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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857.

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hause in das freundliche und geräumige der Vorstadt
gezogen. Der Vater hatte es vorher im Allgemeinen
zusammen richten lassen, und selbst, da wir schon da¬
rin wohnten, waren noch immer in verschiedenen Räu¬
men desselben Handwerksleute beschäftigt. Das Haus
war nur für unsere Familie bestimmt. Es wohnten
nur noch unsere Handlungsdiener in demselben, und
gleichsam als Pförtner und Gärtner ein ältlicher Mann
mit seiner Frau und seiner Tochter.

In diesem Hause richtete sich der Vater ein viel
größeres Zimmer zum Bücherzimmer ein, als er in der
Stadtwohnung gehabt hatte, auch bestimmte er ein
eigenes Zimmer zum Bilderzimmer; denn in der Stadt
mußten die Bilder wegen Mangel an Raum in ver¬
schiedenen Zimmern zerstreut sein. Die Wände dieses
neuen Bilderzimmers wurden mit dunkelrothbraunen
Tapeten überzogen, von denen sich die Goldrahmen
sehr schön abhoben. Der Fußboden war mit einem
mattfarbigen Teppiche belegt, damit er die Farben der
Bilder nicht beirre. Der Vater hatte sich eine Staffe¬
lei aus braunem Holze machen lassen, und diese stand
in dem Zimmer, damit man bald das eine bald das
andere Bild darauf stellen und es genau in dem rech¬
ten Lichte betrachten konnte.

hauſe in das freundliche und geräumige der Vorſtadt
gezogen. Der Vater hatte es vorher im Allgemeinen
zuſammen richten laſſen, und ſelbſt, da wir ſchon da¬
rin wohnten, waren noch immer in verſchiedenen Räu¬
men desſelben Handwerksleute beſchäftigt. Das Haus
war nur für unſere Familie beſtimmt. Es wohnten
nur noch unſere Handlungsdiener in demſelben, und
gleichſam als Pförtner und Gärtner ein ältlicher Mann
mit ſeiner Frau und ſeiner Tochter.

In dieſem Hauſe richtete ſich der Vater ein viel
größeres Zimmer zum Bücherzimmer ein, als er in der
Stadtwohnung gehabt hatte, auch beſtimmte er ein
eigenes Zimmer zum Bilderzimmer; denn in der Stadt
mußten die Bilder wegen Mangel an Raum in ver¬
ſchiedenen Zimmern zerſtreut ſein. Die Wände dieſes
neuen Bilderzimmers wurden mit dunkelrothbraunen
Tapeten überzogen, von denen ſich die Goldrahmen
ſehr ſchön abhoben. Der Fußboden war mit einem
mattfarbigen Teppiche belegt, damit er die Farben der
Bilder nicht beirre. Der Vater hatte ſich eine Staffe¬
lei aus braunem Holze machen laſſen, und dieſe ſtand
in dem Zimmer, damit man bald das eine bald das
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ten Lichte betrachten konnte.

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[8/0022] hauſe in das freundliche und geräumige der Vorſtadt gezogen. Der Vater hatte es vorher im Allgemeinen zuſammen richten laſſen, und ſelbſt, da wir ſchon da¬ rin wohnten, waren noch immer in verſchiedenen Räu¬ men desſelben Handwerksleute beſchäftigt. Das Haus war nur für unſere Familie beſtimmt. Es wohnten nur noch unſere Handlungsdiener in demſelben, und gleichſam als Pförtner und Gärtner ein ältlicher Mann mit ſeiner Frau und ſeiner Tochter. In dieſem Hauſe richtete ſich der Vater ein viel größeres Zimmer zum Bücherzimmer ein, als er in der Stadtwohnung gehabt hatte, auch beſtimmte er ein eigenes Zimmer zum Bilderzimmer; denn in der Stadt mußten die Bilder wegen Mangel an Raum in ver¬ ſchiedenen Zimmern zerſtreut ſein. Die Wände dieſes neuen Bilderzimmers wurden mit dunkelrothbraunen Tapeten überzogen, von denen ſich die Goldrahmen ſehr ſchön abhoben. Der Fußboden war mit einem mattfarbigen Teppiche belegt, damit er die Farben der Bilder nicht beirre. Der Vater hatte ſich eine Staffe¬ lei aus braunem Holze machen laſſen, und dieſe ſtand in dem Zimmer, damit man bald das eine bald das andere Bild darauf ſtellen und es genau in dem rech¬ ten Lichte betrachten konnte.

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/22>, abgerufen am 21.11.2024.