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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857.

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mal findet, wenn mehrere Familien zusammen kom¬
men, in der Nähe des Schlosses herum oder auf dem
Wege zwischen dem Meierhofe und dem Schlosse hin
und her. Man hatte einen Theil der Wägen und
Pferde in dem Meierhofe untergebracht. Wir fuhren
bei dem Thore hinein, und unser Wagen hielt im
Hofe. Ich hatte schon, da wir den Hügel hinan fuh¬
ren, und uns dem Schlosse näherten, einen Blick auf
dessen vorderste Mauer geworfen, an der jezt die
bloßen Steine ohne Tünche sichtbar waren, und hatte
mein Urtheil schnell gefaßt. Mir gefiel die neue Ge¬
stalt um Außerordentliches besser als die frühere, an
welche ich jezt kaum zurück denken mochte. Meine Be¬
gleiter äußerten sich während des Hinzufahrens nicht,
ich sagte natürlich auch nichts. Im Hofe näherten sich
Diener, welche unser Gepäcke in Empfang nehmen
und Wagen und Pferde unterbringen sollten. Der
Hausverwalter führte uns die große Treppe hinan,
und geleitete uns in das Gesellschaftszimmer. Das¬
selbe war eines von jenen Zimmern, die in einer
Reihe fortlaufen, und mit den neuen im Asperhofe
verfertigten Geräthen versehen sind. Die Thüren aller
dieser Zimmer standen offen. Mathilde saß an einem
Tische und eine ältliche Frau neben ihr. Mehrere an¬

mal findet, wenn mehrere Familien zuſammen kom¬
men, in der Nähe des Schloſſes herum oder auf dem
Wege zwiſchen dem Meierhofe und dem Schloſſe hin
und her. Man hatte einen Theil der Wägen und
Pferde in dem Meierhofe untergebracht. Wir fuhren
bei dem Thore hinein, und unſer Wagen hielt im
Hofe. Ich hatte ſchon, da wir den Hügel hinan fuh¬
ren, und uns dem Schloſſe näherten, einen Blick auf
deſſen vorderſte Mauer geworfen, an der jezt die
bloßen Steine ohne Tünche ſichtbar waren, und hatte
mein Urtheil ſchnell gefaßt. Mir gefiel die neue Ge¬
ſtalt um Außerordentliches beſſer als die frühere, an
welche ich jezt kaum zurück denken mochte. Meine Be¬
gleiter äußerten ſich während des Hinzufahrens nicht,
ich ſagte natürlich auch nichts. Im Hofe näherten ſich
Diener, welche unſer Gepäcke in Empfang nehmen
und Wagen und Pferde unterbringen ſollten. Der
Hausverwalter führte uns die große Treppe hinan,
und geleitete uns in das Geſellſchaftszimmer. Das¬
ſelbe war eines von jenen Zimmern, die in einer
Reihe fortlaufen, und mit den neuen im Asperhofe
verfertigten Geräthen verſehen ſind. Die Thüren aller
dieſer Zimmer ſtanden offen. Mathilde ſaß an einem
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[325/0339] mal findet, wenn mehrere Familien zuſammen kom¬ men, in der Nähe des Schloſſes herum oder auf dem Wege zwiſchen dem Meierhofe und dem Schloſſe hin und her. Man hatte einen Theil der Wägen und Pferde in dem Meierhofe untergebracht. Wir fuhren bei dem Thore hinein, und unſer Wagen hielt im Hofe. Ich hatte ſchon, da wir den Hügel hinan fuh¬ ren, und uns dem Schloſſe näherten, einen Blick auf deſſen vorderſte Mauer geworfen, an der jezt die bloßen Steine ohne Tünche ſichtbar waren, und hatte mein Urtheil ſchnell gefaßt. Mir gefiel die neue Ge¬ ſtalt um Außerordentliches beſſer als die frühere, an welche ich jezt kaum zurück denken mochte. Meine Be¬ gleiter äußerten ſich während des Hinzufahrens nicht, ich ſagte natürlich auch nichts. Im Hofe näherten ſich Diener, welche unſer Gepäcke in Empfang nehmen und Wagen und Pferde unterbringen ſollten. Der Hausverwalter führte uns die große Treppe hinan, und geleitete uns in das Geſellſchaftszimmer. Das¬ ſelbe war eines von jenen Zimmern, die in einer Reihe fortlaufen, und mit den neuen im Asperhofe verfertigten Geräthen verſehen ſind. Die Thüren aller dieſer Zimmer ſtanden offen. Mathilde ſaß an einem Tiſche und eine ältliche Frau neben ihr. Mehrere an¬

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer02_1857/339>, abgerufen am 22.11.2024.