Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.gedrükt, und drükten sich noch immer enger aneinan¬ Die Stumpfen der Haselnußstauden, die hinter Nach längerer Zeit hörte es ein wenig auf, daß Nach und nach milderte es sich, der Wind wurde gedrükt, und drükten ſich noch immer enger aneinan¬ Die Stumpfen der Haſelnußſtauden, die hinter Nach längerer Zeit hörte es ein wenig auf, daß Nach und nach milderte es ſich, der Wind wurde <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0141" n="130"/> gedrükt, und drükten ſich noch immer enger aneinan¬<lb/> der, die Bündel waren bereits durch den Hagelfall nie¬<lb/> der geſunken und lagen auf den Kindern, und die Gro߬<lb/> mutter ſah, daß bei jedem heftigeren Schlag, den eine<lb/> Schloſſe gegen die Bündel that, ihre leichten Körper¬<lb/> chen zukten. Die Großmutter bethete. Die Kinder<lb/> ſchwiegen, und das braune Mädchen rührte ſich nicht.</p><lb/> <p>Die Stumpfen der Haſelnußſtauden, die hinter<lb/> den Bündeln waren, machten, daß der Wind nicht<lb/> in die Bündel fahren, und ſie aus einander werfen<lb/> konnte.</p><lb/> <p>Nach längerer Zeit hörte es ein wenig auf, daß<lb/> man den Donner wieder hören konnte, der jezt als<lb/> ein mildes Rollen erſchien. Die Schloſſen fielen dich¬<lb/> ter, waren aber kleiner, und endlich kam ein Regen,<lb/> der ein Wolkenbruch war. Er fiel nicht wie gewöhn¬<lb/> lich in Tropfen oder Schnüren, ſondern es war, als<lb/> ob ganze Tücher von Waſſer nieder gingen. Dasſelbe<lb/> drang durch die Fugen und Zwiſchenräume der Bün¬<lb/> del auf die Kinder hinein.</p><lb/> <p>Nach und nach milderte es ſich, der Wind wurde<lb/> leichter, und der Donner war entfernter zu hören.<lb/> Das braune Mädchen kroch aus den Bündeln hervor,<lb/> ſtand auf, und ſah mit den ſchwarzen Augen unter<lb/> die Bündel hinein.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [130/0141]
gedrükt, und drükten ſich noch immer enger aneinan¬
der, die Bündel waren bereits durch den Hagelfall nie¬
der geſunken und lagen auf den Kindern, und die Gro߬
mutter ſah, daß bei jedem heftigeren Schlag, den eine
Schloſſe gegen die Bündel that, ihre leichten Körper¬
chen zukten. Die Großmutter bethete. Die Kinder
ſchwiegen, und das braune Mädchen rührte ſich nicht.
Die Stumpfen der Haſelnußſtauden, die hinter
den Bündeln waren, machten, daß der Wind nicht
in die Bündel fahren, und ſie aus einander werfen
konnte.
Nach längerer Zeit hörte es ein wenig auf, daß
man den Donner wieder hören konnte, der jezt als
ein mildes Rollen erſchien. Die Schloſſen fielen dich¬
ter, waren aber kleiner, und endlich kam ein Regen,
der ein Wolkenbruch war. Er fiel nicht wie gewöhn¬
lich in Tropfen oder Schnüren, ſondern es war, als
ob ganze Tücher von Waſſer nieder gingen. Dasſelbe
drang durch die Fugen und Zwiſchenräume der Bün¬
del auf die Kinder hinein.
Nach und nach milderte es ſich, der Wind wurde
leichter, und der Donner war entfernter zu hören.
Das braune Mädchen kroch aus den Bündeln hervor,
ſtand auf, und ſah mit den ſchwarzen Augen unter
die Bündel hinein.
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