Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.machte sie auf, zündete das Stümpfchen Kerze in der¬ Der fremde Mann ließ, indem er sich seitwärts Die Zurükgebliebenen hatten kein Wort gesagt, Die zwei Männer gingen mit der Laterne den Sie kamen an die Treppe, und stiegen hinan. Als sie das gethan hatten, näherte er sich der La¬ Stifter, Jugendschriften. II. 16
machte ſie auf, zündete das Stümpfchen Kerze in der¬ Der fremde Mann ließ, indem er ſich ſeitwärts Die Zurükgebliebenen hatten kein Wort geſagt, Die zwei Männer gingen mit der Laterne den Sie kamen an die Treppe, und ſtiegen hinan. Als ſie das gethan hatten, näherte er ſich der La¬ Stifter, Jugendſchriften. II. 16
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0252" n="241"/> machte ſie auf, zündete das Stümpfchen Kerze in der¬<lb/> ſelben an, ſchloß ſie wieder gut zu, ſchritt in die<lb/> Stube vor, und ſagte: „Wenn es gefällig iſt.“</p><lb/> <p>Der fremde Mann ließ, indem er ſich ſeitwärts<lb/> ſtellte, den Verwalter und Schloßherrn bei der Thür<lb/> hinaus, und folgte ihnen dann, mit dem Körper<lb/> ſeitwärts gewendet, daß er die in der Stube und die<lb/> Vorangehenden zugleich überbliken konnte.</p><lb/> <p>Die Zurükgebliebenen hatten kein Wort geſagt,<lb/> die Sache war eines Theils ſo ſchnell vor ſich ge¬<lb/> gangen, und die Ruhe des Verwalters hatte ihnen<lb/> anderen Theils Vertrauen eingeflößt.</p><lb/> <p>Die zwei Männer gingen mit der Laterne den<lb/> Gang entlang, der zu dem Thurme führte, der<lb/> Fremde folgte ihnen, daß ſie die Sporne, die er an<lb/> den Füſſen hatte, ſtets hinter ſich klirren hörten.</p><lb/> <p>Sie kamen an die Treppe, und ſtiegen hinan.<lb/> Als der Fremde merkte, daß ſie bald oben ſeien, be¬<lb/> fahl er ihnen, ſtille zu ſtehen, die Laterne auf eine<lb/> Stufe zu ſtellen, zu öffnen, und mehrere Stufen auf¬<lb/> wärts zu gehen.</p><lb/> <p>Als ſie das gethan hatten, näherte er ſich der La¬<lb/> terne, zog aus ſeiner Manteltaſche ein ſehr kleines<lb/> Laternchen heraus, zündete ein faſt unſcheinbares<lb/> Lichtchen in demſelben an, ließ die andere Laterne auf<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Stifter, Jugendſchriften. II. 16<lb/></fw> </p> </div> </body> </text> </TEI> [241/0252]
machte ſie auf, zündete das Stümpfchen Kerze in der¬
ſelben an, ſchloß ſie wieder gut zu, ſchritt in die
Stube vor, und ſagte: „Wenn es gefällig iſt.“
Der fremde Mann ließ, indem er ſich ſeitwärts
ſtellte, den Verwalter und Schloßherrn bei der Thür
hinaus, und folgte ihnen dann, mit dem Körper
ſeitwärts gewendet, daß er die in der Stube und die
Vorangehenden zugleich überbliken konnte.
Die Zurükgebliebenen hatten kein Wort geſagt,
die Sache war eines Theils ſo ſchnell vor ſich ge¬
gangen, und die Ruhe des Verwalters hatte ihnen
anderen Theils Vertrauen eingeflößt.
Die zwei Männer gingen mit der Laterne den
Gang entlang, der zu dem Thurme führte, der
Fremde folgte ihnen, daß ſie die Sporne, die er an
den Füſſen hatte, ſtets hinter ſich klirren hörten.
Sie kamen an die Treppe, und ſtiegen hinan.
Als der Fremde merkte, daß ſie bald oben ſeien, be¬
fahl er ihnen, ſtille zu ſtehen, die Laterne auf eine
Stufe zu ſtellen, zu öffnen, und mehrere Stufen auf¬
wärts zu gehen.
Als ſie das gethan hatten, näherte er ſich der La¬
terne, zog aus ſeiner Manteltaſche ein ſehr kleines
Laternchen heraus, zündete ein faſt unſcheinbares
Lichtchen in demſelben an, ließ die andere Laterne auf
Stifter, Jugendſchriften. II. 16
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |