Gregorio VII. in den Bann gethan, end- lich unsinnig und sein eigener Mörder ge- worden, so gelangete dessen Bruder Uladis- laus I. zum Regiment, welcher aber aus Furcht für den Pabst sich einen König zu nennen nicht getrauete, so daß dieser Titul und Dignität in Pohlen gantzer 290. Jahr, nemlich biß auf das Jahr A. 1370. non usu verloschen, und das Reich und Republic von Fürsten gouverniret worden, biß end- lich Ludovicus König in Ungarn, A. 1370. auch zum Könige in Pohlen geweh- let ward. Denn obgleich Premislaus An. 1295. schon wieder den Titul eines Köni- ges annahm, so ließ ihn doch sein Successor Uladislaus III. wieder fahren, und nahm mit den Titul eines Erben von Pohlen vor- lieb. Wiewohl man auch in faveur der Cron Pohlen statuiren könte, daß der Ti- tul und Würde eines Königes in Pohlen in der Person Premislai An. 1295. post- liminio restituiret worden, welches also das eigentliche Datum des Alterthums der Könige in Pohlen seyn könte.
11. Moscau hat wieder in der Päbstlichen Ca- pelle keinen assignirten Ort, weil er kein Glied der Lateinischen Kirche, dessen Haupt der Pabst, sondern Griechischer Religion von An- fang zugethan, und zugleich das Haupt
der-
Hoff-Ceremoniel.
Gregorio VII. in den Bann gethan, end- lich unſinnig und ſein eigener Moͤrder ge- worden, ſo gelangete deſſen Bruder Uladis- laus I. zum Regiment, welcher aber aus Furcht fuͤr den Pabſt ſich einen Koͤnig zu nennen nicht getrauete, ſo daß dieſer Titul und Dignitaͤt in Pohlen gantzer 290. Jahr, nemlich biß auf das Jahr A. 1370. non uſu verloſchen, und das Reich und Republic von Fuͤrſten gouverniret worden, biß end- lich Ludovicus Koͤnig in Ungarn, A. 1370. auch zum Koͤnige in Pohlen geweh- let ward. Denn obgleich Premislaus An. 1295. ſchon wieder den Titul eines Koͤni- ges annahm, ſo ließ ihn doch ſein Succeſſor Uladislaus III. wieder fahren, und nahm mit den Titul eines Erben von Pohlen vor- lieb. Wiewohl man auch in faveur der Cron Pohlen ſtatuiren koͤnte, daß der Ti- tul und Wuͤrde eines Koͤniges in Pohlen in der Perſon Premislai An. 1295. poſt- liminio reſtituiret worden, welches alſo das eigentliche Datum des Alterthums der Koͤnige in Pohlen ſeyn koͤnte.
11. Moſcau hat wieder in der Paͤbſtlichen Ca- pelle keinen asſignirten Ort, weil er kein Glied der Lateiniſchen Kirche, deſſen Haupt der Pabſt, ſondern Griechiſcher Religion von An- fang zugethan, und zugleich das Haupt
der-
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Hoff-Ceremoniel.
Gregorio VII. in den Bann gethan, end-
lich unſinnig und ſein eigener Moͤrder ge-
worden, ſo gelangete deſſen Bruder Uladis-
laus I. zum Regiment, welcher aber aus
Furcht fuͤr den Pabſt ſich einen Koͤnig zu
nennen nicht getrauete, ſo daß dieſer Titul
und Dignitaͤt in Pohlen gantzer 290. Jahr,
nemlich biß auf das Jahr A. 1370. non uſu
verloſchen, und das Reich und Republic
von Fuͤrſten gouverniret worden, biß end-
lich Ludovicus Koͤnig in Ungarn, A.
1370. auch zum Koͤnige in Pohlen geweh-
let ward. Denn obgleich Premislaus An.
1295. ſchon wieder den Titul eines Koͤni-
ges annahm, ſo ließ ihn doch ſein Succeſſor
Uladislaus III. wieder fahren, und nahm
mit den Titul eines Erben von Pohlen vor-
lieb. Wiewohl man auch in faveur der
Cron Pohlen ſtatuiren koͤnte, daß der Ti-
tul und Wuͤrde eines Koͤniges in Pohlen
in der Perſon Premislai An. 1295. poſt-
liminio reſtituiret worden, welches alſo
das eigentliche Datum des Alterthums
der Koͤnige in Pohlen ſeyn koͤnte.
11. Moſcau hat wieder in der Paͤbſtlichen Ca-
pelle keinen asſignirten Ort, weil er kein Glied
der Lateiniſchen Kirche, deſſen Haupt der Pabſt,
ſondern Griechiſcher Religion von An-
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Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/57>, abgerufen am 09.11.2024.
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