Filidor der Dorfferer [i. e. Stieler, Kaspar von]: Die Geharnschte Venus. Hamburg, 1660.
10. Jhre Lämmer gingen weidenofftermals in meiner Trifft/ sie befräzten meine Heyden. Diß war darauff angestifft so ichs ia nicht leiden wolte/ daß ich mit ihr reden solte. 11. Denn so fragte sie bißweilen:hastu nicht das böse Tiehr heute morgen hören heulen? bleibe diesen Tag bey mir solt' es in die Heerde brechen/ wie könt' ich mich/ Schwache/ rächen 12. Noch geschahen tausend RenkeDoch/ ich ließ mich nirgend ein biß ich einmahl bey der Tränke macht ein weinig mich gemein. o ihr
10. Jhre Laͤmmer gingen weidenofftermals in meiner Trifft/ ſie befraͤzten meine Heyden. Diß war darauff angeſtifft ſo ichs ia nicht leiden wolte/ daß ich mit ihr reden ſolte. 11. Denn ſo fragte ſie bißweilen:haſtu nicht das boͤſe Tiehr heute morgen hoͤren heulen? bleibe dieſen Tag bey mir ſolt’ es in die Heerde brechen/ wie koͤnt’ ich mich/ Schwache/ raͤchen 12. Noch geſchahen tauſend RenkeDoch/ ich ließ mich nirgend ein biß ich einmahl bey der Traͤnke macht ein weinig mich gemein. ô ihr
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Geharnſchter Venus
iſt auch eher nicht gewichen
biß ich mich ins Stroh gemacht.
Da hat ſie ſich offt beklaget/
daß es ſo geſchwinde taget.
10.
Jhre Laͤmmer gingen weiden
offtermals in meiner Trifft/
ſie befraͤzten meine Heyden.
Diß war darauff angeſtifft
ſo ichs ia nicht leiden wolte/
daß ich mit ihr reden ſolte.
11.
Denn ſo fragte ſie bißweilen:
haſtu nicht das boͤſe Tiehr
heute morgen hoͤren heulen?
bleibe dieſen Tag bey mir
ſolt’ es in die Heerde brechen/
wie koͤnt’ ich mich/ Schwache/ raͤchen
12.
Noch geſchahen tauſend Renke
Doch/ ich ließ mich nirgend ein
biß ich einmahl bey der Traͤnke
macht ein weinig mich gemein.
ô ihr
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