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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857.

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schon zu finden. Den anderen gibt man Gitter, die an
Schnüren hängen, und in denen in kleine Tröge ge¬
füllt oder auf Stifte gesteckt die Speise ist. Sie flie¬
gen herzu und wiegen sich essend in dem Gitter. Die
Vögel werden auch nach und nach zutraulich, nehmen
es endlich nicht mehr so genau mit dem Tische, und
es tummeln sich Festfüßler und Schaukler auf der
Fütterungstenne, die neben dem Gewächshause ist,
wo ihr mich heute Morgens gesehen habt."

"Ich habe das von heute Morgens mehr für zu¬
fällig als absichtlich gehalten," sagte ich.

"Ich thue es gerne, wenn ich anwesend bin," er¬
wiederte er, "obwohl es auch andere thun können.
Für die ganz schüchternen, wie meistens die neuen
Ankömmlinge und die ganz und gar eingefleischten
Waldvögel sind, haben wir abgelegene Pläze, an die
wir ihnen die Nahrung thun. Für die vertraulicheren
und umgänglicheren bin ich sogar auf eine sehr be¬
queme und annehmliche Verfahrungsweise gekom¬
men. Ich habe in dem Hause ein Zimmer, vor dessen
Fenstern Brettchen befestigt sind, auf welche ich das
Futter gebe. Die Federgäste kommen schon herzu und
speisen vor meinen Augen. Ich habe dann auch das
Zimmer gleich zur Speisekammer eingerichtet, und

ſchon zu finden. Den anderen gibt man Gitter, die an
Schnüren hängen, und in denen in kleine Tröge ge¬
füllt oder auf Stifte geſteckt die Speiſe iſt. Sie flie¬
gen herzu und wiegen ſich eſſend in dem Gitter. Die
Vögel werden auch nach und nach zutraulich, nehmen
es endlich nicht mehr ſo genau mit dem Tiſche, und
es tummeln ſich Feſtfüßler und Schaukler auf der
Fütterungstenne, die neben dem Gewächshauſe iſt,
wo ihr mich heute Morgens geſehen habt.“

„Ich habe das von heute Morgens mehr für zu¬
fällig als abſichtlich gehalten,“ ſagte ich.

„Ich thue es gerne, wenn ich anweſend bin,“ er¬
wiederte er, „obwohl es auch andere thun können.
Für die ganz ſchüchternen, wie meiſtens die neuen
Ankömmlinge und die ganz und gar eingefleiſchten
Waldvögel ſind, haben wir abgelegene Pläze, an die
wir ihnen die Nahrung thun. Für die vertraulicheren
und umgänglicheren bin ich ſogar auf eine ſehr be¬
queme und annehmliche Verfahrungsweiſe gekom¬
men. Ich habe in dem Hauſe ein Zimmer, vor deſſen
Fenſtern Brettchen befeſtigt ſind, auf welche ich das
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[238/0252] ſchon zu finden. Den anderen gibt man Gitter, die an Schnüren hängen, und in denen in kleine Tröge ge¬ füllt oder auf Stifte geſteckt die Speiſe iſt. Sie flie¬ gen herzu und wiegen ſich eſſend in dem Gitter. Die Vögel werden auch nach und nach zutraulich, nehmen es endlich nicht mehr ſo genau mit dem Tiſche, und es tummeln ſich Feſtfüßler und Schaukler auf der Fütterungstenne, die neben dem Gewächshauſe iſt, wo ihr mich heute Morgens geſehen habt.“ „Ich habe das von heute Morgens mehr für zu¬ fällig als abſichtlich gehalten,“ ſagte ich. „Ich thue es gerne, wenn ich anweſend bin,“ er¬ wiederte er, „obwohl es auch andere thun können. Für die ganz ſchüchternen, wie meiſtens die neuen Ankömmlinge und die ganz und gar eingefleiſchten Waldvögel ſind, haben wir abgelegene Pläze, an die wir ihnen die Nahrung thun. Für die vertraulicheren und umgänglicheren bin ich ſogar auf eine ſehr be¬ queme und annehmliche Verfahrungsweiſe gekom¬ men. Ich habe in dem Hauſe ein Zimmer, vor deſſen Fenſtern Brettchen befeſtigt ſind, auf welche ich das Futter gebe. Die Federgäſte kommen ſchon herzu und ſpeiſen vor meinen Augen. Ich habe dann auch das Zimmer gleich zur Speiſekammer eingerichtet, und

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/252>, abgerufen am 21.11.2024.