sentativum angenommen, oder noch an- nehmen würden, einige Competentz hät- ten; umb durch selbige zu vernehmen, was man Seiten Kayserl. Ambassade propo- niren wolle. Da nun die Kayserlichen diesen Vorschlag zu acceptiren beliebeten, wäre etwan Herr Baron von Schrotten- berg, des Fränckischen Kreyses Plenipo- tentiarius, und noch ein anderer zu erbit- ten, noch für 12. Uhren zu denen Kayserl. sich zu bemühen: wodurch das Haupt- Werck salviret würde; Solte solches aber denen Kayserlichen Herren Gesandten aber- mahlen nicht anständig seyn, so hätte man sich so dann auf eine andere Art vorzusehen. Allein dieser Vorschlag, welchen erst er- wehnete drey Ministri gemacht, kam nicht zum Stande; weil der Reichs-Alliirten Mi- nistri, bey der in dem Chur-Bayerischen Qvartier gehaltenen Conferentz, darüber nicht einig werden kunten: sondern die ma- jora dahinaus fiehlen: den Herrn Hof- Rath Willium abermahl an die Kayserli- chen Herren Gesandten zu deputiren, wel- ches auch noch selbigen Tages geschahe. Dieser nun proponirete, im Nahmen der Reichs-Alliirten, der Kayserl. hochlöbl. Gesandschafft praemißis praemittendis: Daß denen Herren Alliirten aus dem Reich,
die
P p 4
Hoff-Ceremoniel.
ſentativum angenommen, oder noch an- nehmen wuͤrden, einige Competentz haͤt- ten; umb durch ſelbige zu vernehmen, was man Seiten Kayſerl. Ambaſſade propo- niren wolle. Da nun die Kayſerlichen dieſen Vorſchlag zu acceptiren beliebeten, waͤre etwan Herr Baron von Schrotten- berg, des Fraͤnckiſchen Kreyſes Plenipo- tentiarius, und noch ein anderer zu erbit- ten, noch fuͤr 12. Uhren zu denen Kayſerl. ſich zu bemuͤhen: wodurch das Haupt- Werck ſalviret wuͤrde; Solte ſolches aber denen Kayſerlichen Herren Geſandten aber- mahlen nicht anſtaͤndig ſeyn, ſo haͤtte man ſich ſo dann auf eine andere Art vorzuſehen. Allein dieſer Vorſchlag, welchen erſt er- wehnete drey Miniſtri gemacht, kam nicht zum Stande; weil der Reichs-Alliirten Mi- niſtri, bey der in dem Chur-Bayeriſchen Qvartier gehaltenen Conferentz, daruͤber nicht einig werden kunten: ſondern die ma- jora dahinaus fiehlen: den Herrn Hof- Rath Willium abermahl an die Kayſerli- chen Herren Geſandten zu deputiren, wel- ches auch noch ſelbigen Tages geſchahe. Dieſer nun proponirete, im Nahmen der Reichs-Alliirten, der Kayſerl. hochloͤbl. Geſandſchafft præmißis præmittendis: Daß denen Herren Alliirten aus dem Reich,
die
P p 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><list><item><pbfacs="#f0627"n="599"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Hoff-<hirendition="#aq">Ceremoniel.</hi></hi></fw><lb/><hirendition="#aq">ſentativum</hi> angenommen, oder noch an-<lb/>
nehmen wuͤrden, einige <hirendition="#aq">Competen</hi>tz haͤt-<lb/>
ten; umb durch ſelbige zu vernehmen, was<lb/>
man Seiten Kayſerl. <hirendition="#aq">Ambaſſa</hi>de <hirendition="#aq">propo-<lb/>
ni</hi>ren wolle. Da nun die Kayſerlichen<lb/>
dieſen Vorſchlag zu <hirendition="#aq">accepti</hi>ren beliebeten,<lb/>
waͤre etwan Herr <hirendition="#aq">Baron</hi> von Schrotten-<lb/>
berg, des Fraͤnckiſchen Kreyſes <hirendition="#aq">Plenipo-<lb/>
tentiarius,</hi> und noch ein anderer zu erbit-<lb/>
ten, noch fuͤr 12. Uhren zu denen Kayſerl.<lb/>ſich zu bemuͤhen: wodurch das Haupt-<lb/>
Werck <hirendition="#aq">ſalvi</hi>ret wuͤrde; Solte ſolches aber<lb/>
denen Kayſerlichen Herren Geſandten aber-<lb/>
mahlen nicht anſtaͤndig ſeyn, ſo haͤtte man<lb/>ſich ſo dann auf eine andere Art vorzuſehen.<lb/>
Allein dieſer Vorſchlag, welchen erſt er-<lb/>
wehnete drey Miniſtri gemacht, kam nicht<lb/>
zum Stande; weil der Reichs-Alliirten Mi-<lb/>
niſtri, bey der in dem Chur-Bayeriſchen<lb/>
Qvartier gehaltenen <hirendition="#aq">Conferen</hi>tz, daruͤber<lb/>
nicht einig werden kunten: ſondern die <hirendition="#aq">ma-<lb/>
jora</hi> dahinaus fiehlen: den Herrn Hof-<lb/>
Rath <hirendition="#aq">Willium</hi> abermahl an die Kayſerli-<lb/>
chen Herren Geſandten zu <hirendition="#aq">deputi</hi>ren, wel-<lb/>
ches auch noch ſelbigen Tages geſchahe.<lb/>
Dieſer nun <hirendition="#aq">proponire</hi>te, im Nahmen der<lb/>
Reichs-Alliirten, der Kayſerl. hochloͤbl.<lb/>
Geſandſchafft <hirendition="#aq">præmißis præmittendis:</hi><lb/>
Daß denen Herren Alliirten aus dem Reich,<lb/><fwplace="bottom"type="sig">P p 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">die</fw><lb/></item></list></div></div></div></body></text></TEI>
[599/0627]
Hoff-Ceremoniel.
ſentativum angenommen, oder noch an-
nehmen wuͤrden, einige Competentz haͤt-
ten; umb durch ſelbige zu vernehmen, was
man Seiten Kayſerl. Ambaſſade propo-
niren wolle. Da nun die Kayſerlichen
dieſen Vorſchlag zu acceptiren beliebeten,
waͤre etwan Herr Baron von Schrotten-
berg, des Fraͤnckiſchen Kreyſes Plenipo-
tentiarius, und noch ein anderer zu erbit-
ten, noch fuͤr 12. Uhren zu denen Kayſerl.
ſich zu bemuͤhen: wodurch das Haupt-
Werck ſalviret wuͤrde; Solte ſolches aber
denen Kayſerlichen Herren Geſandten aber-
mahlen nicht anſtaͤndig ſeyn, ſo haͤtte man
ſich ſo dann auf eine andere Art vorzuſehen.
Allein dieſer Vorſchlag, welchen erſt er-
wehnete drey Miniſtri gemacht, kam nicht
zum Stande; weil der Reichs-Alliirten Mi-
niſtri, bey der in dem Chur-Bayeriſchen
Qvartier gehaltenen Conferentz, daruͤber
nicht einig werden kunten: ſondern die ma-
jora dahinaus fiehlen: den Herrn Hof-
Rath Willium abermahl an die Kayſerli-
chen Herren Geſandten zu deputiren, wel-
ches auch noch ſelbigen Tages geſchahe.
Dieſer nun proponirete, im Nahmen der
Reichs-Alliirten, der Kayſerl. hochloͤbl.
Geſandſchafft præmißis præmittendis:
Daß denen Herren Alliirten aus dem Reich,
die
P p 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 599. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/627>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.