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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857.

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des alten Mannes, deren ich Erwähnung gethan
hatte, besonders fragte er nach den Marmoren nach
den alten Geräthen nach den Schnizarbeiten nach
den Bildsäulen nach den Gemälden und den Büchern.
Die Marmore konnte ich ihm fast ganz genau beschrei¬
ben, die alten Geräthe beinahe auch. Der Vater ge¬
rieth über die Beschreibung in Bewunderung und
sagte, es würde für ihn eine große Freude sein, ein¬
mal solche Dinge mit eigenen Augen sehen zu können.
Über Schnizarbeiten konnte ich schon weniger sagen,
über die Bücher auch nicht viel, und das Wenigste,
beinahe gar nichts, über Bildsäulen und Gemälde.
Der Vater drang auch nicht darauf, und verweilte
nicht lange bei diesen lezteren Gegenständen -- die
Mutter meinte, es wäre recht schön, wenn er sich ein¬
mal aufmachte, eine Reise in das Oberland unter¬
nähme, und die Sachen bei dem alten Manne selber
ansähe. Er size jezt immer wieder zu viel in seiner
Schreibstube, er gehe in lezter Zeit auch alle Nach¬
mittage dahin, und bleibe oft bis in die Nacht dort.
Eine Reise würde sein Leben recht erfrischen, und der
alte Mann, der den Sohn so freundlich aufgenom¬
men habe, würde ihn gewiß herzlich empfangen, und
ihm als einem Kenner seine Sammlungen noch viel

des alten Mannes, deren ich Erwähnung gethan
hatte, beſonders fragte er nach den Marmoren nach
den alten Geräthen nach den Schnizarbeiten nach
den Bildſäulen nach den Gemälden und den Büchern.
Die Marmore konnte ich ihm faſt ganz genau beſchrei¬
ben, die alten Geräthe beinahe auch. Der Vater ge¬
rieth über die Beſchreibung in Bewunderung und
ſagte, es würde für ihn eine große Freude ſein, ein¬
mal ſolche Dinge mit eigenen Augen ſehen zu können.
Über Schnizarbeiten konnte ich ſchon weniger ſagen,
über die Bücher auch nicht viel, und das Wenigſte,
beinahe gar nichts, über Bildſäulen und Gemälde.
Der Vater drang auch nicht darauf, und verweilte
nicht lange bei dieſen lezteren Gegenſtänden — die
Mutter meinte, es wäre recht ſchön, wenn er ſich ein¬
mal aufmachte, eine Reiſe in das Oberland unter¬
nähme, und die Sachen bei dem alten Manne ſelber
anſähe. Er ſize jezt immer wieder zu viel in ſeiner
Schreibſtube, er gehe in lezter Zeit auch alle Nach¬
mittage dahin, und bleibe oft bis in die Nacht dort.
Eine Reiſe würde ſein Leben recht erfriſchen, und der
alte Mann, der den Sohn ſo freundlich aufgenom¬
men habe, würde ihn gewiß herzlich empfangen, und
ihm als einem Kenner ſeine Sammlungen noch viel

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[283/0297] des alten Mannes, deren ich Erwähnung gethan hatte, beſonders fragte er nach den Marmoren nach den alten Geräthen nach den Schnizarbeiten nach den Bildſäulen nach den Gemälden und den Büchern. Die Marmore konnte ich ihm faſt ganz genau beſchrei¬ ben, die alten Geräthe beinahe auch. Der Vater ge¬ rieth über die Beſchreibung in Bewunderung und ſagte, es würde für ihn eine große Freude ſein, ein¬ mal ſolche Dinge mit eigenen Augen ſehen zu können. Über Schnizarbeiten konnte ich ſchon weniger ſagen, über die Bücher auch nicht viel, und das Wenigſte, beinahe gar nichts, über Bildſäulen und Gemälde. Der Vater drang auch nicht darauf, und verweilte nicht lange bei dieſen lezteren Gegenſtänden — die Mutter meinte, es wäre recht ſchön, wenn er ſich ein¬ mal aufmachte, eine Reiſe in das Oberland unter¬ nähme, und die Sachen bei dem alten Manne ſelber anſähe. Er ſize jezt immer wieder zu viel in ſeiner Schreibſtube, er gehe in lezter Zeit auch alle Nach¬ mittage dahin, und bleibe oft bis in die Nacht dort. Eine Reiſe würde ſein Leben recht erfriſchen, und der alte Mann, der den Sohn ſo freundlich aufgenom¬ men habe, würde ihn gewiß herzlich empfangen, und ihm als einem Kenner ſeine Sammlungen noch viel

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/297>, abgerufen am 21.11.2024.