Filidor der Dorfferer [i. e. Stieler, Kaspar von]: Die Geharnschte Venus. Hamburg, 1660.Geharnschter Venus 2. Du schleust mich mit viel küssenFest in die Armen ein und lässet mich nicht missen was nur vergunnt mag sein. 3. Jst aber diß die Flammenzuleschen gnug/ mein Kind/ sie schlagen mehr zusammen und lodern in den Wind. 4. Die Flucht kan Feuer tödten/lescht was die Gluht verlezzt: Je mehr komm' ich in Nöhten ie mehr dein Mund mich nezzt. 5. O dem betrübtem Stande!das kränkt mich/ was mich süßt/ wird nu der Tau zum Brande der durch die Lippen fließt 6. Die heisse Donner-straalen/so schweer zu leschen sein kan man doch offtermahlen mit Wasser kühlen ein. 7. Mein
Geharnſchter Venus 2. Du ſchleuſt mich mit viel kuͤſſenFeſt in die Armen ein und laͤſſet mich nicht miſſen was nur vergunnt mag ſein. 3. Jſt aber diß die Flammenzuleſchen gnug/ mein Kind/ ſie ſchlagen mehr zuſammen und lodern in den Wind. 4. Die Flucht kan Feuer toͤdten/leſcht was die Gluht verlezzt: Je mehr komm’ ich in Noͤhten ie mehr dein Mund mich nezzt. 5. O dem betruͤbtem Stande!das kraͤnkt mich/ was mich ſuͤßt/ wird nu der Tau zum Brande der durch die Lippen fließt 6. Die heiſſe Donner-ſtraalen/ſo ſchweer zu leſchen ſein kan man doch offtermahlen mit Waſſer kuͤhlen ein. 7. Mein
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Geharnſchter Venus
2.
Du ſchleuſt mich mit viel kuͤſſen
Feſt in die Armen ein
und laͤſſet mich nicht miſſen
was nur vergunnt mag ſein.
3.
Jſt aber diß die Flammen
zuleſchen gnug/ mein Kind/
ſie ſchlagen mehr zuſammen
und lodern in den Wind.
4.
Die Flucht kan Feuer toͤdten/
leſcht was die Gluht verlezzt:
Je mehr komm’ ich in Noͤhten
ie mehr dein Mund mich nezzt.
5.
O dem betruͤbtem Stande!
das kraͤnkt mich/ was mich ſuͤßt/
wird nu der Tau zum Brande
der durch die Lippen fließt
6.
Die heiſſe Donner-ſtraalen/
ſo ſchweer zu leſchen ſein
kan man doch offtermahlen
mit Waſſer kuͤhlen ein.
7. Mein
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