dens-Werck mehr instruiret ware, als die Cron Schweden, bliebe es dabey; daß man diesen Potentaten zu einem Mediatore be- hielte: welcher, ob man gleich gemeinet war, ihme Dännemarckt zu adjungiren, durch- aus selbigen nicht neben sich leiden wolte; alleine es stunde auch gleichwohl Schweden allerhand im Wege, welches aus demselbigen zu räumen, und ihme einen gebähneten Weg zur Mediation zu machen, noch gar besondere Mühe kostete: welches aber allhier weitläuff- tig anzuführen, so viel als ausser dem Schran- cken lauffen seyn würde.
5. Und damit man auch glaube, daß die gegen- wärtigen Zeiten von den vorhergehenden nicht unterschieden; so darff man nur darauff Acht haben, was in deme zu Utrecht für etwan zwey Jahren zwischen Franckreich und Engelland geschlossenen, aber noch nicht gäntzlich vollzoge- nen Frieden vorgefallen. Denn es meinet die Königin in Engelland, durch diesen separaten Frieden nebst einigen von Franckreich erhalte- nen Vortheilen, auch sonderlich die Ehre zu ge- winnen, bey künfftig zwischen Kayserl. Maje- stät und dem Könige in Franckreich zu schlies- senden Frieden die Mediation zu erhalten; al- lein es ist die Brittanische Majestät nicht zu dero Zweck gediehen, sondern davon ausge- schlossen blieben. Denn gleichwie selbige ohne
Zu-
Europaͤiſches
dens-Werck mehr inſtruiret ware, als die Cron Schweden, bliebe es dabey; daß man dieſen Potentaten zu einem Mediatore be- hielte: welcher, ob man gleich gemeinet war, ihme Daͤnnemarckt zu adjungiren, durch- aus ſelbigen nicht neben ſich leiden wolte; alleine es ſtunde auch gleichwohl Schweden allerhand im Wege, welches aus demſelbigen zu raͤumen, und ihme einen gebaͤhneten Weg zur Mediation zu machen, noch gar beſondere Muͤhe koſtete: welches aber allhier weitlaͤuff- tig anzufuͤhren, ſo viel als auſſer dem Schran- cken lauffen ſeyn wuͤrde.
5. Und damit man auch glaube, daß die gegen- waͤrtigen Zeiten von den vorhergehenden nicht unterſchieden; ſo darff man nur darauff Acht haben, was in deme zu Utrecht fuͤr etwan zwey Jahren zwiſchen Franckreich und Engelland geſchloſſenen, aber noch nicht gaͤntzlich vollzoge- nen Frieden vorgefallen. Denn es meinet die Koͤnigin in Engelland, durch dieſen ſeparaten Frieden nebſt einigen von Franckreich erhalte- nen Vortheilen, auch ſonderlich die Ehre zu ge- winnen, bey kuͤnfftig zwiſchen Kayſerl. Maje- ſtaͤt und dem Koͤnige in Franckreich zu ſchlieſ- ſenden Frieden die Mediation zu erhalten; al- lein es iſt die Brittaniſche Majeſtaͤt nicht zu dero Zweck gediehen, ſondern davon ausge- ſchloſſen blieben. Denn gleichwie ſelbige ohne
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Europaͤiſches
dens-Werck mehr inſtruiret ware, als die
Cron Schweden, bliebe es dabey; daß man
dieſen Potentaten zu einem Mediatore be-
hielte: welcher, ob man gleich gemeinet war,
ihme Daͤnnemarckt zu adjungiren, durch-
aus ſelbigen nicht neben ſich leiden wolte;
alleine es ſtunde auch gleichwohl Schweden
allerhand im Wege, welches aus demſelbigen
zu raͤumen, und ihme einen gebaͤhneten Weg
zur Mediation zu machen, noch gar beſondere
Muͤhe koſtete: welches aber allhier weitlaͤuff-
tig anzufuͤhren, ſo viel als auſſer dem Schran-
cken lauffen ſeyn wuͤrde.
5. Und damit man auch glaube, daß die gegen-
waͤrtigen Zeiten von den vorhergehenden nicht
unterſchieden; ſo darff man nur darauff Acht
haben, was in deme zu Utrecht fuͤr etwan zwey
Jahren zwiſchen Franckreich und Engelland
geſchloſſenen, aber noch nicht gaͤntzlich vollzoge-
nen Frieden vorgefallen. Denn es meinet die
Koͤnigin in Engelland, durch dieſen ſeparaten
Frieden nebſt einigen von Franckreich erhalte-
nen Vortheilen, auch ſonderlich die Ehre zu ge-
winnen, bey kuͤnfftig zwiſchen Kayſerl. Maje-
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Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/348>, abgerufen am 24.11.2024.
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