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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857.

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abschiedeten uns von dem Pfarrer, der uns zuweilen
besucht, und uns auf Schönheiten, von seinem kleinen
Gesichtskreise aus, aufmerksam gemacht hatte, und
fuhren auf unserem Karren, der nur mit einem Pferde
bespannt war, auf dem schmalen Wege von dem Kar¬
grat hinab. Das Lezte, was wir von dem kleinen
Örtchen sahen, war die mit Schindeln bedeckte Wand
des Pfarrhofes und die gleichfalls mit Schindeln be¬
deckte Wand der schmalen Seite der Kirche. Ich sagte
Klotilden, daß diese Bedeckungen nothwendig seien,
um die in diesen Höhen stark wirkende Gewalt des
Regens und des Schnees von dem Mauerwerke ab¬
zuhalten. Wir konnten nur noch einen Blick auf die
zwei Gebäude thun, dann trat eine Höhe zwischen
unsere Augen und sie. Wir glitten mit unserem Fuhr¬
werke sehr schnell abwärts, wilde Gründe umgaben
uns, und endlich empfing uns der Wald, der die
Niederungen suchte, in ihnen dahin zog, und schon
wohnlicher und wärmer war. Wir kamen unter Wie¬
gen und Ächzen unseres Wägleins immer tiefer und
tiefer, Fahrgeleise von Holzwegen, die den Wald
durchstrichen, mündeten in unsere Strasse, diese wurde
fester und breiter, und wir fuhren zuweilen schon
eben und behaglich dahin.

abſchiedeten uns von dem Pfarrer, der uns zuweilen
beſucht, und uns auf Schönheiten, von ſeinem kleinen
Geſichtskreiſe aus, aufmerkſam gemacht hatte, und
fuhren auf unſerem Karren, der nur mit einem Pferde
beſpannt war, auf dem ſchmalen Wege von dem Kar¬
grat hinab. Das Lezte, was wir von dem kleinen
Örtchen ſahen, war die mit Schindeln bedeckte Wand
des Pfarrhofes und die gleichfalls mit Schindeln be¬
deckte Wand der ſchmalen Seite der Kirche. Ich ſagte
Klotilden, daß dieſe Bedeckungen nothwendig ſeien,
um die in dieſen Höhen ſtark wirkende Gewalt des
Regens und des Schnees von dem Mauerwerke ab¬
zuhalten. Wir konnten nur noch einen Blick auf die
zwei Gebäude thun, dann trat eine Höhe zwiſchen
unſere Augen und ſie. Wir glitten mit unſerem Fuhr¬
werke ſehr ſchnell abwärts, wilde Gründe umgaben
uns, und endlich empfing uns der Wald, der die
Niederungen ſuchte, in ihnen dahin zog, und ſchon
wohnlicher und wärmer war. Wir kamen unter Wie¬
gen und Ächzen unſeres Wägleins immer tiefer und
tiefer, Fahrgeleiſe von Holzwegen, die den Wald
durchſtrichen, mündeten in unſere Straſſe, dieſe wurde
feſter und breiter, und wir fuhren zuweilen ſchon
eben und behaglich dahin.

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[136/0150] abſchiedeten uns von dem Pfarrer, der uns zuweilen beſucht, und uns auf Schönheiten, von ſeinem kleinen Geſichtskreiſe aus, aufmerkſam gemacht hatte, und fuhren auf unſerem Karren, der nur mit einem Pferde beſpannt war, auf dem ſchmalen Wege von dem Kar¬ grat hinab. Das Lezte, was wir von dem kleinen Örtchen ſahen, war die mit Schindeln bedeckte Wand des Pfarrhofes und die gleichfalls mit Schindeln be¬ deckte Wand der ſchmalen Seite der Kirche. Ich ſagte Klotilden, daß dieſe Bedeckungen nothwendig ſeien, um die in dieſen Höhen ſtark wirkende Gewalt des Regens und des Schnees von dem Mauerwerke ab¬ zuhalten. Wir konnten nur noch einen Blick auf die zwei Gebäude thun, dann trat eine Höhe zwiſchen unſere Augen und ſie. Wir glitten mit unſerem Fuhr¬ werke ſehr ſchnell abwärts, wilde Gründe umgaben uns, und endlich empfing uns der Wald, der die Niederungen ſuchte, in ihnen dahin zog, und ſchon wohnlicher und wärmer war. Wir kamen unter Wie¬ gen und Ächzen unſeres Wägleins immer tiefer und tiefer, Fahrgeleiſe von Holzwegen, die den Wald durchſtrichen, mündeten in unſere Straſſe, dieſe wurde feſter und breiter, und wir fuhren zuweilen ſchon eben und behaglich dahin.

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer03_1857/150>, abgerufen am 21.11.2024.