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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857.

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den runden Hut mit dem nicht gar großen Schirme,
wie ihn Mathilde und sie sehr gerne auf Spaziergän¬
gen in der Nähe des Rosenhauses und des Sternen¬
hofes trugen, als sie aus dem Gebüsche getreten war,
in der Hand gehabt, jezt, da die Sonne auf ihren
Scheitel schien, sezte sie ihn auf. Sie legte den Strauß
von Feldblumen, den sie gebracht hatte, auf den Tisch,
und fing an, die einzelnen Gewächse heraus zu suchen,
und gleichsam zu einem neuen Strauße zu ordnen.

"Wo bist du denn gewesen?" fragte die Mutter.

"Ich bin zu mehreren Rosenstellen in dem Gar¬
ten gegangen," antwortete Natalie, "ich bin zwischen
den Gebüschen neben den Zwergobstbäumen und un¬
ter den großen Bäumen, dann zu dem Kirschbaume
empor und von da in das Freie hinaus gegangen.
Dort standen die Saaten und es blühten Blumen
zwischen den Halmen und in dem Grase. Ich ging
auf dem schmalen Wege zwischen den Getreiden fort,
ich kam zur Felderrast, saß dort ein wenig, ging dann
auf dem Getreidehügel auf mehreren Rainen ohne
Weg zwischen den Feldern herum, pflückte diese
Blumen, und ging dann wieder in den Garten zu¬
rück."

"Und hast du dich denn lange auf dem Berge auf¬

den runden Hut mit dem nicht gar großen Schirme,
wie ihn Mathilde und ſie ſehr gerne auf Spaziergän¬
gen in der Nähe des Roſenhauſes und des Sternen¬
hofes trugen, als ſie aus dem Gebüſche getreten war,
in der Hand gehabt, jezt, da die Sonne auf ihren
Scheitel ſchien, ſezte ſie ihn auf. Sie legte den Strauß
von Feldblumen, den ſie gebracht hatte, auf den Tiſch,
und fing an, die einzelnen Gewächſe heraus zu ſuchen,
und gleichſam zu einem neuen Strauße zu ordnen.

„Wo biſt du denn geweſen?“ fragte die Mutter.

„Ich bin zu mehreren Roſenſtellen in dem Gar¬
ten gegangen,“ antwortete Natalie, „ich bin zwiſchen
den Gebüſchen neben den Zwergobſtbäumen und un¬
ter den großen Bäumen, dann zu dem Kirſchbaume
empor und von da in das Freie hinaus gegangen.
Dort ſtanden die Saaten und es blühten Blumen
zwiſchen den Halmen und in dem Graſe. Ich ging
auf dem ſchmalen Wege zwiſchen den Getreiden fort,
ich kam zur Felderraſt, ſaß dort ein wenig, ging dann
auf dem Getreidehügel auf mehreren Rainen ohne
Weg zwiſchen den Feldern herum, pflückte dieſe
Blumen, und ging dann wieder in den Garten zu¬
rück.“

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[301/0315] den runden Hut mit dem nicht gar großen Schirme, wie ihn Mathilde und ſie ſehr gerne auf Spaziergän¬ gen in der Nähe des Roſenhauſes und des Sternen¬ hofes trugen, als ſie aus dem Gebüſche getreten war, in der Hand gehabt, jezt, da die Sonne auf ihren Scheitel ſchien, ſezte ſie ihn auf. Sie legte den Strauß von Feldblumen, den ſie gebracht hatte, auf den Tiſch, und fing an, die einzelnen Gewächſe heraus zu ſuchen, und gleichſam zu einem neuen Strauße zu ordnen. „Wo biſt du denn geweſen?“ fragte die Mutter. „Ich bin zu mehreren Roſenſtellen in dem Gar¬ ten gegangen,“ antwortete Natalie, „ich bin zwiſchen den Gebüſchen neben den Zwergobſtbäumen und un¬ ter den großen Bäumen, dann zu dem Kirſchbaume empor und von da in das Freie hinaus gegangen. Dort ſtanden die Saaten und es blühten Blumen zwiſchen den Halmen und in dem Graſe. Ich ging auf dem ſchmalen Wege zwiſchen den Getreiden fort, ich kam zur Felderraſt, ſaß dort ein wenig, ging dann auf dem Getreidehügel auf mehreren Rainen ohne Weg zwiſchen den Feldern herum, pflückte dieſe Blumen, und ging dann wieder in den Garten zu¬ rück.“ „Und haſt du dich denn lange auf dem Berge auf¬

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer02_1857/315>, abgerufen am 22.11.2024.