den verschiedenen Stellen, woher die Ankömmlinge gekommen sind, zugetragen hat, weil man die eigenen Erlebnisse mittheilen, und weil man seine Ansichten austauschen will.
Der Tisch war schon gedeckt, der Hausverwalter wies allen ihre Pläze an, die zur Vermeidung von dennoch möglichen Verwirrungen noch überdieß durch von seiner Hand geschriebene Zettel bezeichnet wa¬ ren, und man sezte sich. Der Mann hatte gesorgt, daß solche, die sich gut kannten, nahe zusammen ka¬ men. Deßohngeachtet schritt man mit der Freimüthig¬ keit des Landes und alter Bekannter dazu, die Zettel noch zu verwechseln, und sich gegen die Anordnungen des Mannes zusammen zu sezen. Von der Decke des Zimmers hing eine sanft brennende Lampe hernieder, und außer ihr wurde die Tafel noch durch vertheilte strahlende Kerzen erhellt. Mathilde nahm den Mit¬ telsiz ein, und richtete ihre Freundlichkeit und ihr ruhiges Wesen gegen alle, die in ihrem Bereiche wa¬ ren, und selbst gegen die entferntesten Pläze suchte sie ihre Aufmerksamkeit zu erstrecken. Die bekannteren und älteren Gäste saßen ihr zunächst, die jüngeren entfernter. Julie die Tochter Ingheims mit den hei¬ teren braunen Augen saß mir fast gegenüber, ihre
den verſchiedenen Stellen, woher die Ankömmlinge gekommen ſind, zugetragen hat, weil man die eigenen Erlebniſſe mittheilen, und weil man ſeine Anſichten austauſchen will.
Der Tiſch war ſchon gedeckt, der Hausverwalter wies allen ihre Pläze an, die zur Vermeidung von dennoch möglichen Verwirrungen noch überdieß durch von ſeiner Hand geſchriebene Zettel bezeichnet wa¬ ren, und man ſezte ſich. Der Mann hatte geſorgt, daß ſolche, die ſich gut kannten, nahe zuſammen ka¬ men. Deßohngeachtet ſchritt man mit der Freimüthig¬ keit des Landes und alter Bekannter dazu, die Zettel noch zu verwechſeln, und ſich gegen die Anordnungen des Mannes zuſammen zu ſezen. Von der Decke des Zimmers hing eine ſanft brennende Lampe hernieder, und außer ihr wurde die Tafel noch durch vertheilte ſtrahlende Kerzen erhellt. Mathilde nahm den Mit¬ telſiz ein, und richtete ihre Freundlichkeit und ihr ruhiges Weſen gegen alle, die in ihrem Bereiche wa¬ ren, und ſelbſt gegen die entfernteſten Pläze ſuchte ſie ihre Aufmerkſamkeit zu erſtrecken. Die bekannteren und älteren Gäſte ſaßen ihr zunächſt, die jüngeren entfernter. Julie die Tochter Ingheims mit den hei¬ teren braunen Augen ſaß mir faſt gegenüber, ihre
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den verſchiedenen Stellen, woher die Ankömmlinge
gekommen ſind, zugetragen hat, weil man die eigenen
Erlebniſſe mittheilen, und weil man ſeine Anſichten
austauſchen will.
Der Tiſch war ſchon gedeckt, der Hausverwalter
wies allen ihre Pläze an, die zur Vermeidung von
dennoch möglichen Verwirrungen noch überdieß durch
von ſeiner Hand geſchriebene Zettel bezeichnet wa¬
ren, und man ſezte ſich. Der Mann hatte geſorgt,
daß ſolche, die ſich gut kannten, nahe zuſammen ka¬
men. Deßohngeachtet ſchritt man mit der Freimüthig¬
keit des Landes und alter Bekannter dazu, die Zettel
noch zu verwechſeln, und ſich gegen die Anordnungen
des Mannes zuſammen zu ſezen. Von der Decke des
Zimmers hing eine ſanft brennende Lampe hernieder,
und außer ihr wurde die Tafel noch durch vertheilte
ſtrahlende Kerzen erhellt. Mathilde nahm den Mit¬
telſiz ein, und richtete ihre Freundlichkeit und ihr
ruhiges Weſen gegen alle, die in ihrem Bereiche wa¬
ren, und ſelbſt gegen die entfernteſten Pläze ſuchte
ſie ihre Aufmerkſamkeit zu erſtrecken. Die bekannteren
und älteren Gäſte ſaßen ihr zunächſt, die jüngeren
entfernter. Julie die Tochter Ingheims mit den hei¬
teren braunen Augen ſaß mir faſt gegenüber, ihre
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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer02_1857/354>, abgerufen am 22.11.2024.
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