Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.Wie das Feuer entstanden war, konnte nicht er¬ Sie gingen heuer früher als gewöhnlich in die Aber keine Unruhe ging in Erfüllung. Als die Die Mutter hatte dem braunen Mädchen Stoffe Der Vater und die Mutter hatten beschlossen, Es kam recht oft mit den Kindern, es kam von Wie das Feuer entſtanden war, konnte nicht er¬ Sie gingen heuer früher als gewöhnlich in die Aber keine Unruhe ging in Erfüllung. Als die Die Mutter hatte dem braunen Mädchen Stoffe Der Vater und die Mutter hatten beſchloſſen, Es kam recht oft mit den Kindern, es kam von <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0213" n="202"/> <p>Wie das Feuer entſtanden war, konnte nicht er¬<lb/> gründet werden. Wahrſcheinlich war irgend eine<lb/> Unvorſichtigkeit Schuld, da es in der Scheune aus¬<lb/> gebrochen war.</p><lb/> <p>Sie gingen heuer früher als gewöhnlich in die<lb/> Stadt, weil mehreres zu beſorgen war, und gingen<lb/> unruhiger dahin als zu anderen Zeiten.</p><lb/> <p>Aber keine Unruhe ging in Erfüllung. Als die<lb/> Lenzlüfte wehten, kam man wieder zurük, und traf<lb/> alles gut und wohlbehalten an.</p><lb/> <p>Die Mutter hatte dem braunen Mädchen Stoffe<lb/> gebracht, um es recht ſchön zu kleiden, und gab ihm<lb/> dieſelben, indem ſie es mit liebevollen und zärtlichen<lb/> Augen anſah.</p><lb/> <p>Der Vater und die Mutter hatten beſchloſſen,<lb/> das braune Mädchen zu erziehen, und es demjenigen<lb/> Glüke zuzuführen, deſſen es nur immer fähig wäre.<lb/> Man war ſehr vorſichtig, daß man es nicht verſcheuche,<lb/> und man ließ es nur ſelbſt gewähren, daß es immer<lb/> mehr Zutrauen gewinne.</p><lb/> <p>Es kam recht oft mit den Kindern, es kam von<lb/> ſelber, und da es die neuen Kleider hatte, die dem<lb/> Schnitte nach wie die alten gemacht waren, blieb es<lb/> auch manchmal über Nacht da, wozu man ihm ein<lb/> eigenes Bettchen hergerichtet hatte.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [202/0213]
Wie das Feuer entſtanden war, konnte nicht er¬
gründet werden. Wahrſcheinlich war irgend eine
Unvorſichtigkeit Schuld, da es in der Scheune aus¬
gebrochen war.
Sie gingen heuer früher als gewöhnlich in die
Stadt, weil mehreres zu beſorgen war, und gingen
unruhiger dahin als zu anderen Zeiten.
Aber keine Unruhe ging in Erfüllung. Als die
Lenzlüfte wehten, kam man wieder zurük, und traf
alles gut und wohlbehalten an.
Die Mutter hatte dem braunen Mädchen Stoffe
gebracht, um es recht ſchön zu kleiden, und gab ihm
dieſelben, indem ſie es mit liebevollen und zärtlichen
Augen anſah.
Der Vater und die Mutter hatten beſchloſſen,
das braune Mädchen zu erziehen, und es demjenigen
Glüke zuzuführen, deſſen es nur immer fähig wäre.
Man war ſehr vorſichtig, daß man es nicht verſcheuche,
und man ließ es nur ſelbſt gewähren, daß es immer
mehr Zutrauen gewinne.
Es kam recht oft mit den Kindern, es kam von
ſelber, und da es die neuen Kleider hatte, die dem
Schnitte nach wie die alten gemacht waren, blieb es
auch manchmal über Nacht da, wozu man ihm ein
eigenes Bettchen hergerichtet hatte.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |