Filidor der Dorfferer [i. e. Stieler, Kaspar von]: Die Geharnschte Venus. Hamburg, 1660.
4. Mir klingt der sanffte Drescher-schlagin Ohren noch/ wenn in dem frühen die Morgen-treume reiner ziehen/ ich höre noch der Schaaffe blehen/ die Dader-Ganß/ der Hanen krehen/ wenn sich enttzündt der junge Tag. 5. Mich schmertzt die Hoffart/ Geitz und Neid/Betrug und List sampt andern Sünden die sich in Städten häuffig finden. Hier herschet Unrecht/ Trozz und Schande. die Unschuld wohnet auff dem Lande/ wie umb Saturnus göldne Zeit. 6. Wie gerne wär' ich einmahl mein!wie gerne möcht' ich dich erblikken! wie gerne mich bey dir erqwikken! dein Brot gemengt auß schwartzer Kleyen sollt' über Manna mir gedeyen/ dein Wasser-trunk als Nektar sein: Wer C jv
4. Mir klingt der ſanffte Dreſcher-ſchlagin Ohren noch/ wenn in dem fruͤhen die Morgen-treume reiner ziehen/ ich hoͤre noch der Schaaffe blehen/ die Dader-Ganß/ der Hanen krehen/ wenn ſich enttzuͤndt der junge Tag. 5. Mich ſchmertzt die Hoffart/ Geitz und Neid/Betrug und Liſt ſampt andern Suͤnden die ſich in Staͤdten haͤuffig finden. Hier herſchet Unrecht/ Trozz uñ Schande. die Unſchuld wohnet auff dem Lande/ wie umb Saturnus goͤldne Zeit. 6. Wie gerne waͤr’ ich einmahl mein!wie gerne moͤcht’ ich dich erblikken! wie gerne mich bey dir erqwikken! dein Brot gemengt auß ſchwartzer Kleyen ſollt’ uͤber Manna mir gedeyen/ dein Waſſer-trunk als Nektar ſein: Wer C jv
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Erſtes Zehen.
die Jaͤger-luſt/ die Fiſchereyen/
den Vogel-fang und was fuͤr freuen
mehr dein Robitten in ſich haͤlt.
4.
Mir klingt der ſanffte Dreſcher-ſchlag
in Ohren noch/ wenn in dem fruͤhen
die Morgen-treume reiner ziehen/
ich hoͤre noch der Schaaffe blehen/
die Dader-Ganß/ der Hanen krehen/
wenn ſich enttzuͤndt der junge Tag.
5.
Mich ſchmertzt die Hoffart/ Geitz und Neid/
Betrug und Liſt ſampt andern Suͤnden
die ſich in Staͤdten haͤuffig finden.
Hier herſchet Unrecht/ Trozz uñ Schande.
die Unſchuld wohnet auff dem Lande/
wie umb Saturnus goͤldne Zeit.
6.
Wie gerne waͤr’ ich einmahl mein!
wie gerne moͤcht’ ich dich erblikken!
wie gerne mich bey dir erqwikken!
dein Brot gemengt auß ſchwartzer Kleyen
ſollt’ uͤber Manna mir gedeyen/
dein Waſſer-trunk als Nektar ſein:
Wer
C jv
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