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Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.

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die Ziegel ein. Der Vater ließ die Scheune völlig
einwölben, und die Zugfenster und Öffnungen mit
eisernen Thüren versehen, daß im Falle eines Feuers
diese und die Thore geschlossen, und das Feuer erstikt
werden könne. Die Außenmauern wurden gereinigt,
frisch angeworfen, und getüncht. Das Weingelände,
welches der Vater schon oft, weil die Reben in diesen
Gegenden keine Trauben tragen, und die Ausschmü¬
kung des Hauses durch Weinlaub auch nicht so schön
ist, wie in anderen Ländern, hatte wegthun wollen,
wurde jezt nicht weggethan, sondern noch fester und
schöner gemacht, und der Vorsaz gefaßt, die Reben
recht zu pflegen. Das Schloß an der Thür der Kin¬
derstube, welche auf den Gang geht, wurde mit einem
neuen vertauscht, dessen Riegel nicht mehr vorspringen
konnte. Die Holzlage wurde ebenfalls ein Gewölbe,
das von allen Seiten mit eisernen Thüren und Fen¬
sterladen zu schließen war. Das Leiterhäuschen wurde
an einer sehr zugänglichen Stelle in dem Garten auf¬
gerichtet, sein Dächlein wurde roth angestrichen, und
unter ihm hingen die neuen Leitern wagerecht in allen
Abstufungen der Länge.

Der ganze Sommer verging mit Bauen, und als
der Herbst gekommen war, stand das Haus schöner
und stattlicher da, als es je gewesen war.

die Ziegel ein. Der Vater ließ die Scheune völlig
einwölben, und die Zugfenſter und Öffnungen mit
eiſernen Thüren verſehen, daß im Falle eines Feuers
dieſe und die Thore geſchloſſen, und das Feuer erſtikt
werden könne. Die Außenmauern wurden gereinigt,
friſch angeworfen, und getüncht. Das Weingelände,
welches der Vater ſchon oft, weil die Reben in dieſen
Gegenden keine Trauben tragen, und die Ausſchmü¬
kung des Hauſes durch Weinlaub auch nicht ſo ſchön
iſt, wie in anderen Ländern, hatte wegthun wollen,
wurde jezt nicht weggethan, ſondern noch feſter und
ſchöner gemacht, und der Vorſaz gefaßt, die Reben
recht zu pflegen. Das Schloß an der Thür der Kin¬
derſtube, welche auf den Gang geht, wurde mit einem
neuen vertauſcht, deſſen Riegel nicht mehr vorſpringen
konnte. Die Holzlage wurde ebenfalls ein Gewölbe,
das von allen Seiten mit eiſernen Thüren und Fen¬
ſterladen zu ſchließen war. Das Leiterhäuschen wurde
an einer ſehr zugänglichen Stelle in dem Garten auf¬
gerichtet, ſein Dächlein wurde roth angeſtrichen, und
unter ihm hingen die neuen Leitern wagerecht in allen
Abſtufungen der Länge.

Der ganze Sommer verging mit Bauen, und als
der Herbſt gekommen war, ſtand das Haus ſchöner
und ſtattlicher da, als es je geweſen war.

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[201/0212] die Ziegel ein. Der Vater ließ die Scheune völlig einwölben, und die Zugfenſter und Öffnungen mit eiſernen Thüren verſehen, daß im Falle eines Feuers dieſe und die Thore geſchloſſen, und das Feuer erſtikt werden könne. Die Außenmauern wurden gereinigt, friſch angeworfen, und getüncht. Das Weingelände, welches der Vater ſchon oft, weil die Reben in dieſen Gegenden keine Trauben tragen, und die Ausſchmü¬ kung des Hauſes durch Weinlaub auch nicht ſo ſchön iſt, wie in anderen Ländern, hatte wegthun wollen, wurde jezt nicht weggethan, ſondern noch feſter und ſchöner gemacht, und der Vorſaz gefaßt, die Reben recht zu pflegen. Das Schloß an der Thür der Kin¬ derſtube, welche auf den Gang geht, wurde mit einem neuen vertauſcht, deſſen Riegel nicht mehr vorſpringen konnte. Die Holzlage wurde ebenfalls ein Gewölbe, das von allen Seiten mit eiſernen Thüren und Fen¬ ſterladen zu ſchließen war. Das Leiterhäuschen wurde an einer ſehr zugänglichen Stelle in dem Garten auf¬ gerichtet, ſein Dächlein wurde roth angeſtrichen, und unter ihm hingen die neuen Leitern wagerecht in allen Abſtufungen der Länge. Der ganze Sommer verging mit Bauen, und als der Herbſt gekommen war, ſtand das Haus ſchöner und ſtattlicher da, als es je geweſen war.

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Zitationshilfe: Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/stifter_steine02_1853/212>, abgerufen am 24.11.2024.