ten Conduite in allen approbire: anbey die Kayserl. Gesandschafft beschuldige, daß selbe die würckliche Eröffnung der Frie- dens-Tractaten, nur zu trainiren trachte. Giengen demnach die Churfürstlichen und Fürstlichen Ministri, in dem Chur-Bayeri- schen Qvartier von neuen zu Rathe, und beschlossen: dem Raths-Pensionario von Holland, durch den Herrn von Smettau, und Herrn von Schrottenberg, von dem Verlauf dieser Sache Rapport thun zu las- sen, und zugleich in glimpflichen terminis zu verstehen zu geben: wie man von Seiten der Reichs-Alliirten hätte gewünschet, daß man das Friedens-Werck, an welchem billig alle Confoederireten Theil haben sol- ten, ins künfftige nicht so einseitiger Weise, und mit Ausschluß der Reichs-Alliirten tractiren wolle. Der Chur-Sächsische Hof-Rath Willius aber, solte sich morgen- den Sontag Vor-Mittage, zu der Löblichen Kayserlichen Gesandschafft begeben, und derselben expliciren, wie es die Reichs-Al- liirte eigentlich gemeinet, und warumb sie den locum tertium fürgeschlagen; dafern es aber den Kayserlichen Herren Gesandten nochmahlen nicht anständig, so wäre als- denn die Schuld nicht bey den Alliirten: und hoffe man, wenn ja die Conferentz auf
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Hoff-Ceremoniel.
ten Conduite in allen approbire: anbey die Kayſerl. Geſandſchafft beſchuldige, daß ſelbe die wuͤrckliche Eroͤffnung der Frie- dens-Tractaten, nur zu trainiren trachte. Giengen demnach die Churfuͤrſtlichen und Fuͤrſtlichen Miniſtri, in dem Chur-Bayeri- ſchen Qvartier von neuen zu Rathe, und beſchloſſen: dem Raths-Penſionario von Holland, durch den Herrn von Smettau, und Herrn von Schrottenberg, von dem Verlauf dieſer Sache Rapport thun zu laſ- ſen, und zugleich in glimpflichen terminis zu verſtehen zu geben: wie man von Seiten der Reichs-Alliirten haͤtte gewuͤnſchet, daß man das Friedens-Werck, an welchem billig alle Confœderireten Theil haben ſol- ten, ins kuͤnfftige nicht ſo einſeitiger Weiſe, und mit Ausſchluß der Reichs-Alliirten tractiren wolle. Der Chur-Saͤchſiſche Hof-Rath Willius aber, ſolte ſich morgen- den Sontag Vor-Mittage, zu der Loͤblichen Kayſerlichen Geſandſchafft begeben, und derſelben expliciren, wie es die Reichs-Al- liirte eigentlich gemeinet, und warumb ſie den locum tertium fuͤrgeſchlagen; dafern es aber den Kayſerlichen Herren Geſandten nochmahlen nicht anſtaͤndig, ſo waͤre als- denn die Schuld nicht bey den Alliirten: und hoffe man, wenn ja die Conferentz auf
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Hoff-Ceremoniel.
ten Conduite in allen approbire: anbey
die Kayſerl. Geſandſchafft beſchuldige,
daß ſelbe die wuͤrckliche Eroͤffnung der Frie-
dens-Tractaten, nur zu trainiren trachte.
Giengen demnach die Churfuͤrſtlichen und
Fuͤrſtlichen Miniſtri, in dem Chur-Bayeri-
ſchen Qvartier von neuen zu Rathe, und
beſchloſſen: dem Raths-Penſionario von
Holland, durch den Herrn von Smettau,
und Herrn von Schrottenberg, von dem
Verlauf dieſer Sache Rapport thun zu laſ-
ſen, und zugleich in glimpflichen terminis
zu verſtehen zu geben: wie man von Seiten
der Reichs-Alliirten haͤtte gewuͤnſchet, daß
man das Friedens-Werck, an welchem
billig alle Confœderireten Theil haben ſol-
ten, ins kuͤnfftige nicht ſo einſeitiger Weiſe,
und mit Ausſchluß der Reichs-Alliirten
tractiren wolle. Der Chur-Saͤchſiſche
Hof-Rath Willius aber, ſolte ſich morgen-
den Sontag Vor-Mittage, zu der Loͤblichen
Kayſerlichen Geſandſchafft begeben, und
derſelben expliciren, wie es die Reichs-Al-
liirte eigentlich gemeinet, und warumb ſie
den locum tertium fuͤrgeſchlagen; dafern
es aber den Kayſerlichen Herren Geſandten
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Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 597. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/625>, abgerufen am 22.11.2024.
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