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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857.

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nerte ich mich, daß ich ihn in der That viel lesen ge¬
sehen habe. Oft war er mit einem Buche unter einem
schattigen Baume gesessen oder in rauherer Jahreszeit
auf einer sonnigen Bank, oft hatte er sich mit einem
auf einen Spaziergang begeben, er ist sehr häufig in
dem Lesezimmer gewesen, und er trug Bücher in seine
Arbeitsstube. Als wir die lezte Fahrt in den Sternen¬
hof gemacht hatten, hatte er Bücher mitgenommen,
und ich glaube von Gustav gehört zu haben, daß er
auf jede Reise Bücher einpacke.

Ich ging bei meinem jezigen Aufenthalte in dem
Rosenhause sehr oft in das Bücherzimmer, und wie
ich früher vor den Schränken gestanden war, die die
Werke der Naturwissenschaften enthielten, und wie ich
damals manches Buch in das Lesezimmer mitgenom¬
men hatte, so stand ich jezt vor den Schreinen mit den
Dichtern, sah viele einzelne der vorhandenen Bücher
an, trug manches in das Lesezimmer oder mit Bewil¬
ligung meines Gastfreundes in meine Stube, und
schrieb mir die Aufschrift von manchem in mein Ge¬
denkbuch, um es mir, wenn ich nach Hause gekommen
wäre, zu kaufen.

Gegen das Ende meines Aufenthaltes, da noch
einige sonnige Tage kamen, zeichnete und malte ich

nerte ich mich, daß ich ihn in der That viel leſen ge¬
ſehen habe. Oft war er mit einem Buche unter einem
ſchattigen Baume geſeſſen oder in rauherer Jahreszeit
auf einer ſonnigen Bank, oft hatte er ſich mit einem
auf einen Spaziergang begeben, er iſt ſehr häufig in
dem Leſezimmer geweſen, und er trug Bücher in ſeine
Arbeitsſtube. Als wir die lezte Fahrt in den Sternen¬
hof gemacht hatten, hatte er Bücher mitgenommen,
und ich glaube von Guſtav gehört zu haben, daß er
auf jede Reiſe Bücher einpacke.

Ich ging bei meinem jezigen Aufenthalte in dem
Roſenhauſe ſehr oft in das Bücherzimmer, und wie
ich früher vor den Schränken geſtanden war, die die
Werke der Naturwiſſenſchaften enthielten, und wie ich
damals manches Buch in das Leſezimmer mitgenom¬
men hatte, ſo ſtand ich jezt vor den Schreinen mit den
Dichtern, ſah viele einzelne der vorhandenen Bücher
an, trug manches in das Leſezimmer oder mit Bewil¬
ligung meines Gaſtfreundes in meine Stube, und
ſchrieb mir die Aufſchrift von manchem in mein Ge¬
denkbuch, um es mir, wenn ich nach Hauſe gekommen
wäre, zu kaufen.

Gegen das Ende meines Aufenthaltes, da noch
einige ſonnige Tage kamen, zeichnete und malte ich

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[56/0070] nerte ich mich, daß ich ihn in der That viel leſen ge¬ ſehen habe. Oft war er mit einem Buche unter einem ſchattigen Baume geſeſſen oder in rauherer Jahreszeit auf einer ſonnigen Bank, oft hatte er ſich mit einem auf einen Spaziergang begeben, er iſt ſehr häufig in dem Leſezimmer geweſen, und er trug Bücher in ſeine Arbeitsſtube. Als wir die lezte Fahrt in den Sternen¬ hof gemacht hatten, hatte er Bücher mitgenommen, und ich glaube von Guſtav gehört zu haben, daß er auf jede Reiſe Bücher einpacke. Ich ging bei meinem jezigen Aufenthalte in dem Roſenhauſe ſehr oft in das Bücherzimmer, und wie ich früher vor den Schränken geſtanden war, die die Werke der Naturwiſſenſchaften enthielten, und wie ich damals manches Buch in das Leſezimmer mitgenom¬ men hatte, ſo ſtand ich jezt vor den Schreinen mit den Dichtern, ſah viele einzelne der vorhandenen Bücher an, trug manches in das Leſezimmer oder mit Bewil¬ ligung meines Gaſtfreundes in meine Stube, und ſchrieb mir die Aufſchrift von manchem in mein Ge¬ denkbuch, um es mir, wenn ich nach Hauſe gekommen wäre, zu kaufen. Gegen das Ende meines Aufenthaltes, da noch einige ſonnige Tage kamen, zeichnete und malte ich

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 2. Pesth, 1857, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer02_1857/70>, abgerufen am 24.11.2024.