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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857.

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dergleichen gemacht hatte, vor, damit sie in der
frischen Erinnerung das Gesehene mit dem Abgebil¬
deten vergleichen konnte. Ich machte auf vieles
aufmerksam, führte manches in ihr Gedächtniß zu¬
rück und erwähnte hier auch als an der geeignetsten
Stelle, wie sehr die Abbildung hinter der Wirklichkeit
zurück bleibe. In den nächsten zwei Tagen besuchten
wir noch verschiedene Stellen, von denen wir das Eis
und die Schneegestaltungen dieser Berge betrachten
konnten. Auch einen Wassersturz von einer steilrechten
Wand zeigte ich Klotilden. Hierauf aber begann ich,
auf unsere Rückreise zu den Eltern zu denken. Die
Zeit war nach und nach so vorgerückt, daß ein Auf¬
enthalt in diesen hochgelegenen Räumen besonders
für ein der Stadt gewohntes Mädchen nicht mehr er¬
sprießlich war. Ich schlug daher Klotilden vor, nun
auf dem nächsten Wege durch das ebenere Land unsere
Heimath zu gewinnen zu suchen. Sie war damit ein¬
verstanden. Von dem nächsten größeren Orte her wurde
ein Fuhrwerk bestellt, welches uns auf die erste Post
bringen sollte. Wir nahmen von unserer Wirthin
und ihrem Manne so wie von unsern Trägern und
Führern, die noch zum Empfange eines kleinen Ge¬
schenkes herbei gekommen waren, Abschied, wir ver¬

dergleichen gemacht hatte, vor, damit ſie in der
friſchen Erinnerung das Geſehene mit dem Abgebil¬
deten vergleichen konnte. Ich machte auf vieles
aufmerkſam, führte manches in ihr Gedächtniß zu¬
rück und erwähnte hier auch als an der geeignetſten
Stelle, wie ſehr die Abbildung hinter der Wirklichkeit
zurück bleibe. In den nächſten zwei Tagen beſuchten
wir noch verſchiedene Stellen, von denen wir das Eis
und die Schneegeſtaltungen dieſer Berge betrachten
konnten. Auch einen Waſſerſturz von einer ſteilrechten
Wand zeigte ich Klotilden. Hierauf aber begann ich,
auf unſere Rückreiſe zu den Eltern zu denken. Die
Zeit war nach und nach ſo vorgerückt, daß ein Auf¬
enthalt in dieſen hochgelegenen Räumen beſonders
für ein der Stadt gewohntes Mädchen nicht mehr er¬
ſprießlich war. Ich ſchlug daher Klotilden vor, nun
auf dem nächſten Wege durch das ebenere Land unſere
Heimath zu gewinnen zu ſuchen. Sie war damit ein¬
verſtanden. Von dem nächſten größeren Orte her wurde
ein Fuhrwerk beſtellt, welches uns auf die erſte Poſt
bringen ſollte. Wir nahmen von unſerer Wirthin
und ihrem Manne ſo wie von unſern Trägern und
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[135/0149] dergleichen gemacht hatte, vor, damit ſie in der friſchen Erinnerung das Geſehene mit dem Abgebil¬ deten vergleichen konnte. Ich machte auf vieles aufmerkſam, führte manches in ihr Gedächtniß zu¬ rück und erwähnte hier auch als an der geeignetſten Stelle, wie ſehr die Abbildung hinter der Wirklichkeit zurück bleibe. In den nächſten zwei Tagen beſuchten wir noch verſchiedene Stellen, von denen wir das Eis und die Schneegeſtaltungen dieſer Berge betrachten konnten. Auch einen Waſſerſturz von einer ſteilrechten Wand zeigte ich Klotilden. Hierauf aber begann ich, auf unſere Rückreiſe zu den Eltern zu denken. Die Zeit war nach und nach ſo vorgerückt, daß ein Auf¬ enthalt in dieſen hochgelegenen Räumen beſonders für ein der Stadt gewohntes Mädchen nicht mehr er¬ ſprießlich war. Ich ſchlug daher Klotilden vor, nun auf dem nächſten Wege durch das ebenere Land unſere Heimath zu gewinnen zu ſuchen. Sie war damit ein¬ verſtanden. Von dem nächſten größeren Orte her wurde ein Fuhrwerk beſtellt, welches uns auf die erſte Poſt bringen ſollte. Wir nahmen von unſerer Wirthin und ihrem Manne ſo wie von unſern Trägern und Führern, die noch zum Empfange eines kleinen Ge¬ ſchenkes herbei gekommen waren, Abſchied, wir ver¬

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer03_1857/149>, abgerufen am 24.11.2024.