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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857.

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warf nicht einmal einen Grashalm weg, der sich ein¬
gefunden hatte; es erschien also, daß sie weniger eine
Auslese der Blumen machen als dem alten Strauße
eine neue schönere Gestalt geben wollte. So war es
auch; denn der alte Strauß war endlich verschwun¬
den, und der neue lag allein auf dem Tische.

Mathilde hatte ihr Buch immer vor sich auf dem
Tische liegen, und sah nicht wieder hinein. Sie frug
mich um meinen lezten Aufenthalt und um meine lez¬
ten Arbeiten. Ich sezte ihr beides auseinander.

Gustav hatte sich indessen auch auf einen Sessel
ganz nahe an mir gesezt, und hörte aufmerksam zu.

Als die Sonne im Mittage angekommen war,
und nachgerade unsern ganzen Tisch erfüllt hatte, er¬
schien Arabella, um uns zum Mittagessen zu rufen.

Ein Mann, der in dem Garten arbeitete, mußte
den Blumentopf in das Haus tragen. Mathilde nahm
das Buch und ein Arbeitskörbchen, das neben ihr auf
dem Tische gestanden war, Natalie nahm ihren Blu¬
menstrauß, hing ihren Hut wieder an ihren Arm, und
so gingen wir in das Haus. Die Frauen wandelten
vor uns, Gustav und ich gingen hinter ihnen.

Daß ich mich gegen meinen Gastfreund gegen

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warf nicht einmal einen Grashalm weg, der ſich ein¬
gefunden hatte; es erſchien alſo, daß ſie weniger eine
Ausleſe der Blumen machen als dem alten Strauße
eine neue ſchönere Geſtalt geben wollte. So war es
auch; denn der alte Strauß war endlich verſchwun¬
den, und der neue lag allein auf dem Tiſche.

Mathilde hatte ihr Buch immer vor ſich auf dem
Tiſche liegen, und ſah nicht wieder hinein. Sie frug
mich um meinen lezten Aufenthalt und um meine lez¬
ten Arbeiten. Ich ſezte ihr beides auseinander.

Guſtav hatte ſich indeſſen auch auf einen Seſſel
ganz nahe an mir geſezt, und hörte aufmerkſam zu.

Als die Sonne im Mittage angekommen war,
und nachgerade unſern ganzen Tiſch erfüllt hatte, er¬
ſchien Arabella, um uns zum Mittageſſen zu rufen.

Ein Mann, der in dem Garten arbeitete, mußte
den Blumentopf in das Haus tragen. Mathilde nahm
das Buch und ein Arbeitskörbchen, das neben ihr auf
dem Tiſche geſtanden war, Natalie nahm ihren Blu¬
menſtrauß, hing ihren Hut wieder an ihren Arm, und
ſo gingen wir in das Haus. Die Frauen wandelten
vor uns, Guſtav und ich gingen hinter ihnen.

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20 *
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[307/0321] warf nicht einmal einen Grashalm weg, der ſich ein¬ gefunden hatte; es erſchien alſo, daß ſie weniger eine Ausleſe der Blumen machen als dem alten Strauße eine neue ſchönere Geſtalt geben wollte. So war es auch; denn der alte Strauß war endlich verſchwun¬ den, und der neue lag allein auf dem Tiſche. Mathilde hatte ihr Buch immer vor ſich auf dem Tiſche liegen, und ſah nicht wieder hinein. Sie frug mich um meinen lezten Aufenthalt und um meine lez¬ ten Arbeiten. Ich ſezte ihr beides auseinander. Guſtav hatte ſich indeſſen auch auf einen Seſſel ganz nahe an mir geſezt, und hörte aufmerkſam zu. Als die Sonne im Mittage angekommen war, und nachgerade unſern ganzen Tiſch erfüllt hatte, er¬ ſchien Arabella, um uns zum Mittageſſen zu rufen. Ein Mann, der in dem Garten arbeitete, mußte den Blumentopf in das Haus tragen. Mathilde nahm das Buch und ein Arbeitskörbchen, das neben ihr auf dem Tiſche geſtanden war, Natalie nahm ihren Blu¬ menſtrauß, hing ihren Hut wieder an ihren Arm, und ſo gingen wir in das Haus. Die Frauen wandelten vor uns, Guſtav und ich gingen hinter ihnen. Daß ich mich gegen meinen Gaſtfreund gegen 20 *

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer02_1857/321>, abgerufen am 22.11.2024.