Filidor der Dorfferer [i. e. Stieler, Kaspar von]: Die Geharnschte Venus. Hamburg, 1660.Geharnschter Venus 1. HAb' ich was der Nacht zu danken/gilt es dir drum/ Föbe/ nicht. Deinetwegen/ Gramhafft Licht/ hätt' ich ewig müssen kranken. 2. Dein verrähtrisch Silber-feuerhat mir offt geschnitten ab/ was mir Venus willig gab/ mir/ mir sonst verlaßnem Freyer. 3. Buhler suchen ihr Vergnügenin der stillen Finsternüß/ durch dich hätt' ich nimmer diß/ was ich kriegte/ können kriegen. 4. Nu du deinen Straal verborgen/und der Nebel dich umschloß' hielt mich meiner Liebsten Schoß eingehüllet biß an Morgen. 5. Jn den wild- und wüsten Gründen/wo kein Mensche dich verrieth/ durffstu wol/ wie man dich sieht/ beym Endimion dich finden. Wo
Geharnſchter Venus 1. HAb’ ich was der Nacht zu danken/gilt es dir drum/ Foͤbe/ nicht. Deinetwegen/ Gramhafft Licht/ haͤtt’ ich ewig muͤſſen kranken. 2. Dein verraͤhtriſch Silber-feuerhat mir offt geſchnitten ab/ was mir Venus willig gab/ mir/ mir ſonſt verlaßnem Freyer. 3. Buhler ſuchen ihr Vergnuͤgenin der ſtillen Finſternuͤß/ durch dich haͤtt’ ich nimmer diß/ was ich kriegte/ koͤnnen kriegen. 4. Nu du deinen Straal verborgen/und der Nebel dich umſchloß’ hielt mich meiner Liebſten Schoß eingehuͤllet biß an Morgen. 5. Jn den wild- und wuͤſten Gruͤnden/wo kein Menſche dich verrieth/ durffſtu wol/ wie man dich ſieht/ beym Endimion dich finden. Wo
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0188" n="144"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Geharnſchter Venus</hi> </fw><lb/> <lg n="1"> <head>1.</head><lb/> <l><hi rendition="#in">H</hi>Ab’ ich was der Nacht zu danken/</l><lb/> <l>gilt es dir drum/ Foͤbe/ nicht.</l><lb/> <l>Deinetwegen/ Gramhafft Licht/</l><lb/> <l>haͤtt’ ich ewig muͤſſen kranken.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <head>2.</head><lb/> <l>Dein verraͤhtriſch Silber-feuer</l><lb/> <l>hat mir offt geſchnitten ab/</l><lb/> <l>was mir Venus willig gab/</l><lb/> <l>mir/ mir ſonſt verlaßnem Freyer.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <head>3.</head><lb/> <l>Buhler ſuchen ihr Vergnuͤgen</l><lb/> <l>in der ſtillen Finſternuͤß/</l><lb/> <l>durch dich haͤtt’ ich nimmer diß/</l><lb/> <l>was ich kriegte/ koͤnnen kriegen.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <head>4.</head><lb/> <l>Nu du deinen Straal verborgen/</l><lb/> <l>und der Nebel dich umſchloß’</l><lb/> <l>hielt mich meiner Liebſten Schoß</l><lb/> <l>eingehuͤllet biß an Morgen.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <head>5.</head><lb/> <l>Jn den wild- und wuͤſten Gruͤnden/</l><lb/> <l>wo kein Menſche dich verrieth/</l><lb/> <l>durffſtu wol/ wie man dich ſieht/</l><lb/> <l>beym Endimion dich finden.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Wo</fw><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [144/0188]
Geharnſchter Venus
1.
HAb’ ich was der Nacht zu danken/
gilt es dir drum/ Foͤbe/ nicht.
Deinetwegen/ Gramhafft Licht/
haͤtt’ ich ewig muͤſſen kranken.
2.
Dein verraͤhtriſch Silber-feuer
hat mir offt geſchnitten ab/
was mir Venus willig gab/
mir/ mir ſonſt verlaßnem Freyer.
3.
Buhler ſuchen ihr Vergnuͤgen
in der ſtillen Finſternuͤß/
durch dich haͤtt’ ich nimmer diß/
was ich kriegte/ koͤnnen kriegen.
4.
Nu du deinen Straal verborgen/
und der Nebel dich umſchloß’
hielt mich meiner Liebſten Schoß
eingehuͤllet biß an Morgen.
5.
Jn den wild- und wuͤſten Gruͤnden/
wo kein Menſche dich verrieth/
durffſtu wol/ wie man dich ſieht/
beym Endimion dich finden.
Wo
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |