dens noch einmal auf das Umständlichste beschreiben. Hierauf sagte er mir, ich möge an meinen Vater un¬ gesäumt einen Brief senden, und ihn bitten die ge¬ nauen Ausmaße des Schnizwerkes nach Außen und nach Innen zu nehmen, und mir zu schicken. Ich be¬ grif augenblicklich die Zweckmäßigkeit der Maßregel, und schämte mich, daß sie mir selber nicht früher ein¬ gefallen war. Er selber wolle vorläufig an Roland schreiben, und ihm dann, wenn sie eingelangt wären, die Ausmaße schicken. Auch wolle er seine Geschäfts¬ führer in jener Gegend beauftragen, sich um die Sache zu bemühen. Wenn das Gesuchte zu finden ist, so dürfte Roland der geeignetste Mithelfer sein, und die anderen Männer, die er noch auffordern werde, hät¬ ten sich schon in den verschiedensten Gelegenheiten sehr erprobt.
Ich dankte meinem Gastfreunde auf das Verbind¬ lichste für seine Gefälligkeit, und versprach, in nichts säumig zu sein.
Am nächsten Morgen trug ein Bothe meinen Brief an den Vater und die Briefe meines Gastfreun¬ des an Roland und andere Männer auf die nächste Post. Mein Gastfreund mußte bis in die tiefe Nacht geschrieben haben; denn es war ein ganzes Päckchen
dens noch einmal auf das Umſtändlichſte beſchreiben. Hierauf ſagte er mir, ich möge an meinen Vater un¬ geſäumt einen Brief ſenden, und ihn bitten die ge¬ nauen Ausmaße des Schnizwerkes nach Außen und nach Innen zu nehmen, und mir zu ſchicken. Ich be¬ grif augenblicklich die Zweckmäßigkeit der Maßregel, und ſchämte mich, daß ſie mir ſelber nicht früher ein¬ gefallen war. Er ſelber wolle vorläufig an Roland ſchreiben, und ihm dann, wenn ſie eingelangt wären, die Ausmaße ſchicken. Auch wolle er ſeine Geſchäfts¬ führer in jener Gegend beauftragen, ſich um die Sache zu bemühen. Wenn das Geſuchte zu finden iſt, ſo dürfte Roland der geeignetſte Mithelfer ſein, und die anderen Männer, die er noch auffordern werde, hät¬ ten ſich ſchon in den verſchiedenſten Gelegenheiten ſehr erprobt.
Ich dankte meinem Gaſtfreunde auf das Verbind¬ lichſte für ſeine Gefälligkeit, und verſprach, in nichts ſäumig zu ſein.
Am nächſten Morgen trug ein Bothe meinen Brief an den Vater und die Briefe meines Gaſtfreun¬ des an Roland und andere Männer auf die nächſte Poſt. Mein Gaſtfreund mußte bis in die tiefe Nacht geſchrieben haben; denn es war ein ganzes Päckchen
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0104"n="90"/>
dens noch einmal auf das Umſtändlichſte beſchreiben.<lb/>
Hierauf ſagte er mir, ich möge an meinen Vater un¬<lb/>
geſäumt einen Brief ſenden, und ihn bitten die ge¬<lb/>
nauen Ausmaße des Schnizwerkes nach Außen und<lb/>
nach Innen zu nehmen, und mir zu ſchicken. Ich be¬<lb/>
grif augenblicklich die Zweckmäßigkeit der Maßregel,<lb/>
und ſchämte mich, daß ſie mir ſelber nicht früher ein¬<lb/>
gefallen war. Er ſelber wolle vorläufig an Roland<lb/>ſchreiben, und ihm dann, wenn ſie eingelangt wären,<lb/>
die Ausmaße ſchicken. Auch wolle er ſeine Geſchäfts¬<lb/>
führer in jener Gegend beauftragen, ſich um die Sache<lb/>
zu bemühen. Wenn das Geſuchte zu finden iſt, ſo<lb/>
dürfte Roland der geeignetſte Mithelfer ſein, und die<lb/>
anderen Männer, die er noch auffordern werde, hät¬<lb/>
ten ſich ſchon in den verſchiedenſten Gelegenheiten<lb/>ſehr erprobt.</p><lb/><p>Ich dankte meinem Gaſtfreunde auf das Verbind¬<lb/>
lichſte für ſeine Gefälligkeit, und verſprach, in nichts<lb/>ſäumig zu ſein.</p><lb/><p>Am nächſten Morgen trug ein Bothe meinen<lb/>
Brief an den Vater und die Briefe meines Gaſtfreun¬<lb/>
des an Roland und andere Männer auf die nächſte<lb/>
Poſt. Mein Gaſtfreund mußte bis in die tiefe Nacht<lb/>
geſchrieben haben; denn es war ein ganzes Päckchen<lb/></p></div></body></text></TEI>
[90/0104]
dens noch einmal auf das Umſtändlichſte beſchreiben.
Hierauf ſagte er mir, ich möge an meinen Vater un¬
geſäumt einen Brief ſenden, und ihn bitten die ge¬
nauen Ausmaße des Schnizwerkes nach Außen und
nach Innen zu nehmen, und mir zu ſchicken. Ich be¬
grif augenblicklich die Zweckmäßigkeit der Maßregel,
und ſchämte mich, daß ſie mir ſelber nicht früher ein¬
gefallen war. Er ſelber wolle vorläufig an Roland
ſchreiben, und ihm dann, wenn ſie eingelangt wären,
die Ausmaße ſchicken. Auch wolle er ſeine Geſchäfts¬
führer in jener Gegend beauftragen, ſich um die Sache
zu bemühen. Wenn das Geſuchte zu finden iſt, ſo
dürfte Roland der geeignetſte Mithelfer ſein, und die
anderen Männer, die er noch auffordern werde, hät¬
ten ſich ſchon in den verſchiedenſten Gelegenheiten
ſehr erprobt.
Ich dankte meinem Gaſtfreunde auf das Verbind¬
lichſte für ſeine Gefälligkeit, und verſprach, in nichts
ſäumig zu ſein.
Am nächſten Morgen trug ein Bothe meinen
Brief an den Vater und die Briefe meines Gaſtfreun¬
des an Roland und andere Männer auf die nächſte
Poſt. Mein Gaſtfreund mußte bis in die tiefe Nacht
geſchrieben haben; denn es war ein ganzes Päckchen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer02_1857/104>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.