Zeit, in welcher die Kirche, die das Ziel unserer Reise gewesen war, entstanden sein könnte. Sie schlossen auf diese Zeit aus der Art und Weise des Baues und aus manchen Verzierungen. Sie bedauerten nur, daß man Näheres darüber aus Urkunden nicht erfahren könne, da das Schriftgewölbe des alten Schlosses un¬ zugänglich gehalten werde.
Wir fuhren am Mittage des nächsten Tages wie¬ der die staffelartigen Erhebungen hinab, und gelang¬ ten in später Nacht in das Rosenhaus.
Ich mahnte in ein paar Tagen darauf den Gärt¬ ner an unsern verabredeten Gang nach Ingheim. Er freute sich über meine Achtsamkeit, wie er es nannte, und an einem freundlichen Nachmittage gingen wir in das Schloß hinüber. Wir sagten die Ursache unse¬ res Besuches, und wurden mit Zuvorkommenheit auf¬ genommen. Wir gingen sogleich in das Gewächs¬ haus, und es war in Wirklichkeit eine sehr schöne und zu ansehnlicher Größe ausgebildete Pflanze, zu der mich der Gärtner Simon geführt hatte. Ich kannte nicht genau, wie weit sich diese Pflanzen überhaupt entwickeln, und welche Größe sie zu erreichen vermö¬ gen; aber eine größere habe ich nirgends gesehen. Daß man sie in Ingheim nicht viel achte, erkannte ich
Zeit, in welcher die Kirche, die das Ziel unſerer Reiſe geweſen war, entſtanden ſein könnte. Sie ſchloſſen auf dieſe Zeit aus der Art und Weiſe des Baues und aus manchen Verzierungen. Sie bedauerten nur, daß man Näheres darüber aus Urkunden nicht erfahren könne, da das Schriftgewölbe des alten Schloſſes un¬ zugänglich gehalten werde.
Wir fuhren am Mittage des nächſten Tages wie¬ der die ſtaffelartigen Erhebungen hinab, und gelang¬ ten in ſpäter Nacht in das Roſenhaus.
Ich mahnte in ein paar Tagen darauf den Gärt¬ ner an unſern verabredeten Gang nach Ingheim. Er freute ſich über meine Achtſamkeit, wie er es nannte, und an einem freundlichen Nachmittage gingen wir in das Schloß hinüber. Wir ſagten die Urſache unſe¬ res Beſuches, und wurden mit Zuvorkommenheit auf¬ genommen. Wir gingen ſogleich in das Gewächs¬ haus, und es war in Wirklichkeit eine ſehr ſchöne und zu anſehnlicher Größe ausgebildete Pflanze, zu der mich der Gärtner Simon geführt hatte. Ich kannte nicht genau, wie weit ſich dieſe Pflanzen überhaupt entwickeln, und welche Größe ſie zu erreichen vermö¬ gen; aber eine größere habe ich nirgends geſehen. Daß man ſie in Ingheim nicht viel achte, erkannte ich
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Zeit, in welcher die Kirche, die das Ziel unſerer Reiſe
geweſen war, entſtanden ſein könnte. Sie ſchloſſen
auf dieſe Zeit aus der Art und Weiſe des Baues und
aus manchen Verzierungen. Sie bedauerten nur, daß
man Näheres darüber aus Urkunden nicht erfahren
könne, da das Schriftgewölbe des alten Schloſſes un¬
zugänglich gehalten werde.
Wir fuhren am Mittage des nächſten Tages wie¬
der die ſtaffelartigen Erhebungen hinab, und gelang¬
ten in ſpäter Nacht in das Roſenhaus.
Ich mahnte in ein paar Tagen darauf den Gärt¬
ner an unſern verabredeten Gang nach Ingheim. Er
freute ſich über meine Achtſamkeit, wie er es nannte,
und an einem freundlichen Nachmittage gingen wir
in das Schloß hinüber. Wir ſagten die Urſache unſe¬
res Beſuches, und wurden mit Zuvorkommenheit auf¬
genommen. Wir gingen ſogleich in das Gewächs¬
haus, und es war in Wirklichkeit eine ſehr ſchöne und
zu anſehnlicher Größe ausgebildete Pflanze, zu der
mich der Gärtner Simon geführt hatte. Ich kannte
nicht genau, wie weit ſich dieſe Pflanzen überhaupt
entwickeln, und welche Größe ſie zu erreichen vermö¬
gen; aber eine größere habe ich nirgends geſehen.
Daß man ſie in Ingheim nicht viel achte, erkannte ich
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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 1. Pesth, 1857, S. 448. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer01_1857/462>, abgerufen am 25.11.2024.
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