Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.und wirkliches Gold sind. In früheren Jahren haben Wenn die Kinder und die Großmutter lange ge¬ Aber auch auf andere Stellen gingen die Kinder und wirkliches Gold ſind. In früheren Jahren haben Wenn die Kinder und die Großmutter lange ge¬ Aber auch auf andere Stellen gingen die Kinder <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0128" n="117"/> und wirkliches Gold ſind. In früheren Jahren haben<lb/> ſeltſame Menſchen, die weit von der Ferne gekommen<lb/> ſind, das Gold in unſern Bächen gewaſchen, und<lb/> ſind reich von dannen gezogen; es haben dann auch<lb/> mehrere von uns in den Wäſſern gewaſchen, und<lb/> manches gefunden; aber jezt iſt es wieder vergeſſen<lb/> worden, und niemand achtet das Waſſer weiter, als<lb/> daß er ſein Vieh dann tränkt. Dann liegen noch köſt¬<lb/> lichere Sachen in demſelben. Wenn man eine Muſchel<lb/> findet, und ſie die rechte iſt, ſo liegt in ihr eine Perle,<lb/> die ſo koſtbar iſt, daß man ſie durchbohrt, und mit<lb/> mehreren vereinigt an einer Schnur gefaßt den ſchönen<lb/> Frauen als ſanften Schmuk um den Hals thut, oder<lb/> Heiligenbilder umwindet, und heilige Gefäße einfaßt.“</p><lb/> <p>Wenn die Kinder und die Großmutter lange ge¬<lb/> ſeſſen waren, ſtanden ſie wieder auf, und gingen nach<lb/> Hauſe.</p><lb/> <p>Aber auch auf andere Stellen gingen die Kinder<lb/> mit der Großmutter, ſie gingen auf die Wieſen, wo<lb/> die Schmalz- und Butterblumen waren, und beſonders<lb/> die Vergißmeinnicht, die wie klare Fiſchäuglein aus den<lb/> Wellen ſchauen, und auf einem Gefäße mit Waſſer<lb/> lange auf dem Tiſche der Mutter blühen. Sie gingen<lb/> auf den Erdbeerenberg, wo die würzigen Erdbeeren<lb/> ſtanden, die kleiner aber beſſer waren, als die der<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [117/0128]
und wirkliches Gold ſind. In früheren Jahren haben
ſeltſame Menſchen, die weit von der Ferne gekommen
ſind, das Gold in unſern Bächen gewaſchen, und
ſind reich von dannen gezogen; es haben dann auch
mehrere von uns in den Wäſſern gewaſchen, und
manches gefunden; aber jezt iſt es wieder vergeſſen
worden, und niemand achtet das Waſſer weiter, als
daß er ſein Vieh dann tränkt. Dann liegen noch köſt¬
lichere Sachen in demſelben. Wenn man eine Muſchel
findet, und ſie die rechte iſt, ſo liegt in ihr eine Perle,
die ſo koſtbar iſt, daß man ſie durchbohrt, und mit
mehreren vereinigt an einer Schnur gefaßt den ſchönen
Frauen als ſanften Schmuk um den Hals thut, oder
Heiligenbilder umwindet, und heilige Gefäße einfaßt.“
Wenn die Kinder und die Großmutter lange ge¬
ſeſſen waren, ſtanden ſie wieder auf, und gingen nach
Hauſe.
Aber auch auf andere Stellen gingen die Kinder
mit der Großmutter, ſie gingen auf die Wieſen, wo
die Schmalz- und Butterblumen waren, und beſonders
die Vergißmeinnicht, die wie klare Fiſchäuglein aus den
Wellen ſchauen, und auf einem Gefäße mit Waſſer
lange auf dem Tiſche der Mutter blühen. Sie gingen
auf den Erdbeerenberg, wo die würzigen Erdbeeren
ſtanden, die kleiner aber beſſer waren, als die der
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