die Geharnschte Venus. Hamburg, 1660.Geharnschter Venus 1. STirb Filidor/Warum wolstu nicht willig' sterben? der Musen Chor verspricht dir deines Nahmens Erben/ ob Florilis schon meinet/ daß niemand um dich weinet. 2. Zwar Floriliswird wegen deines Todes lachen/ Sie wird gewiß sich lustig bey dem Sarge machen/ und auff dem Grabe singen mit jauchzen und mit springen. 3. Wird iemand dennnach deinem Hinfall dein erwehnen/ wie/ wo und wenn: so wird sie in der Grufft dich höhnen/ die abgefaulten Knochen wird sie auch selbst bepochen. 4. Doch
Geharnſchter Venus 1. STirb Filidor/Warum wolſtu nicht willig’ ſterben? der Muſen Chor verſpricht dir deines Nahmens Erben/ ob Florilis ſchon meinet/ daß niemand um dich weinet. 2. Zwar Floriliswird wegen deines Todes lachen/ Sie wird gewiß ſich luſtig bey dem Sarge machen/ und auff dem Grabe ſingen mit jauchzen und mit ſpringen. 3. Wird iemand dennnach deinem Hinfall dein erwehnen/ wie/ wo und wenn: ſo wird ſie in der Grufft dich hoͤhnen/ die abgefaulten Knochen wird ſie auch ſelbſt bepochen. 4. Doch
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0114" n="78"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Geharnſchter Venus</hi> </fw><lb/> <lg n="1"> <head>1.</head><lb/> <l><hi rendition="#in">S</hi>Tirb Filidor/</l><lb/> <l>Warum wolſtu nicht willig’ ſterben?</l><lb/> <l>der Muſen Chor</l><lb/> <l>verſpricht dir deines Nahmens Erben/</l><lb/> <l>ob Florilis ſchon meinet/</l><lb/> <l>daß niemand um dich weinet.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <head>2.</head><lb/> <l>Zwar Florilis</l><lb/> <l>wird wegen deines Todes lachen/</l><lb/> <l>Sie wird gewiß<lb/> ſich luſtig bey dem Sarge machen/</l><lb/> <l>und auff dem Grabe ſingen</l><lb/> <l>mit jauchzen und mit ſpringen.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <head>3.</head><lb/> <l>Wird iemand denn</l><lb/> <l>nach deinem Hinfall dein erwehnen/</l><lb/> <l>wie/ wo und wenn:<lb/> ſo wird ſie in der Grufft dich hoͤhnen/</l><lb/> <l>die abgefaulten Knochen</l><lb/> <l>wird ſie auch ſelbſt bepochen.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">4. Doch</fw><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [78/0114]
Geharnſchter Venus
1.
STirb Filidor/
Warum wolſtu nicht willig’ ſterben?
der Muſen Chor
verſpricht dir deines Nahmens Erben/
ob Florilis ſchon meinet/
daß niemand um dich weinet.
2.
Zwar Florilis
wird wegen deines Todes lachen/
Sie wird gewiß
ſich luſtig bey dem Sarge machen/
und auff dem Grabe ſingen
mit jauchzen und mit ſpringen.
3.
Wird iemand denn
nach deinem Hinfall dein erwehnen/
wie/ wo und wenn:
ſo wird ſie in der Grufft dich hoͤhnen/
die abgefaulten Knochen
wird ſie auch ſelbſt bepochen.
4. Doch
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |