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Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 1. Pest u. a., 1853.

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wäre. Damit er, oder gelegentlich auch ein Freund,
wenn einer kam, diejenigen Männer, die ganz nahe
oder hart an dem Fußboden sich befanden, betrachten
konnte, hatte er ledergepolsterte Ruhebetten von ver¬
schiedener Höhe und mit Rollfüßen versehen machen
lassen. Das niederste war eine Hand hoch. Man
konnte sie zu was immer für Männern rollen, sich
darauf nieder legen, und die Männer betrachten.
Für die hoch und höher hängenden hatte er doppel¬
gestellige Rollleitern, deren Räder mit grünem Tuche
überzogen waren, welche Leitern man in jede Gegend
rollen und von deren Stufen aus man verschiedene
Standpunkte gewinnen konnte. Überhaupt hatten alle
Dinge in der Stube Rollen, daß man sie leicht von
einer Stelle zu der andern bewegen konnte, um im
Anschauen der Bildniße nicht beirrt zu sein. In
Hinsicht des Ruhmes der Männer war es dem Be¬
sizer einerlei, welcher Lebensbeschäftigung sie ange¬
hört hatten, und durch welche ihnen der Ruhm zu
Theil geworden war, er hatte sie wo möglich alle.

In dem Zimmer stand auch ein sehr großer Flügel,
auf dessen Pulte viele Notenhefte lagen, und auf dem
er gerne spielte. Es waren auch zwei Fächer auf zwei
Gestellen, in welchen sich Geigen befanden, auf
welchen er ebenfalls spielte. Auf einem Tische war

wäre. Damit er, oder gelegentlich auch ein Freund,
wenn einer kam, diejenigen Männer, die ganz nahe
oder hart an dem Fußboden ſich befanden, betrachten
konnte, hatte er ledergepolſterte Ruhebetten von ver¬
ſchiedener Höhe und mit Rollfüßen verſehen machen
laſſen. Das niederſte war eine Hand hoch. Man
konnte ſie zu was immer für Männern rollen, ſich
darauf nieder legen, und die Männer betrachten.
Für die hoch und höher hängenden hatte er doppel¬
geſtellige Rollleitern, deren Räder mit grünem Tuche
überzogen waren, welche Leitern man in jede Gegend
rollen und von deren Stufen aus man verſchiedene
Standpunkte gewinnen konnte. Überhaupt hatten alle
Dinge in der Stube Rollen, daß man ſie leicht von
einer Stelle zu der andern bewegen konnte, um im
Anſchauen der Bildniße nicht beirrt zu ſein. In
Hinſicht des Ruhmes der Männer war es dem Be¬
ſizer einerlei, welcher Lebensbeſchäftigung ſie ange¬
hört hatten, und durch welche ihnen der Ruhm zu
Theil geworden war, er hatte ſie wo möglich alle.

In dem Zimmer ſtand auch ein ſehr großer Flügel,
auf deſſen Pulte viele Notenhefte lagen, und auf dem
er gerne ſpielte. Es waren auch zwei Fächer auf zwei
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[199/0212] wäre. Damit er, oder gelegentlich auch ein Freund, wenn einer kam, diejenigen Männer, die ganz nahe oder hart an dem Fußboden ſich befanden, betrachten konnte, hatte er ledergepolſterte Ruhebetten von ver¬ ſchiedener Höhe und mit Rollfüßen verſehen machen laſſen. Das niederſte war eine Hand hoch. Man konnte ſie zu was immer für Männern rollen, ſich darauf nieder legen, und die Männer betrachten. Für die hoch und höher hängenden hatte er doppel¬ geſtellige Rollleitern, deren Räder mit grünem Tuche überzogen waren, welche Leitern man in jede Gegend rollen und von deren Stufen aus man verſchiedene Standpunkte gewinnen konnte. Überhaupt hatten alle Dinge in der Stube Rollen, daß man ſie leicht von einer Stelle zu der andern bewegen konnte, um im Anſchauen der Bildniße nicht beirrt zu ſein. In Hinſicht des Ruhmes der Männer war es dem Be¬ ſizer einerlei, welcher Lebensbeſchäftigung ſie ange¬ hört hatten, und durch welche ihnen der Ruhm zu Theil geworden war, er hatte ſie wo möglich alle. In dem Zimmer ſtand auch ein ſehr großer Flügel, auf deſſen Pulte viele Notenhefte lagen, und auf dem er gerne ſpielte. Es waren auch zwei Fächer auf zwei Geſtellen, in welchen ſich Geigen befanden, auf welchen er ebenfalls ſpielte. Auf einem Tiſche war

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 1. Pest u. a., 1853, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_steine01_1853/212>, abgerufen am 21.11.2024.