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Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715.

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Hoff-Ceremoniel.
eine curieuse Quaestion, welche pro und contra
zu disputiren, einen unter ihnen, und uns allen zu-
sammen, zu nichts nutzen, hingegen vielmehr
schaden würde. Dieses aber ist nöthig zu
wissen,

1. Warum man zu Zeiten Envoyes sendet, und
2. Jn was sie von den Ambassadeurs unter-
schieden?
§. 4.

Die Ursachen daß sich die Souverains
derer bedienen, sind entweder daß man

1. Die Unkosten, so auf Ambassadeurs müs-
sen emploiret werden, ersparen, oder
2. Allen Streit, der wegen des Ceremoniels
unter den Ambassadeurs zu entstehen pfle-
get, vermeiden will, und dann weil man
3. Durch sie eben dasjenige ausrichten lassen
kan, was man durch die Ambassadeurs ver-
richten lässet.
§. 5.

Der Unterscheid eines Envoye von ei-
nem Ambassadeur bestehet ungefehr darinnen,
daß jener

1. Allen Ambassadeurs, ohne Unterscheid ob
einer unter ihnen eher oder später ankom-
men, die erste Visite giebet, denn diese ehere
und spätere arrivee kommt nur zwischen
Ministris gleiches Rangs, nemlich zwischen
Ambassadeurs und Ambassadeurs, En-
voyes
und Envoyes in Consideration, da
denn
R

Hoff-Ceremoniel.
eine curieuſe Quæſtion, welche pro und contra
zu diſputiren, einen unter ihnen, und uns allen zu-
ſammen, zu nichts nutzen, hingegen vielmehr
ſchaden wuͤrde. Dieſes aber iſt noͤthig zu
wiſſen,

1. Warum man zu Zeiten Envoyés ſendet, und
2. Jn was ſie von den Ambaſſadeurs unter-
ſchieden?
§. 4.

Die Urſachen daß ſich die Souverains
derer bedienen, ſind entweder daß man

1. Die Unkoſten, ſo auf Ambaſſadeurs muͤſ-
ſen emploiret werden, erſparen, oder
2. Allen Streit, der wegen des Ceremoniels
unter den Ambaſſadeurs zu entſtehen pfle-
get, vermeiden will, und dann weil man
3. Durch ſie eben dasjenige ausrichten laſſen
kan, was man durch die Ambaſſadeurs ver-
richten laͤſſet.
§. 5.

Der Unterſcheid eines Envoyé von ei-
nem Ambaſſadeur beſtehet ungefehr darinnen,
daß jener

1. Allen Ambaſſadeurs, ohne Unterſcheid ob
einer unter ihnen eher oder ſpaͤter ankom-
men, die erſte Viſite giebet, denn dieſe ehere
und ſpaͤtere arrivée kommt nur zwiſchen
Miniſtris gleiches Rangs, nemlich zwiſchen
Ambaſſadeurs und Ambaſſadeurs, En-
voyés
und Envoyés in Conſideration, da
denn
R
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[257/0285] Hoff-Ceremoniel. eine curieuſe Quæſtion, welche pro und contra zu diſputiren, einen unter ihnen, und uns allen zu- ſammen, zu nichts nutzen, hingegen vielmehr ſchaden wuͤrde. Dieſes aber iſt noͤthig zu wiſſen, 1. Warum man zu Zeiten Envoyés ſendet, und 2. Jn was ſie von den Ambaſſadeurs unter- ſchieden? §. 4. Die Urſachen daß ſich die Souverains derer bedienen, ſind entweder daß man 1. Die Unkoſten, ſo auf Ambaſſadeurs muͤſ- ſen emploiret werden, erſparen, oder 2. Allen Streit, der wegen des Ceremoniels unter den Ambaſſadeurs zu entſtehen pfle- get, vermeiden will, und dann weil man 3. Durch ſie eben dasjenige ausrichten laſſen kan, was man durch die Ambaſſadeurs ver- richten laͤſſet. §. 5. Der Unterſcheid eines Envoyé von ei- nem Ambaſſadeur beſtehet ungefehr darinnen, daß jener 1. Allen Ambaſſadeurs, ohne Unterſcheid ob einer unter ihnen eher oder ſpaͤter ankom- men, die erſte Viſite giebet, denn dieſe ehere und ſpaͤtere arrivée kommt nur zwiſchen Miniſtris gleiches Rangs, nemlich zwiſchen Ambaſſadeurs und Ambaſſadeurs, En- voyés und Envoyés in Conſideration, da denn R

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Zitationshilfe: Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/285>, abgerufen am 24.11.2024.