Stifter, Adalbert: Bunte Steine. Bd. 2. Pest u. a., 1853.Zweite war die Beerdigung der Todten. Endlich ging Es pflegte in diesen Tagen mancher Verwundete Anfangs zogen noch viele feindliche Abtheilungen Es waren Jahre nach diesem Ereignisse vergan¬ Zweite war die Beerdigung der Todten. Endlich ging Es pflegte in dieſen Tagen mancher Verwundete Anfangs zogen noch viele feindliche Abtheilungen Es waren Jahre nach dieſem Ereigniſſe vergan¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0267" n="256"/> Zweite war die Beerdigung der Todten. Endlich ging<lb/> man an das Einſammeln und Aufbewahren von<lb/> Waffen und Kriegsgeräthen, und an das allmählige<lb/> Ausbeſſern der Verlezungen an eigenen Häuſern und<lb/> Gebäuden.</p><lb/> <p>Es pflegte in dieſen Tagen mancher Verwundete<lb/> ſeinen Nachbar, der noch ärger verwundet war.<lb/> Mancher trug einen Feind zur Verpflegung herbei,<lb/> und am dritten Tage verbreitete ſich die Nachricht,<lb/> daß ein Pferd regungslos bei ſeinem todten Reiter in<lb/> den Kohlgärten auf der Anhöhe ſtehe, und daß ein<lb/> Spiz nicht von dem Grabe ſeines Herrn weg zu brin¬<lb/> gen ſei.</p><lb/> <p>Anfangs zogen noch viele feindliche Abtheilungen<lb/> den Fliehenden nach, dann aber hörte dies auf, es<lb/> kam nichts mehr, und Schloß und Dorf hat bis zum<lb/> Frieden weder feindliche noch freundliche Krieger mehr<lb/> geſehen. — — —</p><lb/> <p>Es waren Jahre nach dieſem Ereigniſſe vergan¬<lb/> gen. Die Feinde, die damals geſiegt hatten, waren<lb/> nun vollkommen geſchlagen, ihre Hauptſtadt erobert,<lb/> ihr weltberühmter Führer auf Elba und endlich nach<lb/> ſeinem Hervorbruche gar auf St. Helena verbannt,<lb/> und der Friede ruhte ſegnend auf allen Ländern, die ſo<lb/> lange verwüſtet worden waren. Die Menſchen, welche<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [256/0267]
Zweite war die Beerdigung der Todten. Endlich ging
man an das Einſammeln und Aufbewahren von
Waffen und Kriegsgeräthen, und an das allmählige
Ausbeſſern der Verlezungen an eigenen Häuſern und
Gebäuden.
Es pflegte in dieſen Tagen mancher Verwundete
ſeinen Nachbar, der noch ärger verwundet war.
Mancher trug einen Feind zur Verpflegung herbei,
und am dritten Tage verbreitete ſich die Nachricht,
daß ein Pferd regungslos bei ſeinem todten Reiter in
den Kohlgärten auf der Anhöhe ſtehe, und daß ein
Spiz nicht von dem Grabe ſeines Herrn weg zu brin¬
gen ſei.
Anfangs zogen noch viele feindliche Abtheilungen
den Fliehenden nach, dann aber hörte dies auf, es
kam nichts mehr, und Schloß und Dorf hat bis zum
Frieden weder feindliche noch freundliche Krieger mehr
geſehen. — — —
Es waren Jahre nach dieſem Ereigniſſe vergan¬
gen. Die Feinde, die damals geſiegt hatten, waren
nun vollkommen geſchlagen, ihre Hauptſtadt erobert,
ihr weltberühmter Führer auf Elba und endlich nach
ſeinem Hervorbruche gar auf St. Helena verbannt,
und der Friede ruhte ſegnend auf allen Ländern, die ſo
lange verwüſtet worden waren. Die Menſchen, welche
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