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Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.

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und kam nach Hause, da ihm der Schweiß über die
Stirne rann. Als er beim Abendessen die Sache
erzählte, heulte das große Mädchen, lief davon, und
wurde niemals wieder gesehen."

Ein anderes Mal erzählte die Großmutter: "Sehet
ihr Kinder, wo der Gallbrunerwald aufhört, da
geht ein fahles Ding empor, das sind die Karesberge,
und dort sind die Karesbergerhäuser auf dem Grase
und zwischen den Steinen."

"Zu den Karesbergern kam einmal ein Wichtelchen,
und sagte, es wolle ihnen die Ziegen hüten, sie dürf¬
ten ihm keinen Lohn geben; aber Abends, wenn die
Ziegen im Stalle wären, müßten sie ihm ein weißes
Brot auf den hohlen Stein legen, der außerhalb der
Karesberge ist, und es werde es sich holen. Die
Karesberger willigten ein, und das Wichtelchen wurde
bei ihnen Gaißer. Die Ziegen liefen des Morgens
fort, sie liefen auf die Weide hinaus, und holten sich
das Futter, sie kamen Mittags mit den gefüllten
Eutern, und liefen wieder fort, und kamen am Abend
mit gefüllten Eutern, und gediehen, und wurden
immer schöner, und vermehrten sich sowohl weiße als
schwarze sowohl schekige als braune. Die Karesber¬
ger freuten sich und legten das weiße Brot, das sie
eigens baken ließen, auf den Stein. Da dachten sie,

und kam nach Hauſe, da ihm der Schweiß über die
Stirne rann. Als er beim Abendeſſen die Sache
erzählte, heulte das große Mädchen, lief davon, und
wurde niemals wieder geſehen.“

Ein anderes Mal erzählte die Großmutter: „Sehet
ihr Kinder, wo der Gallbrunerwald aufhört, da
geht ein fahles Ding empor, das ſind die Karesberge,
und dort ſind die Karesbergerhäuſer auf dem Graſe
und zwiſchen den Steinen.“

„Zu den Karesbergern kam einmal ein Wichtelchen,
und ſagte, es wolle ihnen die Ziegen hüten, ſie dürf¬
ten ihm keinen Lohn geben; aber Abends, wenn die
Ziegen im Stalle wären, müßten ſie ihm ein weißes
Brot auf den hohlen Stein legen, der außerhalb der
Karesberge iſt, und es werde es ſich holen. Die
Karesberger willigten ein, und das Wichtelchen wurde
bei ihnen Gaißer. Die Ziegen liefen des Morgens
fort, ſie liefen auf die Weide hinaus, und holten ſich
das Futter, ſie kamen Mittags mit den gefüllten
Eutern, und liefen wieder fort, und kamen am Abend
mit gefüllten Eutern, und gediehen, und wurden
immer ſchöner, und vermehrten ſich ſowohl weiße als
ſchwarze ſowohl ſchekige als braune. Die Karesber¬
ger freuten ſich und legten das weiße Brot, das ſie
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[104/0115] und kam nach Hauſe, da ihm der Schweiß über die Stirne rann. Als er beim Abendeſſen die Sache erzählte, heulte das große Mädchen, lief davon, und wurde niemals wieder geſehen.“ Ein anderes Mal erzählte die Großmutter: „Sehet ihr Kinder, wo der Gallbrunerwald aufhört, da geht ein fahles Ding empor, das ſind die Karesberge, und dort ſind die Karesbergerhäuſer auf dem Graſe und zwiſchen den Steinen.“ „Zu den Karesbergern kam einmal ein Wichtelchen, und ſagte, es wolle ihnen die Ziegen hüten, ſie dürf¬ ten ihm keinen Lohn geben; aber Abends, wenn die Ziegen im Stalle wären, müßten ſie ihm ein weißes Brot auf den hohlen Stein legen, der außerhalb der Karesberge iſt, und es werde es ſich holen. Die Karesberger willigten ein, und das Wichtelchen wurde bei ihnen Gaißer. Die Ziegen liefen des Morgens fort, ſie liefen auf die Weide hinaus, und holten ſich das Futter, ſie kamen Mittags mit den gefüllten Eutern, und liefen wieder fort, und kamen am Abend mit gefüllten Eutern, und gediehen, und wurden immer ſchöner, und vermehrten ſich ſowohl weiße als ſchwarze ſowohl ſchekige als braune. Die Karesber¬ ger freuten ſich und legten das weiße Brot, das ſie eigens baken ließen, auf den Stein. Da dachten ſie,

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_steine02_1853/115>, abgerufen am 21.11.2024.