berge waren, zu der Stelle gegangen, an der man arbeitete, und hatten zugeschaut. Auch das braune Mädchen stand dabei, und betrachtete, was da wurde.
Es war von außen nicht angestrichen oder ange¬ worfen worden, sondern sah so aus, wie die Steine oder die Steinhaufen aussehen, die auf dem Nußberge liegen. Das Dach war mit dunkelbrauner Farbe be¬ malt. Im Innern hatte es der Vater sehr schön grün machen, und hatte in jeder Eke ein Sträußlein von wilden Rosen von Kamillen und Cyanen malen lassen. Da es fertig war, begleitete einmal der Vater die Kinder auf den hohen Nußberg, um das Häuschen einzuweihen. Sie traten hinein. Die Kinder waren außerordentlich erfreut, als sie das nette Zimmerchen und alle die netten Dinge sahen. Die Großmutter hatte in ihrer Tasche eine Flasche mit Milch Kuchen in einer Dose Butter und andere Dinge nebst dem Tischgeräthe mit gebracht. Sie dekte wie das wohl¬ thätige Weiblein den Knappen Rolands ein weißes Tuch über das Tischlein, das so glänzte wie die Blüthen des Kirschbaumes, sie legte an jedem Size ein Tellerchen auf das Tischlein, sie that auf das Tellerchen ebenfalls ein weißes Tüchlein, und legte ein Löffelchen Messerlein und Gabel zu jedem Teller. Dann that sie aus der Flasche Milch in das Milch¬
berge waren, zu der Stelle gegangen, an der man arbeitete, und hatten zugeſchaut. Auch das braune Mädchen ſtand dabei, und betrachtete, was da wurde.
Es war von außen nicht angeſtrichen oder ange¬ worfen worden, ſondern ſah ſo aus, wie die Steine oder die Steinhaufen ausſehen, die auf dem Nußberge liegen. Das Dach war mit dunkelbrauner Farbe be¬ malt. Im Innern hatte es der Vater ſehr ſchön grün machen, und hatte in jeder Eke ein Sträußlein von wilden Roſen von Kamillen und Cyanen malen laſſen. Da es fertig war, begleitete einmal der Vater die Kinder auf den hohen Nußberg, um das Häuschen einzuweihen. Sie traten hinein. Die Kinder waren außerordentlich erfreut, als ſie das nette Zimmerchen und alle die netten Dinge ſahen. Die Großmutter hatte in ihrer Taſche eine Flaſche mit Milch Kuchen in einer Doſe Butter und andere Dinge nebſt dem Tiſchgeräthe mit gebracht. Sie dekte wie das wohl¬ thätige Weiblein den Knappen Rolands ein weißes Tuch über das Tiſchlein, das ſo glänzte wie die Blüthen des Kirſchbaumes, ſie legte an jedem Size ein Tellerchen auf das Tiſchlein, ſie that auf das Tellerchen ebenfalls ein weißes Tüchlein, und legte ein Löffelchen Meſſerlein und Gabel zu jedem Teller. Dann that ſie aus der Flaſche Milch in das Milch¬
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berge waren, zu der Stelle gegangen, an der man
arbeitete, und hatten zugeſchaut. Auch das braune
Mädchen ſtand dabei, und betrachtete, was da wurde.
Es war von außen nicht angeſtrichen oder ange¬
worfen worden, ſondern ſah ſo aus, wie die Steine
oder die Steinhaufen ausſehen, die auf dem Nußberge
liegen. Das Dach war mit dunkelbrauner Farbe be¬
malt. Im Innern hatte es der Vater ſehr ſchön grün
machen, und hatte in jeder Eke ein Sträußlein
von wilden Roſen von Kamillen und Cyanen malen
laſſen. Da es fertig war, begleitete einmal der Vater
die Kinder auf den hohen Nußberg, um das Häuschen
einzuweihen. Sie traten hinein. Die Kinder waren
außerordentlich erfreut, als ſie das nette Zimmerchen
und alle die netten Dinge ſahen. Die Großmutter
hatte in ihrer Taſche eine Flaſche mit Milch Kuchen
in einer Doſe Butter und andere Dinge nebſt dem
Tiſchgeräthe mit gebracht. Sie dekte wie das wohl¬
thätige Weiblein den Knappen Rolands ein weißes
Tuch über das Tiſchlein, das ſo glänzte wie die
Blüthen des Kirſchbaumes, ſie legte an jedem Size
ein Tellerchen auf das Tiſchlein, ſie that auf das
Tellerchen ebenfalls ein weißes Tüchlein, und legte
ein Löffelchen Meſſerlein und Gabel zu jedem Teller.
Dann that ſie aus der Flaſche Milch in das Milch¬
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Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_steine02_1853/180>, abgerufen am 24.11.2024.
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