sancon kommen, und sich von ihme in- vestiren lassen. Andere, und nahmentlich Helmoldus in Hist. Sclavon. c. 40. ge- dencken eines Königes Nahmens Petri, welchen gedachter Käyser Fridericus I. aus einem Hertzoge der Dähnen zu einem Könige, und dessen Reich zu einem Feudo Imperii gemacht, wie dann Otto Frisin- gensis diesen Friedericum I. dessen coaetaneus er gewesen, und 2. Bücher de gestis Friderici hinterlassen, diesen Kayser redende also anführet: Hominio (s. homagio) ac fidelitate nobis fa- cta, Coronam de manu nostra Petrus Danorum Rex suscepit.
7. Portugal wird in dem oben allegirten Ce- remoniali Romano den Königen von Engel- land zwar vorgesetzet, allein sonder Zweiffel aus andern Ursachen, als daß es eine mehrere Antiquität und Succession seiner Könige ha- be als Engelland; massen zur Gnüge bekandt, daß biß umb das Jahr Christi 1139. in Por- tugal nur Grafen regieret, biß endlich Alphon- sus I. in gemeldtem Jahre fünff Mauritanische Könige erschluge, und zu dessen Gedächtnüß auch die 5. Schilder in sein Wapen setzete, sich anbey den Titul eines Königes geben, und sich in selbigem von dem Pabst Alexandro III. An. 1169. confirmiren ließ, welches Reich
noch
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Hoff-Ceremoniel.
ſancon kommen, und ſich von ihme in- veſtiren laſſen. Andere, und nahmentlich Helmoldus in Hiſt. Sclavon. c. 40. ge- dencken eines Koͤniges Nahmens Petri, welchen gedachter Kaͤyſer Fridericus I. aus einem Hertzoge der Daͤhnen zu einem Koͤnige, und deſſen Reich zu einem Feudo Imperii gemacht, wie dann Otto Friſin- genſis dieſen Friedericum I. deſſen coætaneus er geweſen, und 2. Buͤcher de geſtis Friderici hinterlaſſen, dieſen Kayſer redende alſo anfuͤhret: Hominio (ſ. homagio) ac fidelitate nobis fa- cta, Coronam de manu noſtra Petrus Danorum Rex ſuſcepit.
7. Portugal wird in dem oben allegirten Ce- remoniali Romano den Koͤnigen von Engel- land zwar vorgeſetzet, allein ſonder Zweiffel aus andern Urſachen, als daß es eine mehrere Antiquitaͤt und Succesſion ſeiner Koͤnige ha- be als Engelland; maſſen zur Gnuͤge bekandt, daß biß umb das Jahr Chriſti 1139. in Por- tugal nur Grafen regieret, biß endlich Alphon- ſus I. in gemeldtem Jahre fuͤnff Mauritaniſche Koͤnige erſchluge, und zu deſſen Gedaͤchtnuͤß auch die 5. Schilder in ſein Wapen ſetzete, ſich anbey den Titul eines Koͤniges geben, und ſich in ſelbigem von dem Pabſt Alexandro III. An. 1169. confirmiren ließ, welches Reich
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Hoff-Ceremoniel.
ſancon kommen, und ſich von ihme in-
veſtiren laſſen. Andere, und nahmentlich
Helmoldus in Hiſt. Sclavon. c. 40. ge-
dencken eines Koͤniges Nahmens Petri,
welchen gedachter Kaͤyſer Fridericus I.
aus einem Hertzoge der Daͤhnen zu einem
Koͤnige, und deſſen Reich zu einem Feudo
Imperii gemacht, wie dann Otto Friſin-
genſis dieſen Friedericum I. deſſen
coætaneus er geweſen, und 2. Buͤcher
de geſtis Friderici hinterlaſſen, dieſen
Kayſer redende alſo anfuͤhret: Hominio
(ſ. homagio) ac fidelitate nobis fa-
cta, Coronam de manu noſtra Petrus
Danorum Rex ſuſcepit.
7. Portugal wird in dem oben allegirten Ce-
remoniali Romano den Koͤnigen von Engel-
land zwar vorgeſetzet, allein ſonder Zweiffel
aus andern Urſachen, als daß es eine mehrere
Antiquitaͤt und Succesſion ſeiner Koͤnige ha-
be als Engelland; maſſen zur Gnuͤge bekandt,
daß biß umb das Jahr Chriſti 1139. in Por-
tugal nur Grafen regieret, biß endlich Alphon-
ſus I. in gemeldtem Jahre fuͤnff Mauritaniſche
Koͤnige erſchluge, und zu deſſen Gedaͤchtnuͤß
auch die 5. Schilder in ſein Wapen ſetzete,
ſich anbey den Titul eines Koͤniges geben, und
ſich in ſelbigem von dem Pabſt Alexandro III.
An. 1169. confirmiren ließ, welches Reich
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Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/51>, abgerufen am 21.11.2024.
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