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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857.

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herauf gefahren, um zu sehen, ob die Rosen schon
blühten, und um die gewöhnliche Pracht zu bewun¬
dern. Sie hatten im Sinne, am Abende wieder fort
zu fahren, allein da die Zeit schon so weit vorgerückt
war, drang mein Gastfreund in sie, die Nacht in sei¬
nem Hause zuzubringen, in welches Begehren sie auch
einwilligten. Die Pferde und der Wagen wurden in
den Meierhof gebracht, den Reisenden wurden Zim¬
mer angewiesen.

Sie gingen aus denselben aber wieder sehr bald
hervor, man begab sich auf den Sandplaz vor dem
Hause, und die Rosenschau wurde aufs Neue vorge¬
nommen. Es waren zum Theile noch die Stühle vor¬
handen, die man heute herausgetragen hatte, obwohl
der Tisch schon weggeräumt war. Die Mutter sezte
sich auf einen derselben, und nöthigte Mathilden, ne¬
ben ihr Plaz zu nehmen. Die Mädchen gingen neben
den Rosen hin, und man redete viel von den Blumen
und bewunderte sie.

Vor dem Abendessen wurde noch ein Gang durch
den Garten und einen Theil der Felder gemacht, dann
begab sich alles auf seine Zimmer.

Da die Stunde zu dem Abendmahle geschlagen
hatte, versammelte man sich wieder in dem Speise¬

herauf gefahren, um zu ſehen, ob die Roſen ſchon
blühten, und um die gewöhnliche Pracht zu bewun¬
dern. Sie hatten im Sinne, am Abende wieder fort
zu fahren, allein da die Zeit ſchon ſo weit vorgerückt
war, drang mein Gaſtfreund in ſie, die Nacht in ſei¬
nem Hauſe zuzubringen, in welches Begehren ſie auch
einwilligten. Die Pferde und der Wagen wurden in
den Meierhof gebracht, den Reiſenden wurden Zim¬
mer angewieſen.

Sie gingen aus denſelben aber wieder ſehr bald
hervor, man begab ſich auf den Sandplaz vor dem
Hauſe, und die Roſenſchau wurde aufs Neue vorge¬
nommen. Es waren zum Theile noch die Stühle vor¬
handen, die man heute herausgetragen hatte, obwohl
der Tiſch ſchon weggeräumt war. Die Mutter ſezte
ſich auf einen derſelben, und nöthigte Mathilden, ne¬
ben ihr Plaz zu nehmen. Die Mädchen gingen neben
den Roſen hin, und man redete viel von den Blumen
und bewunderte ſie.

Vor dem Abendeſſen wurde noch ein Gang durch
den Garten und einen Theil der Felder gemacht, dann
begab ſich alles auf ſeine Zimmer.

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[405/0419] herauf gefahren, um zu ſehen, ob die Roſen ſchon blühten, und um die gewöhnliche Pracht zu bewun¬ dern. Sie hatten im Sinne, am Abende wieder fort zu fahren, allein da die Zeit ſchon ſo weit vorgerückt war, drang mein Gaſtfreund in ſie, die Nacht in ſei¬ nem Hauſe zuzubringen, in welches Begehren ſie auch einwilligten. Die Pferde und der Wagen wurden in den Meierhof gebracht, den Reiſenden wurden Zim¬ mer angewieſen. Sie gingen aus denſelben aber wieder ſehr bald hervor, man begab ſich auf den Sandplaz vor dem Hauſe, und die Roſenſchau wurde aufs Neue vorge¬ nommen. Es waren zum Theile noch die Stühle vor¬ handen, die man heute herausgetragen hatte, obwohl der Tiſch ſchon weggeräumt war. Die Mutter ſezte ſich auf einen derſelben, und nöthigte Mathilden, ne¬ ben ihr Plaz zu nehmen. Die Mädchen gingen neben den Roſen hin, und man redete viel von den Blumen und bewunderte ſie. Vor dem Abendeſſen wurde noch ein Gang durch den Garten und einen Theil der Felder gemacht, dann begab ſich alles auf ſeine Zimmer. Da die Stunde zu dem Abendmahle geſchlagen hatte, verſammelte man ſich wieder in dem Speiſe¬

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 405. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/419>, abgerufen am 22.11.2024.