Filidor der Dorfferer [i. e. Stieler, Kaspar von]: Die Geharnschte Venus. Hamburg, 1660.
7. Nichts bessers kan ein Weibes-Bildals daß sie Treu mit List vergillt/ und meisterlich weiß zubetriegen mit Schmeicheln Spott und schlimmen Lügen. 8. Kein Blat wird durch den Ost und Nordso ungewiß getrieben fort als ihre flüchtige Gedanken bald hier/ bald dorthin zweiffelnd wanken. 9. Weil du denn nu verhärtet bist/und dir gefällt die leichte List/ so laß ich dir den Wetterwillen/ und wil mich gerne gerne stillen. 10. Doch wüntsch' ich daß der Amor dichmit Pfeilen rühre kräfftiglich und daß/ um den du mich verlassen/ der/ wie du mich/ dich möge hassen. Seht E
7. Nichts beſſers kan ein Weibes-Bildals daß ſie Treu mit Liſt vergillt/ und meiſterlich weiß zubetriegen mit Schmeicheln Spott und ſchlimmen Luͤgen. 8. Kein Blat wird durch den Oſt und Nordſo ungewiß getrieben fort als ihre fluͤchtige Gedanken bald hier/ bald dorthin zweiffelnd wanken. 9. Weil du denn nu verhaͤrtet biſt/und dir gefaͤllt die leichte Liſt/ ſo laß ich dir den Wetterwillen/ und wil mich gerne gerne ſtillen. 10. Doch wuͤntſch’ ich daß der Amor dichmit Pfeilen ruͤhre kraͤfftiglich und daß/ um den du mich verlaſſen/ der/ wie du mich/ dich moͤge haſſen. Seht E
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Zweytes Zehen.
ich muͤſte faſt die Welt durchgehen
doch wuͤrd’ ich kaum Perillen ſehen.
7.
Nichts beſſers kan ein Weibes-Bild
als daß ſie Treu mit Liſt vergillt/
und meiſterlich weiß zubetriegen
mit Schmeicheln Spott und ſchlimmen
Luͤgen.
8.
Kein Blat wird durch den Oſt und Nord
ſo ungewiß getrieben fort
als ihre fluͤchtige Gedanken
bald hier/ bald dorthin zweiffelnd wanken.
9.
Weil du denn nu verhaͤrtet biſt/
und dir gefaͤllt die leichte Liſt/
ſo laß ich dir den Wetterwillen/
und wil mich gerne gerne ſtillen.
10.
Doch wuͤntſch’ ich daß der Amor dich
mit Pfeilen ruͤhre kraͤfftiglich
und daß/ um den du mich verlaſſen/
der/ wie du mich/ dich moͤge haſſen.
Seht
E
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