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Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715.

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Europäisches
Vettern, der ein unächter Sohn Frid. II. war,
Manfredum, variis tamen fatis, continuiret
worden. Dieses Manfredi Tochter Constan-
tiam
habe Petrus III. von Arragonien geheu-
rathet, Sicilien und Jerusalem dadurch auf
die Arragonier 1232., und folgentlich auf die
Könige in Spanien gebracht. Bey welchen
zwar biß dato der Titul, nicht aber die Posses-
sion
geblieben, weswegen auch Mons. Bayle
der Königin Elisabeth in Engelland Gesandter,
dem Spanischen Gesandten, als dieser in ei-
ner Conferentz dem Bayle par raillerie fra-
gete, ob sie nicht in Frantzösischer Sprache mit
einander negotiren wolten, weil die Elisabeth
sich Königin von Franckreich schriebe, die pi-
quan
te Antwort gabe: sie wolten lieber
Ebräisch reden, weil sein Principal Philippus
III.
in Spanien, König von Jerusalem wäre,
dadurch andeutende, Hispanis tantum pote-
statis in Palaestinam esse, quantum Elisa-
bethae in Galliam.
Es scheinet auch, daß
Spanien seine Praerogativ nicht eben so gar
praeferablement für andern fundamentis
auf das Königreich Jerusalem setze, massen in
dem Spanischen Titul, dieses Königreich erst
die fünffte Stelle einnimmt, und erst nach den
Königreichen Castilien, Leon, Arragonien
und Sicilien gesetzet wird.
7. Den
Europaͤiſches
Vettern, der ein unaͤchter Sohn Frid. II. war,
Manfredum, variis tamen fatis, continuiret
worden. Dieſes Manfredi Tochter Conſtan-
tiam
habe Petrus III. von Arragonien geheu-
rathet, Sicilien und Jeruſalem dadurch auf
die Arragonier 1232., und folgentlich auf die
Koͤnige in Spanien gebracht. Bey welchen
zwar biß dato der Titul, nicht aber die Poſſes-
ſion
geblieben, weswegen auch Monſ. Bayle
der Koͤnigin Eliſabeth in Engelland Geſandter,
dem Spaniſchen Geſandten, als dieſer in ei-
ner Conferentz dem Bayle par raillerie fra-
gete, ob ſie nicht in Frantzoͤſiſcher Sprache mit
einander negotiren wolten, weil die Eliſabeth
ſich Koͤnigin von Franckreich ſchriebe, die pi-
quan
te Antwort gabe: ſie wolten lieber
Ebraͤiſch reden, weil ſein Principal Philippus
III.
in Spanien, Koͤnig von Jeruſalem waͤre,
dadurch andeutende, Hiſpanis tantum pote-
ſtatis in Palæſtinam eſſe, quantum Eliſa-
bethæ in Galliam.
Es ſcheinet auch, daß
Spanien ſeine Prærogativ nicht eben ſo gar
præferablement fuͤr andern fundamentis
auf das Koͤnigreich Jeruſalem ſetze, maſſen in
dem Spaniſchen Titul, dieſes Koͤnigreich erſt
die fuͤnffte Stelle einnimmt, und erſt nach den
Koͤnigreichen Caſtilien, Leon, Arragonien
und Sicilien geſetzet wird.
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[82/0110] Europaͤiſches Vettern, der ein unaͤchter Sohn Frid. II. war, Manfredum, variis tamen fatis, continuiret worden. Dieſes Manfredi Tochter Conſtan- tiam habe Petrus III. von Arragonien geheu- rathet, Sicilien und Jeruſalem dadurch auf die Arragonier 1232., und folgentlich auf die Koͤnige in Spanien gebracht. Bey welchen zwar biß dato der Titul, nicht aber die Poſſes- ſion geblieben, weswegen auch Monſ. Bayle der Koͤnigin Eliſabeth in Engelland Geſandter, dem Spaniſchen Geſandten, als dieſer in ei- ner Conferentz dem Bayle par raillerie fra- gete, ob ſie nicht in Frantzoͤſiſcher Sprache mit einander negotiren wolten, weil die Eliſabeth ſich Koͤnigin von Franckreich ſchriebe, die pi- quante Antwort gabe: ſie wolten lieber Ebraͤiſch reden, weil ſein Principal Philippus III. in Spanien, Koͤnig von Jeruſalem waͤre, dadurch andeutende, Hiſpanis tantum pote- ſtatis in Palæſtinam eſſe, quantum Eliſa- bethæ in Galliam. Es ſcheinet auch, daß Spanien ſeine Prærogativ nicht eben ſo gar præferablement fuͤr andern fundamentis auf das Koͤnigreich Jeruſalem ſetze, maſſen in dem Spaniſchen Titul, dieſes Koͤnigreich erſt die fuͤnffte Stelle einnimmt, und erſt nach den Koͤnigreichen Caſtilien, Leon, Arragonien und Sicilien geſetzet wird. 7. Den

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Zitationshilfe: Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/110>, abgerufen am 22.11.2024.