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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857.

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er sie in die ganze übrige Welt hineinträgt. Dieser
Mann beschäftigt sich mit seinen Pflanzen, und meint,
alle Leute müßten ihnen ihre Aufmerksamkeit schenken,
während ich doch ganz andere Gedanken in dem
Haupte habe, während mein Gastfreund seine eigenen
Bestrebungen hat, und Gustav seiner Ausbildung ob¬
liegt. Das eine Gute hatte aber die Ansprache des
Gärtners für mich, daß sie mich von meinen weh¬
müthigen und schmerzlichen Gefühlen ein wenig ab¬
zog, und mir die Überzeugung brachte, wie wenig
Berechtigung sie haben, und wie wenig sie sich für
das Einzige und Wichtigste in der Welt halten dürfen.
Ich blieb noch länger in dem Gewächshause, und
ließ mir Mehreres von dem Gärtner zeigen und er¬
klären. Dann ging ich wieder in meine Wohnung,
und sezte mich zu meiner Arbeit.

Wir kamen bei dem Mittagessen zusammen, wir
machten am Nachmittage einen Spaziergang, und die
Gespräche waren wie gewöhnlich.

Die Zeit auf dem Rosenhause floß nach dem Be¬
suche der Frauen wieder so hin, wie sie vor demselben
hingeflossen war.

Ich hatte die Muße, welche ich mir von meinen
Arbeiten im Gebirge zu einem Aufenthalte bei meinem

er ſie in die ganze übrige Welt hineinträgt. Dieſer
Mann beſchäftigt ſich mit ſeinen Pflanzen, und meint,
alle Leute müßten ihnen ihre Aufmerkſamkeit ſchenken,
während ich doch ganz andere Gedanken in dem
Haupte habe, während mein Gaſtfreund ſeine eigenen
Beſtrebungen hat, und Guſtav ſeiner Ausbildung ob¬
liegt. Das eine Gute hatte aber die Anſprache des
Gärtners für mich, daß ſie mich von meinen weh¬
müthigen und ſchmerzlichen Gefühlen ein wenig ab¬
zog, und mir die Überzeugung brachte, wie wenig
Berechtigung ſie haben, und wie wenig ſie ſich für
das Einzige und Wichtigſte in der Welt halten dürfen.
Ich blieb noch länger in dem Gewächshauſe, und
ließ mir Mehreres von dem Gärtner zeigen und er¬
klären. Dann ging ich wieder in meine Wohnung,
und ſezte mich zu meiner Arbeit.

Wir kamen bei dem Mittageſſen zuſammen, wir
machten am Nachmittage einen Spaziergang, und die
Geſpräche waren wie gewöhnlich.

Die Zeit auf dem Roſenhauſe floß nach dem Be¬
ſuche der Frauen wieder ſo hin, wie ſie vor demſelben
hingefloſſen war.

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Arbeiten im Gebirge zu einem Aufenthalte bei meinem

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[436/0450] er ſie in die ganze übrige Welt hineinträgt. Dieſer Mann beſchäftigt ſich mit ſeinen Pflanzen, und meint, alle Leute müßten ihnen ihre Aufmerkſamkeit ſchenken, während ich doch ganz andere Gedanken in dem Haupte habe, während mein Gaſtfreund ſeine eigenen Beſtrebungen hat, und Guſtav ſeiner Ausbildung ob¬ liegt. Das eine Gute hatte aber die Anſprache des Gärtners für mich, daß ſie mich von meinen weh¬ müthigen und ſchmerzlichen Gefühlen ein wenig ab¬ zog, und mir die Überzeugung brachte, wie wenig Berechtigung ſie haben, und wie wenig ſie ſich für das Einzige und Wichtigſte in der Welt halten dürfen. Ich blieb noch länger in dem Gewächshauſe, und ließ mir Mehreres von dem Gärtner zeigen und er¬ klären. Dann ging ich wieder in meine Wohnung, und ſezte mich zu meiner Arbeit. Wir kamen bei dem Mittageſſen zuſammen, wir machten am Nachmittage einen Spaziergang, und die Geſpräche waren wie gewöhnlich. Die Zeit auf dem Roſenhauſe floß nach dem Be¬ ſuche der Frauen wieder ſo hin, wie ſie vor demſelben hingefloſſen war. Ich hatte die Muße, welche ich mir von meinen Arbeiten im Gebirge zu einem Aufenthalte bei meinem

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 436. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/450>, abgerufen am 22.11.2024.