Filidor der Dorfferer [i. e. Stieler, Kaspar von]: Die Geharnschte Venus. Hamburg, 1660.Geharnschter Venus
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1. DAß ich auff deinen Ladungs-Brieff/mein Damon/ nicht bin zu dir kommen/ das schmerzet dich/ wie ich vernommen: als wenn bey unsrer Freundschaft Gründen sich eine Trennung könte finden und Falschheit womit unter lieff'. 2. Ach! Damon/ laß den Argwohn sein.Kein Wechsel hat dich je verdrungen. die Rosilis hält mich gezwungen Sie hält mein Wollen und Verlangen ja meine Seele selbst gefangen. Jch bin nu selber nicht mehr mein. 3. Jch weiß/ daß dein belobtes FeldMakarjen auch ist für zu ziehen/ ich kenne deiner Wiesen blühen/ die
Geharnſchter Venus
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1. DAß ich auff deinen Ladungs-Brieff/mein Damon/ nicht bin zu dir kom̃en/ das ſchmerzet dich/ wie ich vernommen: als weñ bey unſrer Freundſchaft Gruͤnden ſich eine Trennung koͤnte finden und Falſchheit womit unter lieff’. 2. Ach! Damon/ laß den Argwohn ſein.Kein Wechſel hat dich je verdrungen. die Roſilis haͤlt mich gezwungen Sie haͤlt mein Wollen und Verlangen ja meine Seele ſelbſt gefangen. Jch bin nu ſelber nicht mehr mein. 3. Jch weiß/ daß dein belobtes FeldMakarjen auch iſt fuͤr zu ziehen/ ich kenne deiner Wieſen bluͤhen/ die
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Geharnſchter Venus
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1.
DAß ich auff deinen Ladungs-Brieff/
mein Damon/ nicht bin zu dir kom̃en/
das ſchmerzet dich/ wie ich vernommen:
als weñ bey unſrer Freundſchaft Gruͤnden
ſich eine Trennung koͤnte finden
und Falſchheit womit unter lieff’.
2.
Ach! Damon/ laß den Argwohn ſein.
Kein Wechſel hat dich je verdrungen.
die Roſilis haͤlt mich gezwungen
Sie haͤlt mein Wollen und Verlangen
ja meine Seele ſelbſt gefangen.
Jch bin nu ſelber nicht mehr mein.
3.
Jch weiß/ daß dein belobtes Feld
Makarjen auch iſt fuͤr zu ziehen/
ich kenne deiner Wieſen bluͤhen/
die
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