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Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857.

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stand man auf, um wieder zu seinen Geschäften zu
gehen, die jedem ernst und wichtig genug waren,
mochten sie nun im Erwerben von Kenntnissen be¬
stehen, wie fast ausschließlich bei Gustav, oder moch¬
ten sie im Vorwärtsdringen in der Kunst oder auf
wissenschaftlichem Felde oder in einer richtigeren Ge¬
staltung der eigenen Lebenslage enthalten sein.

Für den heutigen Nachmittag war ein besonderes
Geschäft vorbehalten worden, zu welchem auch Ro¬
land kommen, und deßhalb seine heutige Arbeit an
seinem Bilde abbrechen mußte. Es war eine Samm¬
lung von Kupferstichen eingelangt, welche zum Kaufe
angebothen waren, und deren Besichtigung man auf
den heutigen Nachmittag anberaumt hatte. Mein
Gastfreund lud mich zu der Sache ein. Die Kupfer¬
stiche lagen in zwei Mappen in dem Zimmer meines
Gastfreundes. Wir gingen über die Treppe, die für
die Dienerschaft bestimmt war, in sein Zimmer empor,
und rückten den Tisch, auf welchem die Mappen lagen,
näher an ein Fenster, damit wir die Blätter besser
betrachten konnten. Die Mappen wurden geöffnet,
und bald sah man, daß der Sammler der in denselben
enthaltenen Stücke kein Mann gewesen sei, der von
der Tiefe der Kunst von ihrem Ernste und von ihrer

ſtand man auf, um wieder zu ſeinen Geſchäften zu
gehen, die jedem ernſt und wichtig genug waren,
mochten ſie nun im Erwerben von Kenntniſſen be¬
ſtehen, wie faſt ausſchließlich bei Guſtav, oder moch¬
ten ſie im Vorwärtsdringen in der Kunſt oder auf
wiſſenſchaftlichem Felde oder in einer richtigeren Ge¬
ſtaltung der eigenen Lebenslage enthalten ſein.

Für den heutigen Nachmittag war ein beſonderes
Geſchäft vorbehalten worden, zu welchem auch Ro¬
land kommen, und deßhalb ſeine heutige Arbeit an
ſeinem Bilde abbrechen mußte. Es war eine Samm¬
lung von Kupferſtichen eingelangt, welche zum Kaufe
angebothen waren, und deren Beſichtigung man auf
den heutigen Nachmittag anberaumt hatte. Mein
Gaſtfreund lud mich zu der Sache ein. Die Kupfer¬
ſtiche lagen in zwei Mappen in dem Zimmer meines
Gaſtfreundes. Wir gingen über die Treppe, die für
die Dienerſchaft beſtimmt war, in ſein Zimmer empor,
und rückten den Tiſch, auf welchem die Mappen lagen,
näher an ein Fenſter, damit wir die Blätter beſſer
betrachten konnten. Die Mappen wurden geöffnet,
und bald ſah man, daß der Sammler der in denſelben
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[197/0211] ſtand man auf, um wieder zu ſeinen Geſchäften zu gehen, die jedem ernſt und wichtig genug waren, mochten ſie nun im Erwerben von Kenntniſſen be¬ ſtehen, wie faſt ausſchließlich bei Guſtav, oder moch¬ ten ſie im Vorwärtsdringen in der Kunſt oder auf wiſſenſchaftlichem Felde oder in einer richtigeren Ge¬ ſtaltung der eigenen Lebenslage enthalten ſein. Für den heutigen Nachmittag war ein beſonderes Geſchäft vorbehalten worden, zu welchem auch Ro¬ land kommen, und deßhalb ſeine heutige Arbeit an ſeinem Bilde abbrechen mußte. Es war eine Samm¬ lung von Kupferſtichen eingelangt, welche zum Kaufe angebothen waren, und deren Beſichtigung man auf den heutigen Nachmittag anberaumt hatte. Mein Gaſtfreund lud mich zu der Sache ein. Die Kupfer¬ ſtiche lagen in zwei Mappen in dem Zimmer meines Gaſtfreundes. Wir gingen über die Treppe, die für die Dienerſchaft beſtimmt war, in ſein Zimmer empor, und rückten den Tiſch, auf welchem die Mappen lagen, näher an ein Fenſter, damit wir die Blätter beſſer betrachten konnten. Die Mappen wurden geöffnet, und bald ſah man, daß der Sammler der in denſelben enthaltenen Stücke kein Mann geweſen ſei, der von der Tiefe der Kunſt von ihrem Ernſte und von ihrer

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Der Nachsommer. Bd. 3. Pesth, 1857, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_nachsommer03_1857/211>, abgerufen am 21.11.2024.