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Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.

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Schlamm und Steine auf den Wiesenrändern befan¬
den, und daß todte Fische da lagen, die das Weiße
des Bauches empor zeigten.

Am Tage zuvor war es wie Sommer gewesen,
jezt war tiefer Herbst eingetreten.

Nachmittags ging der Vater zu dem eine halbe
Stunde Wegs entfernten Pfarrer hinüber, dessen
Pfarrhaus neben der kleinen Pfarrkirche war, und
fragte ihn wegen des braunen Mädchens.

Der Pfarrer wußte nichts. Es war kein Ding
dieser Art in die Pfarr- oder Schulbücher eingetragen,
und war auch nie unter den Pfarrkindern zu sehen
gewesen.

Der Vater ging nun zu dem Jäger, der oft durch
Felder Wälder und Fluren strich, und alle Dinge
derselben kennen mußte.

Allein auch dieser wußte nichts.

Es seien Banden gewesen, sagte er, aber sie seien
immer in den höheren Wäldern, die gegen Baiern
hinüber ziehen, gewesen, und hätten sich längs des
Saumes aufgehalten, an dem sie durch die Länder
gewandelt sind. Sein Nachbar aus den jenseitigen
Gegenden wisse auch nichts.

Der Vater kehrte unverrichteter Dinge wieder heim.

Die folgenden Tage waren eben so kalt und un¬

Schlamm und Steine auf den Wieſenrändern befan¬
den, und daß todte Fiſche da lagen, die das Weiße
des Bauches empor zeigten.

Am Tage zuvor war es wie Sommer geweſen,
jezt war tiefer Herbſt eingetreten.

Nachmittags ging der Vater zu dem eine halbe
Stunde Wegs entfernten Pfarrer hinüber, deſſen
Pfarrhaus neben der kleinen Pfarrkirche war, und
fragte ihn wegen des braunen Mädchens.

Der Pfarrer wußte nichts. Es war kein Ding
dieſer Art in die Pfarr- oder Schulbücher eingetragen,
und war auch nie unter den Pfarrkindern zu ſehen
geweſen.

Der Vater ging nun zu dem Jäger, der oft durch
Felder Wälder und Fluren ſtrich, und alle Dinge
derſelben kennen mußte.

Allein auch dieſer wußte nichts.

Es ſeien Banden geweſen, ſagte er, aber ſie ſeien
immer in den höheren Wäldern, die gegen Baiern
hinüber ziehen, geweſen, und hätten ſich längs des
Saumes aufgehalten, an dem ſie durch die Länder
gewandelt ſind. Sein Nachbar aus den jenſeitigen
Gegenden wiſſe auch nichts.

Der Vater kehrte unverrichteter Dinge wieder heim.

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[153/0164] Schlamm und Steine auf den Wieſenrändern befan¬ den, und daß todte Fiſche da lagen, die das Weiße des Bauches empor zeigten. Am Tage zuvor war es wie Sommer geweſen, jezt war tiefer Herbſt eingetreten. Nachmittags ging der Vater zu dem eine halbe Stunde Wegs entfernten Pfarrer hinüber, deſſen Pfarrhaus neben der kleinen Pfarrkirche war, und fragte ihn wegen des braunen Mädchens. Der Pfarrer wußte nichts. Es war kein Ding dieſer Art in die Pfarr- oder Schulbücher eingetragen, und war auch nie unter den Pfarrkindern zu ſehen geweſen. Der Vater ging nun zu dem Jäger, der oft durch Felder Wälder und Fluren ſtrich, und alle Dinge derſelben kennen mußte. Allein auch dieſer wußte nichts. Es ſeien Banden geweſen, ſagte er, aber ſie ſeien immer in den höheren Wäldern, die gegen Baiern hinüber ziehen, geweſen, und hätten ſich längs des Saumes aufgehalten, an dem ſie durch die Länder gewandelt ſind. Sein Nachbar aus den jenſeitigen Gegenden wiſſe auch nichts. Der Vater kehrte unverrichteter Dinge wieder heim. Die folgenden Tage waren eben ſo kalt und un¬

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_steine02_1853/164>, abgerufen am 21.11.2024.