Filidor der Dorfferer [i. e. Stieler, Kaspar von]: Die Geharnschte Venus. Hamburg, 1660.Sinnreden. daß ich nicht darff berühren. Hätt' ich/ was drunter war ich wolt' auch um ein Haar mich nicht darob verführen. XLVI, Das Frauen-zimmer ist ja sonst dem Geizezugetahn. wie kömmt es denn/ daß Fillis nicht so viel ein- nehmen kan/ ich kabe wenig. Dennoch ist ihr diß mehr angenehm als wenn mit Amaltäen Horn selbst ihr Fi- lander kähm. XLVII. Ein wahres Wort/ wer nicht wil kühne seynder stelle nur den Liebes-handel ein. Man träget mir die vollen Wahren an und ich kan mich nicht in die Nahrung finden. Wers auff Verlust nicht wagen wil noch kan: was Wunder? daß er allzeit bleibt dahin- den. Ro- P v
Sinnreden. daß ich nicht darff beruͤhren. Haͤtt’ ich/ was drunter war ich wolt’ auch um ein Haar mich nicht darob verfuͤhren. XLVI, Das Frauen-zimmer iſt ja ſonſt dem Geizezugetahn. wie koͤmmt es denn/ daß Fillis nicht ſo viel ein- nehmen kan/ ich kabe wenig. Dennoch iſt ihr diß mehr angenehm als wenn mit Amaltaͤen Horn ſelbſt ihr Fi- lander kaͤhm. XLVII. Ein wahres Wort/ wer nicht wil kuͤhne ſeynder ſtelle nur den Liebes-handel ein. Man traͤget mir die vollen Wahren an und ich kan mich nicht in die Nahrung finden. Wers auff Verluſt nicht wagen wil noch kan: was Wunder? daß er allzeit bleibt dahin- den. Ro- P v
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Sinnreden.
daß ich nicht darff beruͤhren.
Haͤtt’ ich/ was drunter war
ich wolt’ auch um ein Haar
mich nicht darob verfuͤhren.
XLVI,
Das Frauen-zimmer iſt ja ſonſt dem Geize
zugetahn.
wie koͤmmt es denn/ daß Fillis nicht ſo viel ein-
nehmen kan/
ich kabe wenig. Dennoch iſt ihr diß mehr
angenehm
als wenn mit Amaltaͤen Horn ſelbſt ihr Fi-
lander kaͤhm.
XLVII.
Ein wahres Wort/ wer nicht wil kuͤhne ſeyn
der ſtelle nur den Liebes-handel ein.
Man traͤget mir die vollen Wahren an
und ich kan mich nicht in die Nahrung finden.
Wers auff Verluſt nicht wagen wil noch
kan:
was Wunder? daß er allzeit bleibt dahin-
den.
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