sonderlich einen Hut trug, mit welchem er die Winde drehen kunte wie er wolte: ferner Eri- cus Seghersell, und denn sein Sohn Ericus Stenchil, welcher sich des Christlichen Glau- bens mit grossem Eyfer annahm, und von dem Bischoff zu Hamburg zwey Priester, Adel- warth und Stephan nach Schweden, zu den Zeiten Kaysers Ottonis III. beruffete, welche eine grosse Menge der Heydnischen Schwe- den tauffeten. Als er aber aus dem Heyden- thum ein Ende zu machen, den Götzen-Tempel zu Upsal zu zerstören, und bey Lebens Straffe, daß man den Göttern nicht mehr opffern solte, verbiethen ließ, schlugen ihn seine Abgöttische Unterthanen, samt oben gemeldten zwey Hamburgischen Priestern todt, und verbren- neten sie. Sein Bruder Olaus Scotkonung bliebe gleichwohl der Christlichen Religion affectioniret, und sendete an den König Ethel- red in Engelland, ihn ersuchende, daß er ihme einige Christliche Prediger zusenden wolle, bekam auch drey Gottsfürchtige Männer, Sig- fried, Esching, und David von dannen, unter welchen, als sie ankommen waren, Sigfried den König Olaum Scotkonnung tauffte, davon man biß dato den Brunnen in Schweden zei- get, bey welchen dieses geschehen. Seinem Exempel folgete eine grosse Menge des Vol- ckes, so daß von dieser Zeit an sich die Christ-
liche
Europaͤiſches
ſonderlich einen Hut trug, mit welchem er die Winde drehen kunte wie er wolte: ferner Eri- cus Segherſell, und denn ſein Sohn Ericus Stenchil, welcher ſich des Chriſtlichen Glau- bens mit groſſem Eyfer annahm, und von dem Biſchoff zu Hamburg zwey Prieſter, Adel- warth und Stephan nach Schweden, zu den Zeiten Kayſers Ottonis III. beruffete, welche eine groſſe Menge der Heydniſchen Schwe- den tauffeten. Als er aber aus dem Heyden- thum ein Ende zu machen, den Goͤtzen-Tempel zu Upſal zu zerſtoͤren, und bey Lebens Straffe, daß man den Goͤttern nicht mehr opffern ſolte, verbiethen ließ, ſchlugen ihn ſeine Abgoͤttiſche Unterthanen, ſamt oben gemeldten zwey Hamburgiſchen Prieſtern todt, und verbren- neten ſie. Sein Bruder Olaus Scotkonung bliebe gleichwohl der Chriſtlichen Religion affectioniret, und ſendete an den Koͤnig Ethel- red in Engelland, ihn erſuchende, daß er ihme einige Chriſtliche Prediger zuſenden wolle, bekam auch drey Gottsfuͤrchtige Maͤnner, Sig- fried, Eſching, und David von dannen, unter welchen, als ſie ankom̃en waren, Sigfried den Koͤnig Olaum Scotkonnung tauffte, davon man biß dato den Brunnen in Schweden zei- get, bey welchen dieſes geſchehen. Seinem Exempel folgete eine groſſe Menge des Vol- ckes, ſo daß von dieſer Zeit an ſich die Chriſt-
liche
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Europaͤiſches
ſonderlich einen Hut trug, mit welchem er die
Winde drehen kunte wie er wolte: ferner Eri-
cus Segherſell, und denn ſein Sohn Ericus
Stenchil, welcher ſich des Chriſtlichen Glau-
bens mit groſſem Eyfer annahm, und von dem
Biſchoff zu Hamburg zwey Prieſter, Adel-
warth und Stephan nach Schweden, zu den
Zeiten Kayſers Ottonis III. beruffete, welche
eine groſſe Menge der Heydniſchen Schwe-
den tauffeten. Als er aber aus dem Heyden-
thum ein Ende zu machen, den Goͤtzen-Tempel
zu Upſal zu zerſtoͤren, und bey Lebens Straffe,
daß man den Goͤttern nicht mehr opffern ſolte,
verbiethen ließ, ſchlugen ihn ſeine Abgoͤttiſche
Unterthanen, ſamt oben gemeldten zwey
Hamburgiſchen Prieſtern todt, und verbren-
neten ſie. Sein Bruder Olaus Scotkonung
bliebe gleichwohl der Chriſtlichen Religion
affectioniret, und ſendete an den Koͤnig Ethel-
red in Engelland, ihn erſuchende, daß er ihme
einige Chriſtliche Prediger zuſenden wolle,
bekam auch drey Gottsfuͤrchtige Maͤnner, Sig-
fried, Eſching, und David von dannen, unter
welchen, als ſie ankom̃en waren, Sigfried den
Koͤnig Olaum Scotkonnung tauffte, davon
man biß dato den Brunnen in Schweden zei-
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Exempel folgete eine groſſe Menge des Vol-
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Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stieve_hoffceremoniel_1715/74>, abgerufen am 21.11.2024.
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