Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.die Kinder gebethet hatten, wurde jedes unter sein Auch die Mutter und Großmutter suchten auf kurze Mit der Morgenröthe stand das braune Mädchen Als die Kinder alles gesehen hatten, ging die die Kinder gebethet hatten, wurde jedes unter ſein Auch die Mutter und Großmutter ſuchten auf kurze Mit der Morgenröthe ſtand das braune Mädchen Als die Kinder alles geſehen hatten, ging die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0209" n="198"/> die Kinder gebethet hatten, wurde jedes unter ſein<lb/> Deklein gebracht, und ſie ſahen noch, wie das Feuer<lb/> des Holzſtoſſes in den Tafeln des Glashauſes glänzte,<lb/> und entſchlummerten dann ſanft und beruhigt.</p><lb/> <p>Auch die Mutter und Großmutter ſuchten auf kurze<lb/> Zeit die Ruhe.</p><lb/> <p>Mit der Morgenröthe ſtand das braune Mädchen<lb/> im Garten, und wartete. Die Kinder gingen zu ihm<lb/> hinaus, und auch die Großmutter und die Mutter<lb/> geſellten ſich dazu. Man ging an alle Stellen. Der<lb/> Garten war ein Viehſtall; denn an den Bäumen<lb/> waren Pferde Ochſen Kühe und Kälber angebunden,<lb/> und hatten Heu vor ſich; denn es waren ſchon vor<lb/> Tages Anbruch Nachbarn und andere Leute mit Wä¬<lb/> gen gekommen, und hatten Heu Stroh und Lebens¬<lb/> mittel gebracht; erſchrekte Hühner liefen unter den<lb/> Blumen und Gebüſchen herum, und Schweine zer¬<lb/> wühlten den Raſen. Die Mauern des Hauſes waren<lb/> ſchwarz und beſchmuzt, der Sandplaz und der Raſen<lb/> vor dem Hauſe waren ſchwarz wie ein Kohlenmeiler,<lb/> die Stätte des Brennholzes war ein Haufen naſſer<lb/> Kohlen und Aſche, und aus dem Heu ſtieg noch<lb/> ſchwacher Rauch mit widrigem Geruche empor.</p><lb/> <p>Als die Kinder alles geſehen hatten, ging die<lb/> Mutter mit ihnen auf die Wieſe hinaus, wo die<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [198/0209]
die Kinder gebethet hatten, wurde jedes unter ſein
Deklein gebracht, und ſie ſahen noch, wie das Feuer
des Holzſtoſſes in den Tafeln des Glashauſes glänzte,
und entſchlummerten dann ſanft und beruhigt.
Auch die Mutter und Großmutter ſuchten auf kurze
Zeit die Ruhe.
Mit der Morgenröthe ſtand das braune Mädchen
im Garten, und wartete. Die Kinder gingen zu ihm
hinaus, und auch die Großmutter und die Mutter
geſellten ſich dazu. Man ging an alle Stellen. Der
Garten war ein Viehſtall; denn an den Bäumen
waren Pferde Ochſen Kühe und Kälber angebunden,
und hatten Heu vor ſich; denn es waren ſchon vor
Tages Anbruch Nachbarn und andere Leute mit Wä¬
gen gekommen, und hatten Heu Stroh und Lebens¬
mittel gebracht; erſchrekte Hühner liefen unter den
Blumen und Gebüſchen herum, und Schweine zer¬
wühlten den Raſen. Die Mauern des Hauſes waren
ſchwarz und beſchmuzt, der Sandplaz und der Raſen
vor dem Hauſe waren ſchwarz wie ein Kohlenmeiler,
die Stätte des Brennholzes war ein Haufen naſſer
Kohlen und Aſche, und aus dem Heu ſtieg noch
ſchwacher Rauch mit widrigem Geruche empor.
Als die Kinder alles geſehen hatten, ging die
Mutter mit ihnen auf die Wieſe hinaus, wo die
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