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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857.

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len standen Camellien mit gut gepflegten grünen Blät¬
tern, Rhododendern, darunter, wie mir die Aufschrift
sagte, gelbe, die ich nie gesehen hatte, Azaleen in sehr
manigfaltigen Arten, und besonders viele neuhollän¬
dische Gewächse. Von Rosen war die Theerose in
hervorragender Anzahl da, und ihre Blumen blühten
eben. An das Gewächshaus stieß ein kleines Glas¬
haus mit Ananas. Auf dem Sandwege vor beiden
Häusern standen Citronen- und Orangenbäume in
Kübeln. Der alte Gärtner hatte noch weißere Haare
als sein Herr. Er war ebenfalls ungewöhnlich geklei¬
det, nur konnte ich bei ihm das Ungewöhnliche nicht
finden. Das fiel mir auf, daß er viel reines Weiß an
sich hatte, welches im Vereine mit seiner weißen
Schürze mich eher an einen Koch als an einen Gärt¬
ner erinnerte.

Daß die schmale Seite des Gewächshauses von
Außen mit Rosen bekleidet sei, wie die Südseite des
Wohnhauses, fiel mir wieder auf, aber es berührte
mich nicht unangenehm.

Die alte Gattin des Gärtners, die wir in der
Wohnung desselben fanden, war eben so weißgekleidet
wie ihr Mann. An die Gärtnerswohnung stießen die
Kammern der Gehilfen.

len ſtanden Camellien mit gut gepflegten grünen Blät¬
tern, Rhododendern, darunter, wie mir die Aufſchrift
ſagte, gelbe, die ich nie geſehen hatte, Azaleen in ſehr
manigfaltigen Arten, und beſonders viele neuhollän¬
diſche Gewächſe. Von Roſen war die Theeroſe in
hervorragender Anzahl da, und ihre Blumen blühten
eben. An das Gewächshaus ſtieß ein kleines Glas¬
haus mit Ananas. Auf dem Sandwege vor beiden
Häuſern ſtanden Citronen- und Orangenbäume in
Kübeln. Der alte Gärtner hatte noch weißere Haare
als ſein Herr. Er war ebenfalls ungewöhnlich geklei¬
det, nur konnte ich bei ihm das Ungewöhnliche nicht
finden. Das fiel mir auf, daß er viel reines Weiß an
ſich hatte, welches im Vereine mit ſeiner weißen
Schürze mich eher an einen Koch als an einen Gärt¬
ner erinnerte.

Daß die ſchmale Seite des Gewächshauſes von
Außen mit Roſen bekleidet ſei, wie die Südſeite des
Wohnhauſes, fiel mir wieder auf, aber es berührte
mich nicht unangenehm.

Die alte Gattin des Gärtners, die wir in der
Wohnung desſelben fanden, war eben ſo weißgekleidet
wie ihr Mann. An die Gärtnerswohnung ſtießen die
Kammern der Gehilfen.

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[172/0186] len ſtanden Camellien mit gut gepflegten grünen Blät¬ tern, Rhododendern, darunter, wie mir die Aufſchrift ſagte, gelbe, die ich nie geſehen hatte, Azaleen in ſehr manigfaltigen Arten, und beſonders viele neuhollän¬ diſche Gewächſe. Von Roſen war die Theeroſe in hervorragender Anzahl da, und ihre Blumen blühten eben. An das Gewächshaus ſtieß ein kleines Glas¬ haus mit Ananas. Auf dem Sandwege vor beiden Häuſern ſtanden Citronen- und Orangenbäume in Kübeln. Der alte Gärtner hatte noch weißere Haare als ſein Herr. Er war ebenfalls ungewöhnlich geklei¬ det, nur konnte ich bei ihm das Ungewöhnliche nicht finden. Das fiel mir auf, daß er viel reines Weiß an ſich hatte, welches im Vereine mit ſeiner weißen Schürze mich eher an einen Koch als an einen Gärt¬ ner erinnerte. Daß die ſchmale Seite des Gewächshauſes von Außen mit Roſen bekleidet ſei, wie die Südſeite des Wohnhauſes, fiel mir wieder auf, aber es berührte mich nicht unangenehm. Die alte Gattin des Gärtners, die wir in der Wohnung desſelben fanden, war eben ſo weißgekleidet wie ihr Mann. An die Gärtnerswohnung ſtießen die Kammern der Gehilfen.

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/186>, abgerufen am 24.11.2024.