Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715.Europäisches Utrecht, bey Anfang des Friedens-Congresses,etablireten Policey-Ordnung, krafft welcher sich die Plenipotentarii unter einander verglichen: Daß, wenn ein Domestique eines Plenipoten- tiarii, mit eines andern Ministri Domestiquen in Querell geriethen, der Aggressor so gleich dem- selben Herrn zur Bestraffung solte extradiret werden, dessen Domestiquen er beleidiget. 4. Eine Protestation, daß Mr. Menager die Staa- tischen Plenipotentiarios nicht etwan forciren solte, daß sie sich selbst Recht schaffen müsten. Der Secretair der Staatischen Minister, brach- te seinen Principalen hierauf die Antwort: Daß er den Mons. Menager zwar gesprochen, ihm das Factum vorgetragen, und mit honetten Ter- minis Reparation gefordert; Allein daß der Mons. Menager darüber viel Difficultirens ge- macht, und unterschiedene Raisons fürgebracht: jedoch endlich, nach vieler von dem Secretario ge- thaner Repraesentation und Instance, darein ge- williget: daß die Laquays des Hrn. Graf Rech- tern, und des Mons. Moermont, sich nach Mit- tage um 3. Uhr in das Logement des Mr. Me- nager einfinden, und sich mit dessen Domestiquen confrontiren lassen solten. Auf diese Nach- richt, hat der Graf Rechtern und Mr. Moermont dem Herrn von Riel gesagt: Daß er sich mit den Holländischen Laquays um 3. Uhr in das Quar- tier des Mons. Menager begeben: daselbst das Wort
Europaͤiſches Utrecht, bey Anfang des Friedens-Congreſſes,etablireten Policey-Ordnung, krafft welcher ſich die Plenipotentarii unter einander verglichen: Daß, wenn ein Domeſtique eines Plenipoten- tiarii, mit eines andern Miniſtri Domeſtiquen in Querell geriethen, der Aggreſſor ſo gleich dem- ſelben Herrn zur Beſtraffung ſolte extradiret werden, deſſen Domeſtiquen er beleidiget. 4. Eine Proteſtation, daß Mr. Menager die Staa- tiſchen Plenipotentiarios nicht etwan forciren ſolte, daß ſie ſich ſelbſt Recht ſchaffen muͤſten. Der Secretair der Staatiſchen Miniſter, brach- te ſeinen Principalen hierauf die Antwort: Daß er den Monſ. Menager zwar geſpꝛochen, ihm das Factum vorgetragen, und mit honetten Ter- minis Reparation gefordert; Allein daß der Monſ. Menager daruͤber viel Difficultirens ge- macht, und unterſchiedene Raiſons fuͤrgebracht: jedoch endlich, nach vieler von dem Secretario ge- thaner Repræſentation und Inſtance, darein ge- williget: daß die Laquays des Hrn. Graf Rech- tern, und des Monſ. Moermont, ſich nach Mit- tage um 3. Uhr in das Logement des Mr. Me- nager einfinden, und ſich mit deſſen Domeſtiquen confrontiren laſſen ſolten. Auf dieſe Nach- richt, hat der Graf Rechtern und Mr. Moermont dem Herrn von Riel geſagt: Daß er ſich mit den Hollaͤndiſchen Laquays um 3. Uhr in das Quar- tier des Monſ. Menager begeben: daſelbſt das Wort
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Europaͤiſches
Utrecht, bey Anfang des Friedens-Congreſſes,
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die Plenipotentarii unter einander verglichen:
Daß, wenn ein Domeſtique eines Plenipoten-
tiarii, mit eines andern Miniſtri Domeſtiquen
in Querell geriethen, der Aggreſſor ſo gleich dem-
ſelben Herrn zur Beſtraffung ſolte extradiret
werden, deſſen Domeſtiquen er beleidiget. 4.
Eine Proteſtation, daß Mr. Menager die Staa-
tiſchen Plenipotentiarios nicht etwan forciren
ſolte, daß ſie ſich ſelbſt Recht ſchaffen muͤſten.
Der Secretair der Staatiſchen Miniſter, brach-
te ſeinen Principalen hierauf die Antwort: Daß
er den Monſ. Menager zwar geſpꝛochen, ihm das
Factum vorgetragen, und mit honetten Ter-
minis Reparation gefordert; Allein daß der
Monſ. Menager daruͤber viel Difficultirens ge-
macht, und unterſchiedene Raiſons fuͤrgebracht:
jedoch endlich, nach vieler von dem Secretario ge-
thaner Repræſentation und Inſtance, darein ge-
williget: daß die Laquays des Hrn. Graf Rech-
tern, und des Monſ. Moermont, ſich nach Mit-
tage um 3. Uhr in das Logement des Mr. Me-
nager einfinden, und ſich mit deſſen Domeſtiquen
confrontiren laſſen ſolten. Auf dieſe Nach-
richt, hat der Graf Rechtern und Mr. Moermont
dem Herrn von Riel geſagt: Daß er ſich mit den
Hollaͤndiſchen Laquays um 3. Uhr in das Quar-
tier des Monſ. Menager begeben: daſelbſt das
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