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Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 1. Pest u. a., 1853.

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Eßbrette ein Krüglein mit Milch auf den Tisch, und
goß aus demselben zwei Gläser voll. Dann sezte er
auf einem grünglasirten Schüsselchen Erdbeeren auf
und auf einem Teller mehrere Stüke schwarzen
Brotes. Als Besteke legte er auf jeden Plaz ein Mes¬
ser, und ein kleines Löffelchen, dann trug er das E߬
brett wieder hinaus.

Als er hereingekommen war, sagte er: "Das ist
unser Abendmal, lassen Sie es sich genügen."

Er trat zu dem Tisch, faltete die Hände, und
sprach bei sich einen Segen, ich that desgleichen, und
nun sezten wir uns zu unserem Abendessen nieder. Die
Milch tranken wir aus den Gläsern, von dem schwar¬
zen Brote schnitten wir uns Stükchen mit dem Mes¬
ser, und aßen die Erdbeeren mit dem Löffelchen. Da
wir fertig waren, sprach er wieder mit gefalteten
Händen ein Dankgebet, holte das Eßbrett, und trug
die Reste wieder fort.

Ich hatte in meiner Tasche noch Theile von mei¬
nem Mittagsmale und in meiner Flasche noch Wein.
Ich sagte daher: "Wenn Euer Ehrwürden erlauben,
so nehme ich die Überbleibsel meines heutigen Mittag¬
essens aus meinem Ränzchen heraus, weil sie sonst
verderben würden."

"Thun Sie nur nach Ihrem Gefallen," antwortete er.

Eßbrette ein Krüglein mit Milch auf den Tiſch, und
goß aus demſelben zwei Gläſer voll. Dann ſezte er
auf einem grünglaſirten Schüſſelchen Erdbeeren auf
und auf einem Teller mehrere Stüke ſchwarzen
Brotes. Als Beſteke legte er auf jeden Plaz ein Meſ¬
ſer, und ein kleines Löffelchen, dann trug er das E߬
brett wieder hinaus.

Als er hereingekommen war, ſagte er: „Das iſt
unſer Abendmal, laſſen Sie es ſich genügen.“

Er trat zu dem Tiſch, faltete die Hände, und
ſprach bei ſich einen Segen, ich that desgleichen, und
nun ſezten wir uns zu unſerem Abendeſſen nieder. Die
Milch tranken wir aus den Gläſern, von dem ſchwar¬
zen Brote ſchnitten wir uns Stükchen mit dem Meſ¬
ſer, und aßen die Erdbeeren mit dem Löffelchen. Da
wir fertig waren, ſprach er wieder mit gefalteten
Händen ein Dankgebet, holte das Eßbrett, und trug
die Reſte wieder fort.

Ich hatte in meiner Taſche noch Theile von mei¬
nem Mittagsmale und in meiner Flaſche noch Wein.
Ich ſagte daher: „Wenn Euer Ehrwürden erlauben,
ſo nehme ich die Überbleibſel meines heutigen Mittag¬
eſſens aus meinem Ränzchen heraus, weil ſie ſonst
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[108/0121] Eßbrette ein Krüglein mit Milch auf den Tiſch, und goß aus demſelben zwei Gläſer voll. Dann ſezte er auf einem grünglaſirten Schüſſelchen Erdbeeren auf und auf einem Teller mehrere Stüke ſchwarzen Brotes. Als Beſteke legte er auf jeden Plaz ein Meſ¬ ſer, und ein kleines Löffelchen, dann trug er das E߬ brett wieder hinaus. Als er hereingekommen war, ſagte er: „Das iſt unſer Abendmal, laſſen Sie es ſich genügen.“ Er trat zu dem Tiſch, faltete die Hände, und ſprach bei ſich einen Segen, ich that desgleichen, und nun ſezten wir uns zu unſerem Abendeſſen nieder. Die Milch tranken wir aus den Gläſern, von dem ſchwar¬ zen Brote ſchnitten wir uns Stükchen mit dem Meſ¬ ſer, und aßen die Erdbeeren mit dem Löffelchen. Da wir fertig waren, ſprach er wieder mit gefalteten Händen ein Dankgebet, holte das Eßbrett, und trug die Reſte wieder fort. Ich hatte in meiner Taſche noch Theile von mei¬ nem Mittagsmale und in meiner Flaſche noch Wein. Ich ſagte daher: „Wenn Euer Ehrwürden erlauben, ſo nehme ich die Überbleibſel meines heutigen Mittag¬ eſſens aus meinem Ränzchen heraus, weil ſie ſonst verderben würden.“ „Thun Sie nur nach Ihrem Gefallen,“ antwortete er.

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 1. Pest u. a., 1853, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_steine01_1853/121>, abgerufen am 24.11.2024.