Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.der mir gegönnt ist, zu benüzen, Sie um Verzeihung Bei diesen Worten reichte er dem Schloßherrn ein "Den Frauen," fuhr er fort, "kann ich freilich "Die beste Genugthuung würde sein," sagte der "Mein Herr," erwiederte der Fremde, "wenn Sie Er reichte dem Schloßherrn die Hand, der sie "Haben Sie doch keine Verlezung erlitten?" fragte der mir gegönnt iſt, zu benüzen, Sie um Verzeihung Bei dieſen Worten reichte er dem Schloßherrn ein „Den Frauen,“ fuhr er fort, „kann ich freilich „Die beſte Genugthuung würde ſein,“ ſagte der „Mein Herr,“ erwiederte der Fremde, „wenn Sie Er reichte dem Schloßherrn die Hand, der ſie „Haben Sie doch keine Verlezung erlitten?“ fragte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0265" n="254"/> der mir gegönnt iſt, zu benüzen, Sie um Verzeihung<lb/> wegen meines Verfahrens gegen Sie in dieſer Nacht<lb/> zu bitten. Hier iſt eine Karte mit meinem Namen<lb/> und Stande, Sie können an meiner Perſon und an<lb/> meinem Vermögen Genugthuung fodern, wenn Sie<lb/> eine zu fodern für gut befinden ſollten.“</p><lb/> <p>Bei dieſen Worten reichte er dem Schloßherrn ein<lb/> Blatt Papier.</p><lb/> <p>„Den Frauen,“ fuhr er fort, „kann ich freilich<lb/> keine Genugthuung für die Angſt und den Schreken<lb/> geben, um ſo inniger bedarf ich ihrer Verzeihung,<lb/> und um ſo mehr bitte ich ſie darum.“</p><lb/> <p>„Die beſte Genugthuung würde ſein,“ ſagte der<lb/> Schloßherr, „wenn Sie nicht auf jener Seite ſtänden,<lb/> auf der Sie ſtehen.“</p><lb/> <p>„Mein Herr,“ erwiederte der Fremde, „wenn Sie<lb/> dieſe Anſicht bei meinem Könige durchſezen können,<lb/> ſo werde ich eine That wie die von heute Nacht mit<lb/> leichterem Herzen verrichten, als ich ſie heute verrich¬<lb/> tet habe. Aber bei dem Krieger heißt es gehorchen.<lb/> Nun lebt wohl, meine Zeit iſt ſehr gemeſſen.“</p><lb/> <p>Er reichte dem Schloßherrn die Hand, der ſie<lb/> nahm.</p><lb/> <p>„Haben Sie doch keine Verlezung erlitten?“ fragte<lb/> der Verwalter.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [254/0265]
der mir gegönnt iſt, zu benüzen, Sie um Verzeihung
wegen meines Verfahrens gegen Sie in dieſer Nacht
zu bitten. Hier iſt eine Karte mit meinem Namen
und Stande, Sie können an meiner Perſon und an
meinem Vermögen Genugthuung fodern, wenn Sie
eine zu fodern für gut befinden ſollten.“
Bei dieſen Worten reichte er dem Schloßherrn ein
Blatt Papier.
„Den Frauen,“ fuhr er fort, „kann ich freilich
keine Genugthuung für die Angſt und den Schreken
geben, um ſo inniger bedarf ich ihrer Verzeihung,
und um ſo mehr bitte ich ſie darum.“
„Die beſte Genugthuung würde ſein,“ ſagte der
Schloßherr, „wenn Sie nicht auf jener Seite ſtänden,
auf der Sie ſtehen.“
„Mein Herr,“ erwiederte der Fremde, „wenn Sie
dieſe Anſicht bei meinem Könige durchſezen können,
ſo werde ich eine That wie die von heute Nacht mit
leichterem Herzen verrichten, als ich ſie heute verrich¬
tet habe. Aber bei dem Krieger heißt es gehorchen.
Nun lebt wohl, meine Zeit iſt ſehr gemeſſen.“
Er reichte dem Schloßherrn die Hand, der ſie
nahm.
„Haben Sie doch keine Verlezung erlitten?“ fragte
der Verwalter.
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