Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.ich bin auch gekommen, um die Bewohner allenfalls von "Wir wissen es nicht, wir haben uns in diesem "So müssen wir sie suchen," erwiederte der Fremde, Er nahm aus Vorsicht mehrere bewaffnete Reiter Als die Angehörigen sich gegenseitig überzeugt ich bin auch gekommen, um die Bewohner allenfalls von „Wir wiſſen es nicht, wir haben uns in dieſem „So müſſen wir ſie ſuchen,“ erwiederte der Fremde, Er nahm aus Vorſicht mehrere bewaffnete Reiter Als die Angehörigen ſich gegenſeitig überzeugt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0264" n="253"/> ich bin auch gekommen, um die Bewohner allenfalls von<lb/> einer Unannehmlichkeit, die ihnen mein Verfahren<lb/> könnte zugezogen haben, zu befreien. Wo ſind die<lb/> Männer?“</p><lb/> <p>„Wir wiſſen es nicht, wir haben uns in dieſem<lb/> Augenblike aus unſerem Gefängniße in der Garten¬<lb/> halle befreit, ſie ſind in der Nacht gefangen abgeführt<lb/> worden,“ ſagte die Mutter.</p><lb/> <p>„So müſſen wir ſie ſuchen,“ erwiederte der Fremde,<lb/> „vielleicht ſind ſie im Hauſe.“</p><lb/> <p>Er nahm aus Vorſicht mehrere bewaffnete Reiter<lb/> mit, und aus Kenntniß der Kriegsgebräuche ſchlug er<lb/> gleich den Weg zu dem Thurme ein. Alle Frauen<lb/> folgten ihm. Der Schlüſſel ſtak an der Thür des<lb/> Gewölbes, in welchem ſich die Männer befanden.<lb/> Man drehte ihn um, traf da die Gefangenen, und<lb/> ließ ſie heraus.</p><lb/> <p>Als die Angehörigen ſich gegenſeitig überzeugt<lb/> hatten, daß keines einen Schaden genommen habe,<lb/> und als ſich die Unruhe von Fragen und Antworten<lb/> ein wenig gelegt hatte, trat der Fremde gegen die<lb/> Männer heran, und ſagte: „Wir haben, und ich<lb/> hege die Hoffnung, nicht ganz ohne Zuthun meiner<lb/> geſtrigen Beobachtungen, den Sieg errungen. Ich<lb/> bin gekommen, verehrte Herrn, um den Augenblik,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [253/0264]
ich bin auch gekommen, um die Bewohner allenfalls von
einer Unannehmlichkeit, die ihnen mein Verfahren
könnte zugezogen haben, zu befreien. Wo ſind die
Männer?“
„Wir wiſſen es nicht, wir haben uns in dieſem
Augenblike aus unſerem Gefängniße in der Garten¬
halle befreit, ſie ſind in der Nacht gefangen abgeführt
worden,“ ſagte die Mutter.
„So müſſen wir ſie ſuchen,“ erwiederte der Fremde,
„vielleicht ſind ſie im Hauſe.“
Er nahm aus Vorſicht mehrere bewaffnete Reiter
mit, und aus Kenntniß der Kriegsgebräuche ſchlug er
gleich den Weg zu dem Thurme ein. Alle Frauen
folgten ihm. Der Schlüſſel ſtak an der Thür des
Gewölbes, in welchem ſich die Männer befanden.
Man drehte ihn um, traf da die Gefangenen, und
ließ ſie heraus.
Als die Angehörigen ſich gegenſeitig überzeugt
hatten, daß keines einen Schaden genommen habe,
und als ſich die Unruhe von Fragen und Antworten
ein wenig gelegt hatte, trat der Fremde gegen die
Männer heran, und ſagte: „Wir haben, und ich
hege die Hoffnung, nicht ganz ohne Zuthun meiner
geſtrigen Beobachtungen, den Sieg errungen. Ich
bin gekommen, verehrte Herrn, um den Augenblik,
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