Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.Felde sich zugetragen und im Zusammenleben sich ge¬ Auf demselben lebte auch seine Mutter, welche nie Sogleich ging der thätige Sohn wieder an die Nach zwei Jahren schikte der Himmel einen Zu¬ 7*
Felde ſich zugetragen und im Zuſammenleben ſich ge¬ Auf demſelben lebte auch ſeine Mutter, welche nie Sogleich ging der thätige Sohn wieder an die Nach zwei Jahren ſchikte der Himmel einen Zu¬ 7*
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0110" n="99"/> Felde ſich zugetragen und im Zuſammenleben ſich ge¬<lb/> ändert hat. Mit der Rükkehr der Sonne kam er wie¬<lb/> der auf ſeinen Hof.</p><lb/> <p>Auf demſelben lebte auch ſeine Mutter, welche nie<lb/> aus ihrer Heimath entfernt geweſen war, nur die<lb/> nächſten Orte kannte, und blos ein einziges Mal in<lb/> der Hauptſtadt des Landes geweſen war. Sie nahm<lb/> die Tochter liebreich auf, und es war reizend, wenn<lb/> die ſchöne junge Gattin neben der ältlichen Frau ging,<lb/> die die Tracht des Landes trug. Während des Auf¬<lb/> enthaltes der Eheleute in der Hauptſtadt hüthete ſie<lb/> den Hof, und beſorgte und ordnete alles. Wenn ſie<lb/> kommen ſollten, ſandte ſie den Knecht mit den Pfer¬<lb/> den entgegen, und ſah ihm nach, wenn der Wagen<lb/> den Hügel hinab fuhr.</p><lb/> <p>Sogleich ging der thätige Sohn wieder an die<lb/> unterbrochene Arbeit. Anlagen wurden erweitert,<lb/> neue begonnen, das Haus verbeſſert, und verſchönert,<lb/> und die Geſchäfte des Feldes geführt. Man ſah ihn<lb/> unter ſeinem Geſinde und unter ſeinen Leuten.</p><lb/> <p>Nach zwei Jahren ſchikte der Himmel einen Zu¬<lb/> wachs der Familie, es erſchien das Töchterlein Emma.<lb/> Gatte und Gattin, die bisher Sohn und Tochter ge¬<lb/> heißen hatten, wurden jezt Vater und Mutter, und<lb/> die Mutter wurde Großmutter.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">7*<lb/></fw> </div> </body> </text> </TEI> [99/0110]
Felde ſich zugetragen und im Zuſammenleben ſich ge¬
ändert hat. Mit der Rükkehr der Sonne kam er wie¬
der auf ſeinen Hof.
Auf demſelben lebte auch ſeine Mutter, welche nie
aus ihrer Heimath entfernt geweſen war, nur die
nächſten Orte kannte, und blos ein einziges Mal in
der Hauptſtadt des Landes geweſen war. Sie nahm
die Tochter liebreich auf, und es war reizend, wenn
die ſchöne junge Gattin neben der ältlichen Frau ging,
die die Tracht des Landes trug. Während des Auf¬
enthaltes der Eheleute in der Hauptſtadt hüthete ſie
den Hof, und beſorgte und ordnete alles. Wenn ſie
kommen ſollten, ſandte ſie den Knecht mit den Pfer¬
den entgegen, und ſah ihm nach, wenn der Wagen
den Hügel hinab fuhr.
Sogleich ging der thätige Sohn wieder an die
unterbrochene Arbeit. Anlagen wurden erweitert,
neue begonnen, das Haus verbeſſert, und verſchönert,
und die Geſchäfte des Feldes geführt. Man ſah ihn
unter ſeinem Geſinde und unter ſeinen Leuten.
Nach zwei Jahren ſchikte der Himmel einen Zu¬
wachs der Familie, es erſchien das Töchterlein Emma.
Gatte und Gattin, die bisher Sohn und Tochter ge¬
heißen hatten, wurden jezt Vater und Mutter, und
die Mutter wurde Großmutter.
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