Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715.Europäisches Lande eingebrochen, und Holland in grössesterGefahr gestanden, es in seinem eigenen, nicht nur aber allein des Röm. Reichs Nahmen, sei- ne Armee schon An. 1689. dahin gesendet: und noch eher als Engelland und Spanien im Felde gegen Franckreich, nicht nur als eine Partie, sondern en Chef erschienen; es folgendlich bil- lig und nöthig wäre, daß man mit ihme auch als einem gewesenen Chef des Krieges durch Exhibirung eines besondern Plein-Pouvoirs die Friedens-Tractaten anfinge; zu mahlen Franckreich auf dem An. 1675. zu Niemägen gehandelten Frieden allbereit ein gleiches ge- than. Ob man ihnen nun gleich vorstellete, daß der König in Engelland in dem Plein- Pouvoir der Frantzösischen Minister auch nicht specifice genennet worden; (wovon bald im folgendem was mehres zu melden seyn wird) so wolten sich die Chur-Brandenburgischen Gesandten doch mit diesem Einwurff nicht be- gnügen: sondern übergaben An. 1697. den 28. Julii ein Memorial an den Ministrum Mediationis, in welchem enthalten ware: daß 1. Das Fundament der reciproquen Friedens-Handlungen in der Vollmacht der Ministrorum bestehe: weil nun aber die Frantzösischen nicht specialiter und no- minetenus auf Chur-Brandenburg mit eingerichtet, so könten seine Churfürstliche Durch-
Europaͤiſches Lande eingebrochen, und Holland in groͤſſeſterGefahr geſtanden, es in ſeinem eigenen, nicht nur aber allein des Roͤm. Reichs Nahmen, ſei- ne Armee ſchon An. 1689. dahin geſendet: und noch eher als Engelland und Spanien im Felde gegen Franckreich, nicht nur als eine Partie, ſondern en Chef erſchienen; es folgendlich bil- lig und noͤthig waͤre, daß man mit ihme auch als einem geweſenen Chef des Krieges durch Exhibirung eines beſondern Plein-Pouvoirs die Friedens-Tractaten anfinge; zu mahlen Franckreich auf dem An. 1675. zu Niemaͤgen gehandelten Frieden allbereit ein gleiches ge- than. Ob man ihnen nun gleich vorſtellete, daß der Koͤnig in Engelland in dem Plein- Pouvoir der Frantzoͤſiſchen Miniſter auch nicht ſpecifice genennet worden; (wovon bald im folgendem was mehꝛes zu melden ſeyn wiꝛd) ſo wolten ſich die Chur-Brandenburgiſchen Geſandten doch mit dieſem Einwurff nicht be- gnuͤgen: ſondern uͤbergaben An. 1697. den 28. Julii ein Memorial an den Miniſtrum Mediationis, in welchem enthalten ware: daß 1. Das Fundament der reciproquen Friedens-Handlungen in der Vollmacht der Miniſtrorum beſtehe: weil nun aber die Frantzoͤſiſchen nicht ſpecialiter und no- minetenus auf Chur-Brandenburg mit eingerichtet, ſo koͤnten ſeine Churfuͤrſtliche Durch-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0586" n="558"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Europaͤiſches</hi></fw><lb/> Lande eingebrochen, und Holland in groͤſſeſter<lb/> Gefahr geſtanden, es in ſeinem eigenen, nicht<lb/> nur aber allein des Roͤm. Reichs Nahmen, ſei-<lb/> ne Armee ſchon <hi rendition="#aq">An.</hi> 1689. dahin geſendet: und<lb/> noch eher als Engelland und Spanien im Felde<lb/> gegen Franckreich, nicht nur als eine Partie,<lb/> ſondern <hi rendition="#aq">en Chef</hi> erſchienen; es folgendlich bil-<lb/> lig und noͤthig waͤre, daß man mit ihme auch<lb/> als einem geweſenen <hi rendition="#aq">Chef</hi> des Krieges durch<lb/><hi rendition="#aq">Exhibi</hi>rung eines beſondern <hi rendition="#aq">Plein-Pouvoir</hi>s<lb/> die Friedens-<hi rendition="#aq">Tracta</hi>ten anfinge; zu mahlen<lb/> Franckreich auf dem <hi rendition="#aq">An.</hi> 1675. zu Niemaͤgen<lb/> gehandelten Frieden allbereit ein gleiches ge-<lb/> than. Ob man ihnen nun gleich vorſtellete,<lb/> daß der Koͤnig in Engelland in dem <hi rendition="#aq">Plein-<lb/> Pouvoir</hi> der Frantzoͤſiſchen Miniſter auch<lb/> nicht <hi rendition="#aq">ſpecifice</hi> genennet worden; (wovon bald<lb/> im folgendem was mehꝛes zu melden ſeyn wiꝛd)<lb/> ſo wolten ſich die Chur-Brandenburgiſchen<lb/> Geſandten doch mit dieſem Einwurff nicht be-<lb/> gnuͤgen: ſondern uͤbergaben <hi rendition="#aq">An.</hi> 1697. den<lb/> 28. <hi rendition="#aq">Julii</hi> ein <hi rendition="#aq">Memorial</hi> an den Miniſtrum<lb/><hi rendition="#aq">Mediationis,</hi> in welchem enthalten ware: daß</p><lb/> <list> <item>1. Das <hi rendition="#aq">Fundame</hi>nt der <hi rendition="#aq">reciproqu</hi>en<lb/> Friedens-Handlungen in der Vollmacht<lb/> der <hi rendition="#aq">Miniſtrorum</hi> beſtehe: weil nun aber<lb/> die Frantzoͤſiſchen nicht <hi rendition="#aq">ſpecialiter</hi> und <hi rendition="#aq">no-<lb/> minetenus</hi> auf Chur-Brandenburg mit<lb/> eingerichtet, ſo koͤnten ſeine Churfuͤrſtliche<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Durch-</fw><lb/></item> </list> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [558/0586]
Europaͤiſches
Lande eingebrochen, und Holland in groͤſſeſter
Gefahr geſtanden, es in ſeinem eigenen, nicht
nur aber allein des Roͤm. Reichs Nahmen, ſei-
ne Armee ſchon An. 1689. dahin geſendet: und
noch eher als Engelland und Spanien im Felde
gegen Franckreich, nicht nur als eine Partie,
ſondern en Chef erſchienen; es folgendlich bil-
lig und noͤthig waͤre, daß man mit ihme auch
als einem geweſenen Chef des Krieges durch
Exhibirung eines beſondern Plein-Pouvoirs
die Friedens-Tractaten anfinge; zu mahlen
Franckreich auf dem An. 1675. zu Niemaͤgen
gehandelten Frieden allbereit ein gleiches ge-
than. Ob man ihnen nun gleich vorſtellete,
daß der Koͤnig in Engelland in dem Plein-
Pouvoir der Frantzoͤſiſchen Miniſter auch
nicht ſpecifice genennet worden; (wovon bald
im folgendem was mehꝛes zu melden ſeyn wiꝛd)
ſo wolten ſich die Chur-Brandenburgiſchen
Geſandten doch mit dieſem Einwurff nicht be-
gnuͤgen: ſondern uͤbergaben An. 1697. den
28. Julii ein Memorial an den Miniſtrum
Mediationis, in welchem enthalten ware: daß
1. Das Fundament der reciproquen
Friedens-Handlungen in der Vollmacht
der Miniſtrorum beſtehe: weil nun aber
die Frantzoͤſiſchen nicht ſpecialiter und no-
minetenus auf Chur-Brandenburg mit
eingerichtet, ſo koͤnten ſeine Churfuͤrſtliche
Durch-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |